Alien {Taegi}

Kapitel 19

Der Tag der Wahrheit war gekommen. Dafür hatte ich Blut, Schweiß und Tränen verschwendet, um so weit zu kommen. Dachte ich mir schmunzelnd, während ich zögerlich die Tür des Restaurants öffnete.

Bedacht betrat ich den Eingang und lief ins Innere, bevor ich von Jin herzlichst begrüßt wurde.

„Morgen Tae. Kommst genau pünktlich.“ Verkündete er mir strahlend und wies mich an in ein Hinterzimmer einzutreten.

Daraufhin verschwand er, bevor sich eine weitere Tür öffnete und ein älterer Herr zum Vorschein kam.

„So. Sie sind also Herr Taehyung?“ fragte er mich mit einer seriösen Ausstrahlung, während er mich hereinwank.

„Äm ja. Das bin ich.“ Antwortete ich etwas verwirrt und setzte mich auf einen Stuhl, der extra bereitgestellt worden war.

„Sie möchten hier anfangen, als Kellner?“ kam es als nächstes von ihm, woraufhin ich eifrig nickte.

„Na dann. Arbeiten sie heute für mich Probe und danach sehen wir weiter.“ Verkündete er heiter und überreichte mir daraufhin eine Schürze.

„Mein erprobtester Mitarbeiter Seokjin wird Ihnen gleich zeigen, was sie zu tun haben werden.“ Fügte er noch hinzu, bevor er mich hinausschickte.

„Und wie ist es gelaufen?“ fragte mich auf einmal Jin aus heiterem Himmel, während er von hinten an mich herantrat.

„Erschrick mich doch nicht so und ich darf heute hier arbeiten.“ Verkündete ich ihm stolz und bekam sogleich meine Aufgaben zugeteilt.

Ich gab mein bestes, immer darauf bedacht, nichts zu verschütten. Dank Yoongis strenger Übung mit mir gelang mir alles einwandfrei und ich konnte sogar zu jedem nett sein, der kam, auch wenn manche Gäste nervten.

Gegen Mittag hatten wir eine kleine Pause und ich setzte mich auf einen Stuhl in der Nähe des Tresens, mit Aussicht auf den Fernseher. Ich spitzte die Ohren, als folgende Nachrichten zu hören waren.

„Neuste News. Heute ist ein erinnerungswürdiger Tag. Forscher konnten weitere Teile der Datenbank des Wrackes entschlüsseln und haben nun ein genaueres Bild des Aliens. Zu Anfang sei gesagt: es ist kein zweiköpfiger Bär, sondern ein Wesen das so aussieht wie wir. Hier ein Bild von ihm aus der Datenbank.“

Bei diesen letzten Worten stockte mir kurzzeitig der Atem vor Schreck. Doch dann erschien neben der Frau ein Foto von mir, das mir nur ähnelte, doch keines meiner derzeitigen Form war. Es war eins einer früheren Gestallt, das ich aus Langeweile einmal kreierte, doch hatte ich es recht schnell wieder abgelegt, da es nicht so recht zu mir gepasst hatte. Dennoch waren weitere Bilder in der Datenbank und wenn sie sie auch noch fanden, würde ich erledigt sein. Dachte ich mir mit kreidebleichem Gesicht.

„Zusätzlich sagten die Wissenschaftler, dass dies erst der Anfang sei von dem, was sie zu entschlüsseln versuchen. Also seien sie weiterhin gespannt. Ihr News Team.“

In mir stieg das Gefühl von Unbehagen auf und der Drang mich übergeben zu müssen.

Lange hatte ich nichts mehr von ihnen gehört und nun waren sie mir schon so dicht auf den Fersen, dachte ich mir bitter.

Doch konnte ich der Tatsache nicht mehr aus dem Weg gehen, ich brauchte den Kommunikator. Führte ich mir meine Lage mit einem Schauder vor Augen.

Es war zwar eine dumme Idee, aber etwas anderes blieb mir nicht übrig.
Ich stand also ruckartig von meinem Stuhl auf, lief um die Theke herum, hinter zu Jin und zog ihn in eine kleine Kammer.

„Was hast du denn Tae?“ fragte er mich überrascht mit einem Handtuch in der Hand.

„Mir ist nicht gut. Darf ich nach Hause gehen?“ bat ich ihn mit großen Augen, während ich mir den Bauch hielt.

Skeptisch musterte er mich und sagte fürsorglich: "Ich werde beim Chef ein gutes Wort für dich einlegen, dafür wirst du mir allerdings ewig dankbar sein müssen" und schickte mich fies grinsend weg.

Ich gab ihm erleichtert die Schürze, schnappte mir meine Sachen und lief hinaus ins Freie. Ich holte tief Luft, sah mich kurz unentschlossen um, bevor ich allen Mut zusammennahm und zu meinem Schiffswrack lief.

Mein Herz klopfte heftig vor Aufregung, bei dem Gedanken daran, was mich wohl erwarten würde.