Amnesie // Dramione

𝟸𝟺

In den nächsten Wochen hat Hermine alle Hände voll zu tun um die Hochzeit vorzubereiten. Draco arbeitet währenddessen an seiner Stiftung die er neu gegründet hat. Er möchte Kindern von Kriegsopfern helfen was die junge Hexe sehr begrüßt.
Natürlich spart die Klatschpresse nicht mit erfundenen Geschichten als die Verlobung des Paares öffentlich wird.
Die Berichterstattung gipfelt in einem Bericht von Rita Kimmkorn, in dem diese frei heraus behauptet das Hermine unter dem Imperiusfluch steht und nur deshalb der Hochzeit zugestimmt hätte.
Das Alles lässt Draco nicht kalt, und da er sich nach wie vor von dem magischen Koma erholen muss beschließt Hermine an die Öffentlichkeit zu gehen. So bittet sie zu einer Pressekonferenz ins Ministerium zu der sie in Begleitung von Draco, Harry und Professor McGonagall erscheint. Dort stellt sie unmissverständlich klar das sie der anstehenden Vermählung nur aus einem Grund zugestimmt hat...aus Liebe!
Der nächste Bericht von Rita Kimmkorn bezeichnet sie als dummes, naives Mädchen das auf einen sehr gut aussehenden Todesser hereingefallen ist. Das ist zwar auch nicht viel besser und trotzdem ist Hermine zufriedener, denn die restliche Presse lässt sie nun in Ruhe.
Ein Punkt aber der noch immer auf ihrer Liste steht ist das Brautkleid. Es soll perfekt sein, so wie sie es sich vorstellt und nicht anders, leider ist das ziemlich schwierig. Sie möchte nicht zu sexy aussehen, aber auch nicht zu langweilig. Die Presse soll es nicht zerreißen, denn bei Merlin, die wird dort sein.
Hermine bereist die Winkelgasse, begleitet von Afra. Die alte Elfe ist ihr eine treue Begleiterin und Beraterin geworden. Dort wird sie aber genauso wenig fündig wie in Muggellondon, wo sie mit Harry auf die Suche geht.
Von einem dieser Ausflüge nach London kommt sie abends entmutigt zurück, wie immer wenn Draco nicht da ist isst sie gemeinsam mit den Elfen in der Küche die jedes Mal ihr Glück kaum fassen können.

"Die Miss darf den Mut nicht verlieren!", Afra streicht ihr mitfühlend über den Arm.

"Ach, ich habe das Gefühl nie ein Kleid zu finden, heute wurde mir sogar ein Bauch freies angeboten!", Hermine schüttelt traurig lachend den Kopf.

"Wo ist euer Master?"

"Der Master besucht Leute die ihm bei seiner Stiftung helfen wollen,Miss. Er sagte es ist sehr wichtig und wir sollen der Miss sagen wie sehr er sie liebt!"

Der jungen Hexe wird es warm ums Herz, solche kleinen Botschaften, handgeschrieben oder durch die Elfen überbracht bekommt sie oft. Und diese bauen sie immer wieder auf. Darum isst sie auch mit gutem Hunger zu Abend, denn Hunger hat sie eigentlich ständig. Überhaupt ist sie rund geworden in der letzten Zeit, viele der anprobierten Kleider spannen am Bauch. Die Elfen aber freut ihr Appetit, sie übertreffen sich im zubereiten der leckersten Speisen. Allein Dulcia, Draco's alte Kinderelfe, glaubt zu wissen warum die Miss solchen Hunger hat, behält ihre Vermutung aber noch für sich. Vielleicht hat sie schon bald wieder andere Arbeit als hier in der Küche.
Sie räumt den Tisch ab und setzt sich dann ganz gegen ihre sonstige Art neben Hermine an den Tisch.

"Es gibt schon ein Kleid Miss, hier im Haus, ober auf dem Speicher, Dulcia weiß das weil sie schon sehr lange für die Familie Malfoy arbeitet!"

Ein Kleid? Hermine ist hellhörig geworden. 

"Wie lange arbeitest du eigentlich schon hier Dulcia?"

"Oh Miss, sehr lange, für euch Menschen unvorstellbar lange! Möchte die Miss versuchen das Kleid anzuprobieren, Dulcia kann aber nicht versprechen das das Kleid sich anprobieren lässt!"

Die junge Hexe schaut das kleine Wesen verwundert an: "Warum sollte sich das Kleid nicht anprobieren lassen?"

"Weil nur die rechte Braut es tragen darf , Herrin Narzissa und viele Herrinnen vor ihr wollten es haben, aber keine konnte es anziehen, ein Fluch liegt darauf! Nur eine muggelgeborene Braut soll es angeblich tragen dürfen."

Jetzt ist Hermine neugierig geworden: "Erzähl mir von dem Fluch Dulcia!"

"Wie die Miss wünscht! Es ist viele hundert Jahre her, damals ging es den Hexen und Zauberern nicht gut, viele wurden verbrannt!", die Elfe schüttelt sich und schaut zu Boden.

Dann spricht sie weiter:  "Die Familie Malfoy war nicht immer so, die Familie war nett und gut angesehen. Der Sohn der ersten Familie Malfoy für die ich tätig war lernte ein Mädchen kennen. Lieb, schön, intelligent ...aber muggelgeboren. Für seine Eltern natürlich damals kein Problem, denn das Mädchen war eine Hexe wie er ein Zauberer war. Ein böser junger Mann aus dem Dorf wollte das Mädchen auch haben, und als diesem klar wurde das er sie nicht bekommen würde zeigte er sie wegen Hexerei an , damals ein Todesurteil. Man entriss sie dem jungen Mr. Malfoy und verbrannte das arme Geschöpf auf dem Scheiterhaufen. Muggel haben das getan,Miss. Seit jenem Tag galten in der Familie Malfoy Muggel als Feinde, man wollte Nichts mit ihnen zu tun haben. Das Brautkleid für das junge Mädchen war aber schon angefertigt worden und der junge Mr.Malfoy belegte es mit einem Fluch. Erst die nächste muggelgeborene Braut in der Familie sollte das Kleid wieder tragen dürfen."

Hermine hat beim Zuhören eine Hand aufs Herz gedrückt, inzwischen weint sie stumme Tränen so nah geht ihr das Schicksal der anderen, jungen Braut.

Dulcia ist ganz bestürzt: "Die Miss darf nicht weinen, Dulcia geht und holt das Kleid!"

Die junge Frau schluchzt: "Bitte Dulcia, darf ich es anprobieren!"

"Natürlich, wenn nicht die Miss wer sonst?"

Die Elfe verschwindet eine lange Zeit, und als sie schließlich zurück kommt balanciert sie eine alte Holzkiste auf ihren dünnen Armen die sie auf den Küchentisch wuchtet.
Als sie den Deckel abnimmt hält Hermine die Luft an, das Kleid ist wunderschön. Wie für eine Prinzessin gemacht, bodenlang mit einem herrlich gearbeiteten Mieder und einem hauchzarten, weißen mit feinen Blumen bestickten Schleier.

"Es ist von Elfen gemacht,Miss, unendlich kostbar!", flüstert Dulcia an ihrem Ohr. Zärtlich streicht Hermine über den feinen Stoff.

"Die anderen Bräute konnten es nicht anziehen Miss, es brannte ihnen auf der Haut, den keine war muggelgeboren. Möchte die Miss es trotzdem versuchen? Es müsste dieses Mal klappen,oh, wenn es nur klappen würde!"

Hermine zieht sich bis auf die Unterwäsche aus und die alte Elfe mustert sie von Kopf bis Fuß.

"Die Miss muss in nächster Zeit gut auf ihren Bauch aufpassen!"

"Ich weiß Dulcia, ich esse zu viel, am Ende ist das Kleid zu eng."

Aber die alte Elfe lächelt nur und viele Fältchen bilden sich rund um ihre großen Augen.

"Keine Sorge Miss, das Kleid kann geändert werden, es wird passen!"

Vorsichtig heben die Elfen das Kleid über ihren Kopf, als es an ihrem Körper herab fällt brennt Nichts, im Gegenteil, es fühlt sich wunderbar an...kühl und angenehm.
Zwei der anderen kleinen Helfer rollen den Spiegel aus dem Ankleidezimmer herein.

"Die anderen Bräute haben jetzt schon immer geschrien, es scheint zu klappen!"

Auch den Schleier kann Dulcia ihr problemlos aufsetzen, der kleinen Kreatur treibt es die Tränen in die Augen: "Dulcia hat so lange auf diesen Tag gewartet!"

Hermine dreht sich zu dem Spiegel um und erstarrt, sie sieht wunderschön aus, edel und gleichzeitig auf wunderbare Art schön und sittsam.

"Danke, vielen Dank!", sagt sie leise und schaut dankbar zu ihren kleinen Freunden hinunter.

"Nicht dafür Miss, der Master wird Augen machen. Aber jetzt schnell zurück damit in die Kiste, wir wollen doch nicht das der Master die Miss schon sieht!"