Amnesie // Dramione

𝟷𝟽

Obwohl der nächste Tag ein Sonntag ist wacht Draco Malfoy früh auf, aus dem Fenster kann er sehen das der Tag sonnig und klar werden wird.
Harry hat gestern Abend gesagt das wäre das perfekte Quidditch Wetter.
Der junge Zauberer ist aufgeregt, hoffentlich stellt er sich nicht zu blöd an, auf einem Besen fliegen hört sich toll an.
Er stützt sich auf den Ellenbogen und beobachtet die junge Frau neben sich ganz genau. Hermines Mund ist leicht geöffnet, ihre Haare schrecklich wirr und ihre Wange ziert ein hübscher Kissenabdruck. Für Draco war sie nie schöner.
Ganz zärtlich und sanft bedeckt er ihren Mund mit seinem und nippt leicht an ihrer Unterlippe.
Hermine öffnet ein Auge und schaut ihn schlaftrunken an.

"Was machst du da Malfoy!"

"Och, so dies und das , mir ist so langweilig wenn du die ganze Zeit schläfst!", er grinst sein unverschämt anziehendes Malfoylächeln.

Die Gryffindor öffnet jetzt auch das zweite Auge , sieht einen wilden, blonden Schopf , dieses markante Gesicht und die sturmgrauen Augen. Diese schauen jetzt wieder ernst was ihnen noch besser steht.
Sie küssen sich eine ganze Weile, dann legt sich Draco wieder neben sie auf das Kissen.

"Hoffentlich mache ich mich gleich vor Harry nicht zum Trottel!"

Hermine lacht:" Kann ich mir kaum vorstellen, auch wenn du immer für ein gegnerisches Team gespielt hast, du warst ein excellenter Flieger!"

"Echt!"

"Ja, echt, und jetzt mehr küssen bitte!"

Als die Beiden schließlich zum Frühstück gehen kann Hermine eine beachtliche Anzahl von Knutschflecken ihr eigen nennen. Merlin sei Dank an Stellen die auf Anhieb nicht sichtbar sind.

"Na, bereit?", Harry sitzt schon beim Frühstück, studiert bereits den Tagespropheten und trägt seine Quidditchausrüstung.

"Ich habe dir was aus dem Schulfundus auf euer Zimmer schicken lassen, und du wirst auch einen Schulbesen fliegen, die sind nicht ganz so schnell.", Harry kann sich ein feixen nicht verkneifen.

"Welchen fliegst du?" , fragt Malfoy ehrlich interessiert.

"Einen Nimbus 2004, das allerneuste Modell, der kann.....blablabla!"

Hier schaltet Hermine einfach ab, Männer und Besen, einfach gruselig. Sie widmet sich lieber der Tageszeitung und vertieft sich darin.
Als die beiden Männer aufbrechen ist sie mit ihrer Lektüre längst noch nicht fertig. 

"Ich treffe euch dann am Quidditchfeld!", sagt sie leichthin und Harry verschwindet mit Draco im Schlepptau.

"Geh dich schnell umziehen, ich warte hier!", Harry setzt sich auf die Marmortreppe und schaut Draco erwartungsvoll an.

"In Ordnung, bin gleich wieder da!"

Harry muss schmunzeln, wie brav das Frettchen doch heutzutage ist.
Als sie das Spielfeld erreichen ist niemand sonst dort. Sie gehen gleich in die Mitte und Harry übergibt Draco den Besen den er vorsichtshalber für diesen geschultert hat.

"Ok, fliegen ist eigentlich ganz einfach, schau her . Aufsitzen , gerade halten und feste vom Boden abstoßen!"

Und schon zischt Harry in die Luft, fliegt ein paar Saltos und kehrt zu Draco zurück. Dieser ist schwer beeindruckt.

"Komm schon, versuchs!"

Draco schwingt ein Bein über den Besen, drückt den Rücken durch und stößt sich leicht vom Boden ab. In dem Moment, als seine Füße aber den Boden verlassen passiert in seinem Kopf etwas sehr Komisches. Etwas rückt wieder an die richtige Stelle, ein Vorhang tut sich auf und da ist es wieder, sein Leben!
Ohne recht zu wissen was er tut stößt er sich noch einmal ab, diesmal mit aller Kraft. Der Wind bläst ihm ins Gesicht, spielt mit seinen Haaren. So muss sich der Himmel anfühlen und die Hölle, denn sein Kopf füllt sich nach und nach mit Erinnerungen. Auch mit all den Schlechten. Und dort oben auf dem Besen schämt sich Draco wie er sich noch nie geschämt hat.
Harry schaut ihm fassungslos nach, und ist nicht sehr verwundert das Draco wie verwandelt ist als er nach einer gefühlten Ewigkeit endlich zu ihm zurück kommt.

"Potter, meine Erinnerung ist wieder da, ich will zurück ins Schloss!"

"POTTER, das ist ja ganz was Neues!", denkt sich Harry, versucht aber freundlich zu bleiben.

"Wir müssen gleich zu Hermine, sie wird sich freuen!", Harry versucht krampfhaft ein Gespräch zu führen.

"Kann schon sein Potter, aber ich mag sie nicht sehen. Sie soll genau wie du verschwinden. Besser ich verschwinde, ins Manor, ich schicke ihr ihren Kram!"

"Malfoy, das kannst du doch nicht machen!", Harrys Gesicht ist jetzt rot vor Zorn "das hat Hermine nicht verdient"

"Und ob sie das verdient Potter, und ob!" 

Damit geht Draco und lässt den verblüfften und vor Zorn bebenden Harry zurück.
Draco möchte nur noch fort, er schämt sich für sein damaliges Verhalten, und besonders schämt er sich vor Hermine. Sie hat absolut verdient das er sie in Ruhe lässt, er jedenfalls hat SIE garantiert nicht verdient. Er muss gehen, schon aus Liebe zu ihr. Es ist besser für sie, besser für Beide.
Der junge Zauberer brennt in das Büro der Schulleiterin, bellt nach Flohpulver und steigt in den Kamin.

"Aber Mr. Malfoy, wo wollen sie denn hin?"

"Weg nur weg , danke für ihre Hilfe!"

"Aber Miss Granger...?"

"Die bleibt hier...leben sie wohl!"

Und damit löst Draco Malfoy sich in grünem Rauch auf.

Harry stapft noch immer furchtbar wütend den Weg zum Schloss hinauf als ihm Hermine entgegen kommt. Wie soll er ihr das nur beibringen?

"Hey, wo willst du hin, wo ist Draco,hört ihr schon auf?", sie grinst ihn breit an und sieht so glücklich aus das er die Wahrheit kaum übers Herz bringt.

"Also, Draco war kaum in der Luft da hat er sich erinnert, an Alles, so als wäre der Besen ein Schlüssel für sein Hirn gewesen!"

Hermine schreit auf: "Ehrlich, ist das wahr, wo ist er denn nun?", sie schaut sich suchend um.

Harry tritt an sie heran und legt einen Arm um ihre Schultern: "Gegangen, er ist weg Hermine! Und er lässt dir ausrichten das du hier bleiben sollst! Er war nicht gerade mehr besonders nett!"

"Harry, soll das ein Witz sein, dann ist der nicht besonders komisch!"

Sie schaut ihn Hilfe suchend an und er schüttelt den Kopf.

"Er ist fort Liebes, was hast du denn erwartet?"

Die junge Hexe schluckt einige Male heftig und fängt dann hilflos an zu weinen. Harry hält sie fest, wiegt sie hin und her. Schließlich trägt er sie zum Schloss, packt sie ins Bett und bleibt bei ihr bis sie, vom Weinen erschöpft, eingeschlafen ist....