Kapitel 28

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Einige Zeit später wachte ich auf, in einem bequemen Bett. Ich sah mich verwundert um.

„Du bist wach! Warte, ich hol die Anderen.“ Freute sich Jin lautstark und rannte hinaus in den Flur.

In der Zwischenzeit setzte ich mich auf, was mir meine Schmerzen in Erinnerung rief. Mein ganzer Körper war noch von blauen Flecken und Wunden übersät, wie ich mit einem Blick auf meine Arme und Beine feststelle. Ich sah mich schließlich um, doch der Ort kam mir in keiner Weise bekannt vor.

Interessiert betrachtete ich ein Bild, das an der entgegengelegenen Wand hing. Es zeigte Yoongi, Jin und Namjoon als Teenager, die zusammen vor einem Hochhaus posierten.

Sie kannten sich wirklich schon lange, dachte ich mir und lächelte in mich hinein.

Wie süß sie doch waren.

Die Tür ging auf und lenkte meine Aufmerksamkeit auf die hereinkommenden Personen.

Jin, gefolgt von Namjoon und Yoongi betraten das Zimmer, es kam mir vor wie ein Déjà-vue.

Ehrfürchtig blickte ich sie an und wartete nervös, auf die kommende Fragerei.

„Bist du wirklich ein Alien?“ viel Jin mit der Tür ins Haus hinein und beobachtete meine prompte angespannte Haltung.

„Keine Sorge, wir tun dir nichts. Sonst würde uns Yoongi den Kopf abreißen.“ Beruhigte mich Namjoon und lächelte mich sanft an.

Ich signalisierte den Dreien, dass sie sich setzen sollten, bevor ich anfangen würde, mich zu erklären und stillschweigend kamen sie meiner Bitte nach.

Ich räusperte mich kurz, setzte mich gerade auf, richtete ein Kissen in meinem Rücken zurecht und fing mit entschlossener Stimme an zu erzählen.

Ich begann bei dem Schiffsabsturz an, was mir entsetzte Blicke von allen Beteiligten einbrachte, bevor sie wieder wie gebannt an meinen Lippen hingen.

„Und dann hast du dein Gedächtnis verloren?! Heftig.“ Klinkte sich Namjoon in meine Erzählung ein und fasste sich ungläubig ins Haar.

Schmunzelnd über seine Aussage konnte ich selbst nicht fassen, was alles passiert war.

„Aber sag mal. Was kannst du eigentlich alles?“ wollte Namjoon nun wissen und sah mich inklusive der anderen interessiert an.

„Äm. Ich kann mich verwandeln. In viele verschiedene Wesen, aber auch Gegenstände und…“ doch wurde ich von Jins aufgeregtem Gequietsche unterbrochen.

„Ist das dann deine normale Form die du immer hast?“ Fragte er mich neugierig und machte dabei eine ausfallende Handbewegung.

Ich nickte daraufhin zustimmend und meinte: „Ja ist sie. Selbst auf meinem Heimatplaneten, aber da ist meine Art in der Unterzahl und wie soll ich sagen, recht beliebt für Spionage-Dienste?“ gab ich überlegend von mir, ehe ich noch ein paar weitere Fragen beantwortete.

Sobald sie sich allerdings wieder gefasst hatten, sprach ich weiter.

Ich zeigte ihnen das Bild mit Jungkook, Jimin und mir.

Während Jin mich begeistert über sie ausquetschte kamen mir vereinzelte Tränen bei den Erinnerungen auf, die ich verstohlen wegwischte bevor sie jemand sah.

Doch bemerkte es Yoongi und betrachtete mich mitfühlend, allerdings sagte er rücksichtsvoll kein Wort dazu.

Verwundert über sein Verhalten hielt ich kurz inne, bevor ich ihnen nervös berichtete, wie ich in das Ufo eingebrochen war und wurde an dieser Stelle von Yoongi unterbrochen.

„Warst du es also, den ich in der Nähe des Wracks gesehen hatte?“ kam es teils tadelnd, teils verblüfft von ihm.

Zögernd stimmte ich ihm mit einem Nicken auf seine Frage hin zu, bevor ich weitersprach und schlussendlich, nervös darüber, was sie sagen würden, endete.

Verunsichert betrachtete ich die Drei und wartete darauf, dass sie endlich etwas sagten und mich somit erlösten.

„Wow.“ Kam es schlussendlich von Namjoon, der sich ungläubig an die Stirn fasste und sein Pony nach oben schob.

„Du hast wirklich was mitgemacht.“ Kam nun auch Jins Meinung hinzu und tätschelte daraufhin meinen Arm.

„Wenn du uns vorher davon erzählt hättest, hätten wir dich für bescheuert gehalten.“ Meinte Yoongi überlegend und kaute auf seinem Fingernagel herum.

„Also seid ihr mir nicht böse?“ fragte ich zurückhaltend und spielte angespannt mit der Decke.

„Nein. Das könnten wir gar nicht. Dafür haben wir dich viel zu gerne.“ Versuchte Jin mich aufzuheitern und sah die anderen zwei erwartungsvoll an.

„Jin hat recht. Nachdem, was du erleben musstest und wir dich kennen lernen durften, können wir es nicht.“ Pflichtete nun auch Namjoon Jin bei und schenkte mir ein sanftes Lächeln.

Zum Schluss äußerte sich Yoongi:
„Wenn ich dir böse wäre, hätte ich nicht versucht, dich zu retten.“ Danach stand er abrupt auf und verließ das Zimmer.

Hatte ich etwas falsch gemacht?

Verdutzt sah ich ihm hinterher, wie er die Tür schloss und verschwand.

„Was,… was hat er denn?“ wandte ich mich an Namjoon, der nur mit den Schultern zucken konnte, so wie auch Jin.

„Und, äm was war eigentlich passiert nachdem Yoongi aufgetaucht war?“

„Er schaffte dich auf dem Rücken da raus, packte dich auf den Rücksitz des Autos und sagte zu uns, dass wir dich hier her bringen sollen. Ansonsten hatte er gegenüber der Polizei ausgesagt, was dort unten in etwa abgegangen war, wodurch die Typen verhaftet wurden.“ Berichtete mir Namjoon was geschehen war.

Bevor mich Jin fragte: „Hast du nicht Hunger? Ich denke mal, dass das die dir eher nichts gegeben haben. Hm?“ und sah mich mütterlich an.

Automatisch fing ich an zu nicken und kletterte aus dem Bett hinaus um in die Küche zu kommen, die ich nach kurzem Suchen auch fand.

Jin machte für uns vier mein Lieblingsessen Hamburger, bevor die Zwei entschieden spazieren zu gehen.

Somit waren Yoongi und ich alleine, sodass ich die Chance ergriff, ihn auf sein Verhalten mir gegenüber, seit ich wieder da war, anzusprechen.

„Yoongi. Habe ich etwas falsch gemacht? Du warst vorhin so, wie soll ich sagen, kühl?“ teilte ich ihm vorsichtig meine Gedanken mit und wartete ab, was er dazu sagte.

Er sah mich lediglich emotionslos an und symbolisierte mir mich zu setzen.

Mit einer gewissen Unsicherheit meinte er:
„Erstens, du hast nichts falsch gemacht. Zweitens, ich rede nicht gerne und viel. Es hatte mir gereicht, dich wieder bei mir zu wissen.“ Erklärte er mir seinen Standpunkt mit geknicktem Blick.

„Ich,… ich hab mich noch gar nicht bei dir bedankt. Dafür, dass du mich da rausgeholt hattest.“ Presste ich nun zögerlich zwischen den Lippen hervor und sah ihn mit zunehmenden Tränen in den Augen an.

„Ich,… ich dachte ich würde dort sterben.“ Brachte ich nun völlig aufgelöst von mir und klammerte mich an Yoongi, der mit der Situation völlig überfordert zu sein schien.

„Tsch, Tae. Alles wird gut.“ Versuchte er mich zu beruhigen und strich über meinen Rücken, der durch das viele Weinen bebte.

Nachdem ich mich wieder gefangen hatte, wich ich mit roten Augen von ihm zurück und musterte bloß meine Hände.

Es war mir peinlich, so aufgelöst vor ihm gewesen zu sein.

Doch bekam er meine Aufmerksamkeit zurück, als er nach meinen immer noch zitternden Händen griff und sie in seine legte.

„Schämst du dich etwa?“ fragte er mich verwundert, was mich verlegen nicken ließ.

Auf meine Geste hin ließ er meine Hände wieder los und umgriff erst abwägend mein Gesicht, bevor er es zu seinem holte.

Sachte strich er mit seinen kühlen Fingern über meine verweinten Wangen, was mir eine wohlige Gänsehaut bereitete und mich aufseufzen ließ.

Ich genoss seine Nähe während er mich dabei liebevoll ansah, was mir ein Gefühl der Geborgenheit schenkte und mich zunehmend entspannen ließ.

Seine Hand wanderte hinab an mein Kinn. Sanft umgriff er es, bevor er mit seinem Daumen über meine Unterlippe fuhr, wodurch ich meinen Mund leicht öffnete.

Seine Blicke huschten dabei sehnsüchtig immer wieder von meinen Lippen zu meinen Augen und zurück.

Er schien kurzzeitig mit sich selbst zu streiten, was er als nächstes tun sollte, bevor er seine Lider senkte und seine Lippen mit meinen verschmelzen ließ.

Zärtlich hauchte er mir zuerst einen Kuss auf, bevor er seine Arme um meine Hüfte schlang und mich unerwarteter weise auf seinen Schoß zog.

Zuerst verwirrt darüber, was er vorhatte, ließ ich mich darauf ein und willigte stumm zu.

Er platzierte daraufhin seine kühlen Hände auf meiner Taille, was einen Schauer durch meinen Körper jagte, bevor er sie immer weiter unter meinen Pulli schob.

Mit seinen Fingerspitzen strich er sanft über meine Bauchmuskeln, hauchte dabei begierig Küsse auf meinen Hals und fing an Knutschflecke zu verteilen.

Ich genoss seine Berührungen mit geschlossenen Augen und in den Nacken gelegten Kopf, damit er besser an meinen Hals kam.

Jeder seiner Zärtlichkeiten ließ dabei meinen Körper erzittern und wohlige Schauer über ihn ziehen, sodass ich mehr davon wollte.

Doch hörte er plötzlich auf, als er über meine Seiten fuhr und wohl etwas spürte.

Sachte hob er meinen Pulli hoch und erstarrte im nächsten Moment in seiner Bewegung.

„Wie,… wie viele Narben hast du noch?“ fragte er mich entsetzt und zog meinen Pulli vorsichtig weiter nach oben, bis über meinen Kopf, sodass ich oberkörperfrei, mit zunehmend röter werdendem Gesicht und breitbeinig auf seinem Schoß saß.

Er musterte meinen Körper von oben bis unten und sah dabei zunehmend immer mehr geschockt aus.

„Ich wusste, dass du einige hast, aber so viele.“ Stieß er nun völlig überfordert aus und sah mich schmerzerfüllt an.

Verunsichert beobachtete ich ihn, zuckte nervös mit den Schultern, während meine Gedanken Karussell fuhren.

Vermehrt spürte ich, wie die Tränen sich anbahnten und senkte den Kopf.

Er nahm mein Schweigen hin, holte lediglich mein Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger, zwang mich somit ihn anzusehen.

Ich schaute in sein Gesicht, schniefte auf und erblickte ein sanftes Lächeln auf seinen Lippen.

„Egal wie viele Narben du noch hast und der Punkt, dass du kein Mensch bist, du bist perfekt.“ Sagte er liebevoll zu mir und küsste die paar wenigen Tränen weg, die über mein Gesicht gerannen waren.

Erleichtert darüber, dass er mich so liebte wie ich war, schmiegte ich mich an ihn und atmete seinen ganz eigenen wohltuenden Geruch ein.

Alien   {Taegi}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt