In dem alten Gemäuer herrscht tiefe Stille. Wo sind die Hauselfen geblieben? Schließlich hört Hermine das Klappern von Geschirr aus einem der Salons und sieht sich als sie eintritt einem reich gedeckten Tisch gegenüber.
„Wir dachten die Miss möchte erst frühstücken bevor wir mit der Arbeit beginnen!" , sagt Dulcia schüchtern und deutet auf all die leckeren Sachen.
Hermine ist überrascht und ein Wenig beschämt: „ Aber das wäre doch nicht nötig gewesen!"
„Miss, wir haben so lange Nichts machen dürfen, es ist uns eine Freude!"
Die junge Hexe lässt sich geschlagen auf einen der Stühle sinken und beginnt unter den Augen der begeisterten Hauselfen mit dem Frühstück. Als sie fertig ist tritt Dulcia an sie heran und knetet verlegen ihre kleinen Hände: „Miss, sie haben gesagt das der Master sich an Nichts erinnert, also auch nicht an uns Elfen?"
„Leider nein, Dulcia!"
„Dulcia hat solche Angst das der Master ihr und den Anderen Kleidung schenkt wenn er sich nicht erinnert!" , die kleine Elfe sieht zu Boden. Hermine muss gegen ihren Willen lächeln: „ Das wird nicht passieren, das Manor ist euer Zuhause und wird es auch bleiben!"
Im Stillen beschließt sie den Elfen das Leben hier so angenehm wie möglich zu machen. Sie steht auf und ruft die Elfen zu sich: „ Wie viele Räume gibt es im Manor?"
„40 Miss, ohne Bäder und Küche!"
Hermine seufzt tief: „Also los!"
Schnell hat sie den emsigen Wesen erklärt was sie möchte, Helligkeit und Gemütlichkeit, und diese Verstehen es diese Anweisung umzusetzen, zu Mittag erstrahlt mit ein Bisschen Magie des ganze Untergeschoss bereits in neuem Glanz. Die Räume sind hell und gemütlich und erinnern nun eher an ein modernes englisches Landhaus als an ein düsteres Verlies. Alle alten Porträts der Familie Malfoy sind unter Protesten und wüsten Beschimpfungen auf den Dachboden umgezogen worden. Draco wird sie anschauen müssen, aber Alles zu seiner Zeit. Nach einem Mittagessen das dem Frühstück in Nichts nachstand wie Hermine beschämt feststellen musste geht die Arbeit im Obergeschoss weiter. Zwei besonders schöne Zimmer mit Blick auf die Parkanlage des Manor richtet Hermine höchstpersönlich her. Sie hext eine Verbindungstür, damit sie Draco im Notfall schnell erreichen kann, und ist dann mit ihrer Arbeit sehr zufrieden. Aus dem düsteren Anwesen, dieser Trutzburg des dunklen Lords ist ein behagliches Landhaus geworden.
Am späten Nachmittag verabschiedet sie sich von ihren fleißigen Helfern und appariert zum St. Mungo. Draco sitzt wieder im Bett und sieht schon munterer aus als am Vortag. Ein lächeln erhellt sein Gesicht als er sie sieht und sie kann nicht anders als das lächeln zu erwidern.„Hallo, heute viel Arbeit gehabt?"
Die junge Frau berichtet von ihren Arbeiten in und um das Manor und von den sechs freundlichen Helfern an die Draco sich leider nicht erinnern kann. Plötzlich springt sie auf.
„Du gehst schon", fragt Draco fast ein Wenig traurig.
„Ja, und du gehst mit!"
Draco reißt die Augen auf: „Wohin soll ich mitkommen!"
Hermine flitzt in den Flur und kommt gleich darauf mit einem Rollstuhl zurück: „Nach draußen! Hiermit, komm, steig ein!"
Draco ist das nun beinahe etwas peinlich, zumindest irgendwo in seinem wirren Kopf. Hätte er das früher mit sich machen lassen? Schwer zu sagen, aber ehe er auch nur versuchen kann sich zu wehren sitzt er fest in eine Decke gewickelt in diesem merkwürdigen Gefährt. Auf der Decke sind fröhliche Einhörner zu sehen, woher hat sie die, hoffentlich sind wenig Leute auf dem Flur. Hermine indes schiebt hochzufrieden mit ihrer Fracht in Richtung Ausgang. Die Türen öffnen sich und als der frische Wind den jungen Mann im Rollstuhl trifft hält dieser kurz die Luft an. So kalt...so ungewohnt, und dann ...Wundervoll!
Er kennt dieses Gefühl von Wind im Gesicht, kann es mit Geschwindigkeit verbinden, aber ehe eine Erinnerung daraus werden kann ist der Gedanke schon wieder verschwunden. Verfluchte Amnesie! Die junge Hexe schmunzelt über das verzückte Gesicht ihres Patienten. Er hält die Augen halb geschlossen und hat dafür denn Mund leicht geöffnet...ob er so aussieht wenn er ...
Hermine könnte sich selber ohrfeigen, wohin zur Hölle reisen ihre Gedanken schon wieder? Sie beißt sich selber feste auf die Unterlippe, der Schmerz lenkt ab, zumindest ein Wenig. Der, der nach Jahren die Frischluft wieder entdeckt hat möchte am liebsten überhaupt nicht mehr hinein. Erst als Hermine ihm von den Park ähnlichen Anlagen des Manor erzählt die sie nach seiner Entlassung ausgiebig und täglich nutzen wollen lässt er sich besänftigen. Draco ist schon wieder im Bett und die junge Frau schon fast zur Tür hinaus als sie seine heisere Stimme hört: „He Hermine!"
„Ja?", sie dreht sich um, daran das er sie mit Vornamen anspricht kann sie sich nur schwer gewöhnen, es klingt toll! „Kommst du morgen wieder?"
Mit dem Gesicht zur Tür lächelt sie: „Ja, mache ich!"
In den nächsten Tagen hat Hermine noch Alle Hände voll zu tun, Malfoy Manor würde inzwischen wohl selbst der dunkle Lord nicht wieder erkennen, sie hat ein Zuhause daraus geschaffen, was ihr aber ohne die emsig und immer arbeitenden Elfen nie gelungen wäre. Es beschämt sie noch immer diese Wesen so schuften zu sehen, aber mittlerweile hat sie verstanden das es sie anscheinend glücklich macht.So ist die Aufregung unter den Hauselfen auch entsprechend groß als Hermine ihnen erzählt das sie den Master am nächsten Tag bereits mitbringen wird. Die junge Hexe hat bereits alles was sie braucht ins Manor geschafft, inklusive einigem an neuer Nachtwäsche, muss sie doch immer einsatzbereit sein. Erschrocken fällt ihr ein das Draco zwar hier im Manor bereits, ihr sei Dank, wieder einen gut gefüllten Kleiderschrank besitzt aber morgen für die Reise nach Hause etwas zum anziehen brauchen wird. Man kann schließlich nicht im Krankenhaushemdchen, das Alle auf Dracos Station tragen müssen , durch die Kamine flohen. Die junge Hexe hält das Flohnetzwerk für die beste Reisealternative, schnell und genau, für Draco im Moment am Besten. Gott sei Dank hat er in den letzten Tagen Fortschritte gemacht, und kann einige Schritte auf einen Stock gestützt zurücklegen. Für ihren baldigen Hausgenossen packt Hermine Unterwäsche, Levis Jeans, einen dunkelblauen Pullover und Camel Boots in eine Reisetasche.
DU LIEST GERADE
Amnesie // Dramione
FanfictionNach der großen Schlacht wird Draco Malfoy durch die Hand seines eigenen Vaters so schwer verletzt das er in ein Koma fällt. Nach einigen Jahren erwacht er aus diesem leidet aber an vollständiger Amnesie. Hermine Granger , mittlerweile im Ministeriu...