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Nach einem wieder erwartend leckerem Kompott aus grünen Äpfeln, von dem Draco tatsächlich drei Schüsseln gegessen hat, und das Merlin sei Dank nur Teil eines Abendessens war haben die Elfen sich zurück gezogen. Nicht ohne sich gefühlte 1000 mal zu versichern das sowohl Draco als natürlich auch Hermine einfach rufen werden wenn sie etwas benötigen. Auch in der Nacht natürlich. Draco sieht furchtbar müde aus, der lange Tag hat ihn erschöpft. 

„Komm, ich bringe dich nach oben!" , erbarmt sich Hermine schließlich und hilft ihm beim aufstehen. 

Der junge Slytherin stützt sich jetzt schwer auf seinen Stock und auf Hermine. In Dracos Zimmer angekommen lässt dieser sich auf das Bett fallen und bleibt mit geschlossenen Augen liegen. „Alles in Ordnung?", fragt Hermine besorgt und tritt näher an das King Size Bett heran das sie für ihn ausgesucht hat. 

„Müde", presst er hervor und dreht sich mit schmerzverzerrtem Gesicht auf die Seite. 

„Warte, ich helfe dir!" 

Die Gryffindor tritt noch näher heran und zieht Draco die Boots von den Füßen. Dieser hebt kurz den Kopf und schnaubt belustigt. 

„Was wird das denn?", fragt er dann besorgt und beobachtet mit hochgezogenen Brauen das Hermine beginnt seinen Gürtel zu öffnen. 

„Krankenpflege!" , antwortet diese trocken und zieht ihm mit Schwung die Hose von den Beinen. Pullover aus kommandiert sie dann leicht beschämt und wirft ihm stattdessen ein einfaches T-shirt zu. Als er dieses über den Kopf ziehen will kommandiert sie weiter: „ Halt, warte wir müssen deine Narben behandeln!" 

Momentan allerdings hat sie sich umgedreht und fixiert die Wand an der anderen Zimmerseite: „Also, ich wäre dann soweit", sagt Draco nach einer Weile starren und schweigen. 

Hermine holt die Salbe aus Dracos Tasche, tritt an das Bett und zieht scharf die Luft ein. Der ganze Oberkörper des Slytherin ist mit weißen Narben übersät, die sich auf der Haut wie Schlangen drehen und wenden. Wie in Trance kommt sie näher streckt eine Hand aus und fährt vorsichtig mit dem Finger die Linien auf Dracos Brust nach. Der junge Mann erschaudert unter der sanften Berührung und folgt ihrem Finger mit den Augen. Erst als ihm ein leises Stöhnen über die Lippen rutscht scheint sie aus ihrer Trace zu erwachen. Erschrocken zieht sie die Hand weg, ihre Wangen sind leicht gerötet und leise beginnt sie mit den Heilzaubern: „Episkey, Ferula......!" 

Dabei rinnen ihr wie Draco bestürzt feststellt Tränen über die Wangen. Trotzdem unterbricht er sie nicht, zu faszinierend ist das mit der Magie. Sowas soll er also auch können? Er wünscht sich so sehr seine Erinnerung zurück. Als Hermine mit den Heilzaubern fertig ist versorgt sie die Narben noch mit reichlich Murtlapessenz . „So" , sie schluckt schwer. 

„Du kannst dich anziehen, ich bin dann fertig, war es irgendwie unangenehm oder schmerzhaft?" 

Draco fixiert sie aus diesen sturmgrauen Augen und schüttelt den Kopf: „Nein, es war sehr angenehm!" 

Draco zieht das Shirt über den Kopf und Hermine wendet sich zur Tür: „ Gute Nacht , Malfoy!" 

Der Zauberer sagt einen langen Moment Nichts...und dann: „He Granger, ich war lange nicht mehr hier, und im Krankenhaus war immer jemand da, und hier ist genug Platz...also....!" 

Den Rest lässt er unausgesprochen, aber Hermine versteht auch so, außerdem hat sie von Kopf bis Fuß Gänsehaut. Er hat sie „Granger" genannt , genau wie so oft schon zuvor. Und doch hat dieses „Granger" heute eine ganz andere Qualität. 

„Also gut! Gib mir 10 Minuten!" 

Damit ist sie im Zimmer nebenan verschwunden. Draco kuschelt sich unter die fantastische Bettdecke und greift nach einem der Bücher auf dem Nachttisch, alte Runen, interessant obwohl er leider nicht mehr weiß um was es dabei geht, einen guten Literaturgeschmack hat sie also auch. So sehr ist der Slytherin in das Buch vertieft das er das leise räuspern an der Tür zunächst nicht hört. 

Als er aufschaut wird sein Mund so schlagartig trocken und beschleunigt sich sein Herzschlag so sehr das er seine Hände fest um das Buch krampfen muss. Sie trägt ein einfaches Shirt mit kurzen Armen das ihr knapp über den Hintern reicht, ansonsten sieht er nur Beine, lange Beine. Die Haare fallen ihr nicht mehr wild ins Gesicht sondern sind in einen losen Pferdeschwanz gebunden was ihren langen Hals freilegt. Sie sieht so naiv süß und heiß zugleich aus das Draco kurz die Augen schließen muss. 

Zum ersten Mal seit über 5 Jahren spürt er nicht nur theoretisch das er ein Mann ist, sondern auch ganz praktisch in seiner jetzt viel zu engen Boxershorts. Bei Merlin, hoffentlich bemerkt sie das nicht. Hermine ihrerseits mustert den irritierten Zauberer mit einem Schmunzeln: „ Mach Mal Platz", sagt sie dann und stolziert, nicht ohne sich vorher nach ihrem Bettzeug zu bücken das neben ihr auf dem Boden liegt auf Draco zu. Der kurze Blick auf das schwarze Höschen den er dabei erhaschen kann ist für seinen momentanen Zustand auch nicht gerade förderlich. Trotzdem rutscht er ein Stück zur Seite und Hermine macht sich auf der nun leeren Betthälfte breit. Dabei riecht sie wahnsinnig gut findet Draco, irgendwie nach Jasmin und grünen Äpfeln . „Schlaf jetzt", sagt sie leise „gute Nacht Malfoy!" 

Dann löscht sie das Licht. 

„Gute Nacht Granger!", flüstert er in die Dunkelheit. Das dieses geflüsterte „Granger" tausend Schauer über Hermines Körper jagt bemerkt er nicht. Beide liegen noch lange wach im Dunkeln und schlafen schließlich viel näher als sie in der Dunkelheit hätten ahnen können nebeneinander ein.

Amnesie // DramioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt