Kapitel 16

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Den Tag über langweilte ich mich zu Tode, bis gegen Abend meine Freunde wieder kamen.

So lange ich noch etwas verletzt war, konnte ich eh nichts unternehmen, um an die notwendigen Teile für den Kommunikator zu kommen. Da hielt ich lieber die Füße still.

„Aaaabend.“ Überrumpelte ich die drei freudig und schloss sie in eine große Umarmung.

„Haha nicht so stürmisch.“ Wimmelte mich Namjoon ab und so ließ ich sie wieder los und betrachtete sie nun etwas näher.

„Wieso seid ihr nass?“ stellte ich nun verdutzt fest und legte meinen Kopf neugierig schief.

Es hatte schließlich nicht geregnet.

„N paar Kinder hatten uns einen ganz lustigen Streich gespielt und durften im Gegenzug dafür rennen was das Zeug hält.“ Lachte Yoongi diabolisch auf, was mir eine Gänsehaut verpasste.

„Oh.“ Gab ich nun von mir und lief ins Bad, um für die drei Handtücher zu besorgen.

„Sag mal Tae. Seit gestern bist du ja wieder recht agil unterwegs.“ Stellte Namjoon überlegend fest während er ein Handtuch entgegen nahm.

„Das liegt bestimmt an deinen Fähigkeiten als Arzt.“ Redete ich mich lächelnd heraus, was sogar funktionierte.

Dennoch sah er mich misstrauisch an, bevor auch er selbst anfing zu lächeln.

„Yoongi und ich übernachten heute wieder, wenn das ok ist.“ Wandte er sich nun Jin zu, der freudig zustimmte.

Yoongi ging derweilen in Richtung des Gästezimmers und legte dort seine Tasche ab, bevor er zu uns zurück kam.

„Es gibt kein Zurück mehr für dich Jin-ssi.“ Flüsterte Namjoon ihm ins Ohr und fügte noch hinzu: „Yoongi hat seine Tasche abgestellt, da bekommt man uns nicht mehr weg.“

„Mann Joon. Kannst du das nicht irgendwo anders machen.“ Klinkte sich Yoongi in das Gespräch mit ein und verzog angeekelt sein Gesicht.

„Ansonsten geh ich mit Tae in unsere Wohnung, dann habt ihr zwei Turteltauben alle Freiheit dieser Welt.“ Gab er noch von sich und zog seine Schuhe aus.

„Echt?“ fragte nun Jin, dabei nickte Yoongi mit dem Kopf, bevor er sich langsam zu uns umdrehte.

„Tae. Wir gehen.“ Beschloss er kurzerhand.

Er zog seine Schuhe wieder an, stellte mir meine vor die Füße und lief in das Gästezimmer.

Von dort holte er unsere Taschen und kam wieder zurück, bevor er mir meine zwei überreichte.

„Dann bis morgen Jin.“ Verabschiedete ich mich, etwas überrumpelt von Yoongis Verhalten, bei ihm und lief dem türkishaarigen hinterher ins Freie.

Draußen angekommen ging er zielstrebig auf ein Auto zu und öffnete die Beifahrertür, bevor er auf die andere Seite ging und dort selbst einstieg.

Ich ging auf die geöffnete Tür zu und nahm neben ihm Platz, bevor er den Wagen startete und losfuhr.

Nach circa zehn Minuten Fahrt parkte er das Auto und stieg aus.

Hinter ihm ging ich in das Wohnhaus hinein, hoch in den Stock, in dem sie wohnten und in die Wohnung.

„Du kannst wieder dein altes Zimmer haben.“ Teilte er mir mit und lief in die Küche um essen zu machen.

Seine Worte verletzten mich, aber was hatte ich schon erwarten können? Dachte ich mir geknickt und ging ihm hinterher.

„Kann ich dir irgendwie helfen?“

„Nein danke. Setzt dich einfach.“ Wies er mich konzentriert an und ich kam dem nach.

Zusammen aßen wir Rahmen, bevor wir uns bettbereit machten.

Ich stand gerade zähneputzend und in Boxer im Bad, als Yoongi plötzlich hereinschneite.

„Oh. Tut mir leid Tae.“ Entschuldigte er sich sofort und wich rückwärts zurück.

"S nsch schlmm" kam es von mir doch sah er mich nur verwirrt an.

Stimmt, mit Zahnbürste ließ es sich nicht gut reden, dachte ich mir schmunzelnd, wonach ich sie heraus nahm und mein Gesagtes wiederholte:
„Ist nicht schlimm, kannst da bleiben, wenn du dir auch die Zähneputzen möchtest, aber ich bin jetzt eh fertig.“ Stellte ich gegen Ende lachend fest und wusch mir noch schnell mein Gesicht, bevor ich an ihm vorbei hinaus in den Flur ging.

Von meinem Zimmer aus hörte ich, wie nun auch er zu Bett ging und wie den Abend zuvor, lag ich wach und grüblerisch da.

Nach reifer Überlegung stand ich auf, nahm wieder mein Kissen in die Hand und zog mir still vergnügt noch schnell ein T-Shirt über, um ihn nicht wieder in Verlegenheit zu bringen.

So lief ich nun ohne einen Ton von mir zugeben im Dunkeln durch die Wohnung und auf Yoongies Tür zu.

Vor ihr stoppte ich, bevor ich zögernd die Hand hob und anklopfte.

Wie erwartet erhielt ich keine Antwort und so entschloss ich kurzerhand einfach einzutreten.

Ich stand nun verloren in seinem Zimmer und suchte nach seinem Bett.
Bisher war ich noch nie hier drinnen gewesen.

Ich konnte zwar nicht all zu viel erkennen, aber was ich erkannte war ein Keyboard.

Er spielte also Klavier, dachte ich mir lächelnd.

Vorsichtig setzte ich meinen Weg durch sein dunkles Zimmer fort. Dabei fiel ich beinahe über vereinzelte Gegenstände, doch schaffte ich es keinen Ton von mir zu geben.

Meine Augen gewöhnten sich währenddessen an die Dunkelheit und so fand ich endlich mein Objekt der Begierde und ging zielstrebig darauf zu.

Erleichtert legte ich mich vorsichtig neben ihn auf das Bett, doch traute ich mich nicht auch unter die Decke zu kommen und klammerte mich stattdessen an meinem Kissen fest.

Da bemerkte ich auf einmal eine Bewegung.

Yoongi drehte sich zu mir um, hob die Decke an und zog sie über mich, bevor er sich wieder wegdrehte um weiter zu schlafen.

Ich sah dies als Einladung und kuschelte mich an seinen Rücken und schlief schlussendlich glückselig neben ihm ein.

Alien   {Taegi}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt