Pov. Taehyung
Voller Entsetzen sah ich mit an, wie ohne Vorwarnung meine Fingernägel spitz und lang wurden.
Ich drehte meine Hände um, um es genauer betrachten zu können, schüttelte sie um zu testen ob es Einbildung war, doch bekam ich es nicht ab.
Daraufhin fasste ich mir ins Gesicht, da mich etwas kitzelte und stellte geschockt fest, dass aus meinen Wangen Schnurrhaare gewachsen waren.
Ungläubig ging ich mir daraufhin durch mein Haar und streifte dabei etwas Flauschiges.
Es waren zwei weiche Katzenohren, die aus meinem Kopf hervorgekommen waren.
Hastig lief ich in den Flur hinaus, direkt auf den Wandspiegel zu um zu überprüfen, ob das überhaupt real war.
„Nein das kann nicht sein." Hauchte ich meinem Spiegelbild entgegen.
„Ich,... ich sehe aus wie eine Katze!" Stellte ich entsetzt fest und beobachtete meinen neuen Schwanz der hin und her wackelte.
Danach stoppte der ganze Prozess, nur verschwand es nicht mehr.
Eine volle Katastrophe, oder vielleicht doch eher eine Katzastrophe? Dachte ich mir und musste sogar lachen.
Doch als ich nicht mein Lachen vernahm, sondern ein Schnurren, verstummte ich augenblicklich wieder.
Es war ein seltsames Gefühl mich so zu sehen, allerdings kam es mir in gewisser Art und Weise vertraut vor.
Nur was würden Namjoon und Yoongi dazu sagen, wenn sie es sahen? Kam mir ein Gedanke, der mir zusetzte.
Hektisch sah ich mich um und suchte die Wohnung nach etwas ab, das mir vielleicht half das umzuändern.
Fehlanzeige.
Ich durchkämmte alle Zimmer, drehte jedes Kissen um, sah in Regalen nach, doch fand ich nichts.
Resigniert stellte ich nach meiner erfolglosen Suche fest, dass es immer noch da war und so tat ich das Einzigste, was ich machen konnte.
Ich zog mir meine Kapuze vom Pulli tief ins Gesicht und steckte den Schwanz unter mein Oberteil, bevor ich mich in meinem Zimmer unter dem Bett versteckte.
Wenige Minuten später vernahm ich Stimmen auf dem Flur und wie eine Tür aufgeschlossen wurde.
„Hy Tae. Sind wieder da." Rief dieses Mal Namjoon freudig in die Wohnung herein.
„Wo ist er denn? Heute Morgen war er noch da."
„Keine Ahnung. Vielleicht abgehauen." Gab Yoongi desinteressiert seinen Senf dazu.
„Ich geh Nickerchen machen, also stör mich nicht, auch wenn du ihn findest." Fügte er noch miesgelaunt hinzu, bevor sich seine Schritte entfernten.
Erleichtert atmete ich unter meinem Bett auf, auch wenn mein Herz weiterhin raste und wartete ab, was Namjoon nun tat.
Seine Schritte entfernten sich ebenfalls nach kurzem, bevor er es sich anders entschied und zurückkam.
Er öffnete die Tür und trat in mein Zimmer ein.
„Bitte find mich nicht. Bitte, bitte." Sprach ich nervös nuschelnd zu mir selbst, bevor ich mir vor Schreck die Hand auf den Mund schlug.
Ich hielt den Atem an, als seine Schuhe auf einmal direkt vor meinem Versteck auftauchten.
„Bist du hier Tae?" fragte er in die Stille hinein und drehte sich auf der Stelle.
Ich gab ihm keine Antwort, sondern wartete angespannt darauf, dass er ging und ich wieder normal aussehen würde.
Nachkurzem verschwand Namjoon wieder, nachdem er seufzend festgestellt hatte, dass ich nicht da war.
Ich atmete erleichtert durch und nahm meine Hand von meinem Mund, als mir plötzlich eine Erinnerung in den Kopf schoss.
~~°~~○~~¤~~
Ich lag, wie auch jetzt, unter einem Bett versteckt, zusammen mit Jungkook und Jimin.
Ängstlich und verstört sahen wir uns um und mussten feststellen, dass das halbe Haus weggepustet worden war, wodurch man ins Freie sehen konnte.
Entsetzt betrachteten meine Kinderaugen dort draußen das reinste Gemetzel.
Erwachsene schossen aufeinander ohne Rücksicht auf Verluste, überall war Blut und Verderben.
~~°~~○~~¤~~
Ich schrie auf und öffnete meine Augen.
Ich weinte.
Es war nur eine Erinnerung und nicht das Jetzt. Redete ich mir verstört ein, doch half es nichts. Ich weinte weiterhin für mich alleine in meinem Versteck.
Die Tür ging plötzlich auf und eine Person betrat mein Zimmer mit schnellem und sicherem Schritt ging sie auf mein Versteck zu.
Meine Sicht und Sinne waren wie betäubt durch diese Schockerinnerung, sodass ich nichts dagegen tun konnte, als mich Yoongi unter dem Bett hervorzog und in den Arm nahm.
„Tsch Es wird alles gut." Redete er mit sanfter Stimme auf mich ein und strich dabei behutsam über meinen Kopf.
„So viel Blut." Gab ich nur resigniert von mir und klammerte mich an ihn, als wäre er ein Rettungsring.
Nachdem ich mich wieder beruhigt hatte und nicht mehr weinen musste, setzte ich mich Yoongi gegenüber und sah ihn abwartend an.
Er würde bestimmt etwas zu meiner Gestalt sagen. Dachte ich mir nervös.
„Wieso hast du geschrien und geweint?" fragte er mich gegen all meine Erwartungen.
Sah ich etwa wieder Menschlich aus?
„Ich,... ich hatte mich erinnert."
„Und wieso hast du vorhin nichts gesagt, als wir wiedergekommen sind?" wollte er nun mit geknicktem Gesichtsausdruck wissen.
„Ich hatte ein,... ein Problem." Gestand ich mit roten Wangen und spielte bei der Aussage mit meinen Pullibändern.
„Äm ich frag mal nicht, was das genau für ein Problem war und lass das mal offen im Raum stehen." Gab er verlegen lachend von sich und stand langsam vom Boden auf, bevor er mir seine Hand reichte.
„Möchtest du was Essen? Namjoon ist gerade bei Jin, also müssen wir für den schon einmal nichts übriglassen." Grinste er mich an und ging in die Küche.
„Hamburger?" fragte ich ihn mit großen Augen und musste mich an den schieren Gedanken daran zurückhalten nicht zu sabbern. Sie waren so lecker.
„Haha ja können wir machen." Bestätigte er lächelnd meine Frage und griff zu seinem Handy.
Er bestellte für uns beide und so hieß es nun warten.
„Sag mal Tae. An was hattest du dich denn erinnert, dass du so außer dir warst?" kam es neugierig von ihm, nachdem er sich mit einer Tasse Kaffee zu mir auf das Sofa gesetzt hatte.
Ich erzählte ihm von all den schlimmen Erinnerungen, die mir in den Kopf gekommen waren und vor denen ich solche Angst hatte.
Er hörte mir gespannt zu und nickte am Ende meiner Erzählung mit dem Kopf als Bestätigung, dass er verstanden hatte.
„Aber dass hier irgendwo im Umkreis ein Krieg oder dergleichen geherrscht haben soll, weiß ich jetzt nicht. Das ist schon etwas seltsam." Überlegte er laut und nahm einen Schluck der bitteren Flüssigkeit, als es klingelte.
„Ich geh." Rief ich freudig aus und rannte zur Tür.
Ich riss sie auf, nahm dem Boten die zwei Schachteln aus der Hand, bevor ich ihm das Geld zudrückte und die Tür schloss um mich in Windeseile wieder auf das Sofa zu schmeißen.
Ich reichte dem verblüften Yoongi grinsend seine Schachtel und öffnete meine selbst, bevor ich genussvoll in den Hamburger biss.
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Alien {Taegi}
Fanfic"Buch Numero dos \(^^)/" Ein ahnungsloser junger Erwachsener, der den Namen Kim Taehyung trägt, gerät durch ein Versehen in eine ihm unbekannte Welt. Dort muss er sich seine Erinnerungen Stück, für Stück zurück erkämpfen und lernt nebenbei neue Leut...