𝟸

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Als Hermine am nächsten Tag ihr Büro betritt flattern bereits einige Memos um die Deckenlampe, eine davon leuchtet rot was zwei Dinge bedeutet, erstens sie ist sehr dringend und zweitens sie kommt von keinem Geringeren als dem Zaubereiminister persönlich. Sie pflückt den sich wild wehrenden Umschlag aus der Luft und liest die wenigen Zeilen: „ Liebe Hermine, bitte komme umgehend in mein Büro, es ist sehr dringend! Shacklebolt"

Die junge Hexe zieht ihren Mantel aus und lässt ihn achtlos auf den Stuhl fallen, dann macht sie sich auf den Weg zum Büro des Ministers. Auf ihr Klopfen hin ertönt Shacklebolt's tiefe, sonore Stimme: „Herein!" 

Sie tritt ein und bleibt vor dem Schreibtisch des Ministers stehen: „Guten Morgen Kingsley !"

„Guten Morgen Hermine, gut das du gleich gekommen bist, bitte setz dich doch, möchtest du einen Kaffee!" 

Hermine wird hellhörig, so viel Freundlichkeit am frühen Morgen. Sie nimmt vor dem Schreibtisch Platz, schlägt die Beine übereinander und sieht den Zaubereiminister abwartend an. Shacklebolt weiß das er nicht lange um die Sache herumreden sollte, die junge Frau vor ihm ist zu intelligent um nicht zu merken das etwas im Busch ist. 

„ Tja, du weißt ja besser wie ich wer Alles auf der Station für Kriegsversehrte im St. Mungo liegt. Einer dieser Patienten ist letzte Nacht aus seinem Fluchkoma erwacht!" 

Hermine setzt sich augenblicklich gerader hin: „ Das ist ja toll, wer ist es denn?" 

„Draco Hermine es ist Draco Malfoy!" 

Hermine muss sich rechts und links am Stuhl festhalten und presst ein „wie schön" hervor. Niemand hat Draco Chancen ausgerechnet noch einmal aus seiner Bewusstlosigkeit zu erwachen. Bei ihren Besuchen auf der Station hat sie oft an seinem Bett gestanden, den schlafenden jungen Mann angesehen und im stillen seine Schönheit bewundert. Wie Dornröschen hat er dagelegen, ein besserer Vergleich war ihr nicht eingefallen. Einige Male hatte sie ihm sogar von ihren Problemen erzählt, er konnte ja nicht weglaufen. Augenblicklich schämte sie sich dafür, hoffentlich hat er tatsächlich Nichts von alle dem mitbekommen. Durch ihre Gedanken an Draco hat sie den Faden verloren und schaut Kingsley irritiert an. 

„ Hermine, wo bist du denn mit deinen Gedanken, man könnte meinen du leidest auch daran!" , tadelt der Hexenmeister seine junge Kollegin. 

„ An was soll ich leiden? Bitte verzeih Kingsley, ich war in Gedanken!" 

„Na an Amnesie, Draco Malfoy kann sich an absolut Nichts erinnern. Nicht an seine Kindheit, nicht an seine Schulzeit, er wusste nicht einmal seinen Namen!" 

Die junge Hexe ist kurz erleichtert, selbst wenn Draco sich an ihre Worte am Krankenbett erinnern könnte, würde er nicht wissen wer sie überhaupt ist. Beinah hätte sie Shacklebolts nächste Worte wieder verpasst. 

„Und da kommst du ins Spiel liebste Kollegin, es ist ein Spezialauftrag, du wirst dafür von allem Anderen freigestellt. Wir hoffen das Mister Malfoy sein Gedächtnis schneller wieder erlangt wenn ein eigentlich bekanntes Gesicht ihn betreut. Das Krankenhaus wird ihn bald entlassen, aber er wird noch Pflege brauchen. Wir möchten dich ins Manor schicken, zur Pflege und Betreuung des jungen Malfoy bis dieser wieder für sich selber sorgen kann. Nebenbei kannst du ihm Alles über seine Schulzeit erzählen, vielleicht erinnert er sich!" 

Hermine ist erstarrt, bitte was soll sie tun? Und dann auch noch im Manor, diesem furchtbaren Ort an den sie eigentlich niemals zurückkehren wollte. 

„Kingsley, wir waren nie Freunde in der Schule oder so etwas, das weißt du doch, und du weißt auch was im Manor damals passiert ist!" 

„Ich weiß es ist viel verlangt, aber seine Eltern sind Tod und du bist die einzige Person die für die restlichen Kriegsopfer zuständig ist und Mister Malfoy näher kennt. Bitte, wir brauchen dich da!" Nach langem Überlegen steht Hermine auf: „Also gut, wann soll ich ihn aufsuchen, darf er überhaupt schon Besuch empfangen?" 

Kingsley stößt hörbar erleichtert die Luft aus. 

„Gleich heute Nachmittag, er erwartet dich bereits!" 

Frustriert stöhnt die junge Hexe auf und verlässt Türen schlagend das Büro Kingsley grinst breit, das wäre geschafft, eigentlich hatte er mit mehr Protest gerechnet.

Amnesie // DramioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt