Schmerzerfüllt stöhnte ich auf, wieso passierte mir das immer? Aber die Hauptsache war: ich war noch am Leben.
„Du bist wieder wach.“ Hörte ich die Stimme von Jin überglücklich.
„Ich dachte schon wir hätten dich verloren.“ Fügte er noch hinzu, bevor er mich in den Arm nahm.
„Ah schmerz. Mein Arm.“ Teilte ich ihm durch zusammengebissene Zähne hindurch mit und er ließ mich wieder los.
Ich sah mich in dem kleinen Raum um, neben mir stand ein verweinter Jin und in einer der Ecken lehnten noch zwei weitere Gestalten.
„Wer,… wer sind die?“ fragte ich stockend Seokjin, während ich versuchte mich aufzusetzen.
„Warte ich helfe dir und das da sind Idioten, die dich einfach auf die Straße gesetzt hatten. Was habt ihr euch nur dabei gedacht?“ hielt er ihnen gleichzeitig eine Standpauke und half mir auf.
„Tut uns leid.“ Gaben die zwei kleinlaut zu und traten aus dem Schatten heraus.
Ich betrachtete sie genauestens. Sie sahen mehr als fertig und müde aus, danach wanderte mein Blick zu Jin, der ein blaues Auge hatte und schien selbst nur unter Schmerzen stehen zu können.
„Was ist passiert?“ fragte ich ihn nun nervös.
„Äm, also das wirst du mir nicht glauben aber.“ Fing er an und holte sich einen Stuhl dazu, bevor er anfing zu erzählen.
„Ich,… ich war dumm und hatte mir Schulden bei einem Kredit-Hai angehäuft.“ Gestand er bedröppelt als Namjoon ihn unterbrach.
„Was? Wieso hast du uns oder wenigstens mir nichts davon gesagt? Ich hätte dir helfen können.“ Tadelte er ihn nun mit geschocktem Gesichtsausdruck.
„Ich wollte dich da nicht mit reinziehen und es selbst stemmen. Deshalb.“ Gab er knapp von sich und wandte sich wieder mir zu.
„Naja jedenfalls, hatten die mir ein Ultimatum gestellt, welches ich selbst durch zusätzliche Schichten nicht einhalten konnte und das zu einem wiederholten Male. Sie nahmen mich dann vor wenigen Tagen in die Mangel und drohten mich umzubringen als…“ weiter kam er nicht da Namjoon ihn ein weiteres Mal unterbrach.
„Was? Davon hattest du uns aber nichts erzählt.“ Gab er kleinlaut von sich, als er den wütenden Blick von Jin bemerkte und wieder verstummte.
„Ich tu jetzt mal so, als hättest du mich nicht schon wieder gestört.
Also, jedenfalls kam dann auf einmal so ein zweiköpfiger Bär um die Ecke. Am Anfang dachte ich der würde uns jetzt alle fressen und war dementsprechend kreidebleich im Gesicht, doch gegen all meine Erwartungen hatte er diese zwei Schlägertypen fertig gemacht und dabei selbst Verletzungen davongetragen, bevor er wieder verschwand.
Ich wollte ihm nach und bin einer Blutspur gefolgt, bevor ich dich zusammengebrochen auf dem Boden vorfand. Ich hatte mich tierisch Erschreckt und dachte schon, der Bär hätte dich erwischt.
Ich nahm dich Huckepack und deine Taschen in die Hand, bevor ich dich herbrachte und die Idioten benachrichtigte her zu kommen.“ Endete er aufgeregt seine Schilderung und erhielt von Namjoon und Yoongi ungläubige Blicke.„Du bist dir sicher, dass du nicht auf Drogen warst?“ fragte ihn nun Yoongi etwas misstrauisch.
„Ja doch. Schaut die News, wenn ihr mir nicht glaubt. Der eine, der schon wieder aus dem Krankenhaus durfte, hatte genau dasselbe erzählt, außer halt, dass die mich vorher fertig gemacht hatten.“ Verteidigte sich Jin eisern.
„Aber es gibt in Seoul keine Bären, vor allem nicht mit zwei Köpfen, außer...“ Yoongi machte eine kurze Pause bevor er mit geweiteten Augen weitersprach.
„Außer das Alien ist ein zweiköpfiger Bär.“ Sagte er genau das, was ich nicht hören wollte, aber solange er es nicht auf mich zurück führte, war ja alles gut, versuchte ich meine aufkommende Panik zu unterdrücken.
„Äm Jin. Dürfte ich die Aufnahme der News sehen?“ bat ich ihn zögerlich darum, ich musste wissen, was sie sonst noch herausgefunden hatten.
Er hielt mir sein Handy hin das ich mit meiner rechten Hand nahm und das Video abspielte.
„Neuste News. Am heutigen Abend erschütterte eine Schießerei mit anschließenden Verletzten einen Stadtteil Seouls.“ Erzählte die Nachrichtensprecherin, die Aufzeichnung war von vor drei Tagen. So lange war ich weggewesen? Ein Schauer zog sich über meinen Körper.
„Zeugen berichteten von einem zweiköpfigen Bären…“ danach teilte sie mir nur noch mit, was ich durch Jins Erzählung eh schon wusste und so gab ich ihm erleichtert sein Handy wieder zurück. Ich würde einfach behaupten, der Bär hätte mich auch angegriffen...
Ich lehnte mich zurück in die Kissen und schloss meine Augen. Seitdem ich hier gelandet war, lief einfach alles schief und seufzte auf.
Namjoon und Jin verließen nach einiger Zeit den Raum, so waren nur noch Yoongi und ich da, der nun auf mich zugelaufen kam.
„Es tut mir leid.“ Gestand er mir geknickt und kniete sich vor das Bett um seinen Kopf auf der Matratze ablegen zu können.
„Seitdem ich in Jins Wohnung bin und du bewusstlos hier lagst, konnte ich nicht mehr schlafen vor Sorge. Eigentlich schon seit dem Tag, an dem du gehen musstest.“ Nuschelte er in den Bezug hinein.
„Es tut mir so leid.“ Sagte er nochmals zu mir und hob seinen Kopf, wodurch ich in sein verweintes Gesicht sehen konnte.
Ich hatte ihn noch nie in dieser kurzen Zeit so fertig gesehen.
Vorsichtig streichelte ich ihm über die Haare und spielte ein wenig mit ihnen, bevor ich ihn ansah und schräg lächelte.
„Es geht mir doch wieder besser, also musst du nicht weinen.“ Versuchte ich ihn aufzuheitern und grinste ihn dabei mit meinem Kastengrinsen, als Bestätigung dafür, dass es mir wirklich gut ging, an.
Seine Mimik erhellte sich etwas, bevor er vorsichtig seine Hand nach meinem Gesicht ausstreckte und behutsam über meine Wange fuhr.
Seine blasse Hand war kühl, aber nicht unangenehm. Seine schwarzen, mandelförmigen Augen musterten mein Gesicht und seine schmalen Lippen verzogen sich zu einem zuckersüßen Lächeln.
„Du bist wunderschön.“ Nuschelte er vor sich hin, wodurch ich errötete. Bisher hatte ich so etwas nur zwischen Jungkook und Jimin, oder Jin und Namjoon gehört, doch ich selbst hatte noch nie solch ein Kompliment bekommen.
„D,… danke.“ Gab ich etwas verwirrt von mir, bevor Yoongi seine Hand zurückzog und mich verblüfft ansah.
„Hab ich das gerade eben laut gesagt?“ fragte er mich stotternd mit roten Wangen.Ich nickte als Bestätigung und grinste innerlich über seine Cuteheit.
„Ich äm. Ich glaube Namjoon hat nach mir gerufen.“ Sagte er hastig und verschwand nach draußen.
Immer noch süß, dachte ich mir und lachte kurz auf.

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Alien {Taegi}
Fanfiction"Buch Numero dos \(^^)/" Ein ahnungsloser junger Erwachsener, der den Namen Kim Taehyung trägt, gerät durch ein Versehen in eine ihm unbekannte Welt. Dort muss er sich seine Erinnerungen Stück, für Stück zurück erkämpfen und lernt nebenbei neue Leut...