Die Fans stürmen alle an mir vorbei Richtung Ausgang. Ich habe bereits versucht, in den Backstage Bereich zu kommen, natürlich erfolglos. Mir bleibt nichts anderes übrig, als hier zu warten und zu hoffen. Theresa und ich setzen uns auf unsere eigentlichen Sitzplätze, die uns Harry gegeben hat.
„Denkst du wirklich, er kommt noch?" fragt sie vorsichtig, bemüht meine Gefühle nicht zu verletzen.
Ich zucke die Schultern. „Keine Ahnung, aber ich hoffe es" Spätestens jetzt ist mir bewusst geworden, was ich eigentlich verloren habe. Ich werde um ihn kämpfen, selbst wenn er jetzt nicht mehr heraus kommt. Ich weiß zwar nicht wie, aber ich werde es tun. Es ist wie immer: ich zerstöre alles.Wir sitzen weiterhin schweigend da, die Halle ist nun so gut wie leer.
„Heyy! Ihr da! Verlasst die Halle, das Konzert ist vorbei" schreit ein Security Mann, der auf uns zukommt und einen Finger nach uns ausgestreckt hat.
„Sam, ich glaube, wir sollten jetzt wirklich gehen" Meine Schwester sieht mich traurig an.
„Nein, nur noch kurz" seufze ich. Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, auch wenn ich weiß, er wird nicht mehr kommen und diese Security wird uns eh rauswerfen.
„Er wird nicht mehr kommen.." spricht Theresa meine Gedanken aus. Sie nimmt meine Hand und zieht ungeduldig daran. Ich bleibe weiterhin sitzen.
Die Security ist nun bei uns angekommen und da ich mich immer noch wehre, freiwillig zu gehen, packt er mich und meine Schwester am Arm und zerrt uns Richtung Ausgang. Ich werfe einen letzten Blick zurück, dann folge ich ihm wiederwillig. Ich habe Harry endgültig verloren, wird mir jetzt bewusst.„Lass sie los" schreit Harry. Ich erkenne es an seiner Stimme, ohne mich überhaupt umzudrehen. Die Security lässt uns verwirrt los und ich drehe mich um. Harry steht da, in Jogginghose und einem lockeren T-Shirt und schaut mich neutral an. Ohne groß darüber nachzudenken, renne ich auf ihn zu und werfe mich direkt um seinen Hals. Er taumelt ein paar Schritte zurück, hat sich aber relativ schnell wieder gefangen und schlingt dann auch seine starken Arme um mich.
„Ich lieb dich" flüstere ich in seine Halsbeuge.
„Oh Sam, ich liebe dich doch auch" Er sagt es in einer Lautstärke, in der es nur ich hören kann.
Wir lösen uns voneinander, verschließen unsere Hände aber schnell miteinander.
„Du warst nicht da" stellt er mit einem traurigen Blick fest.
„Doch, wir waren da" Theresa tritt neben uns. „Sam hat sich die Augen ausgeheult" grinst sie.
Wir erklären Harry kurz, dass wir einen anderen Platz gewählt haben und ich versichere ihm, dass das heute das schönste war, was je jemand für mich getan hat.
Ich begleite Harry mit in den Backstage Bereich, während sich Theresa verabschiedet hat.
„Ich habe dich so vermisst"
„Ich dich auch"
Die nächsten Tage war ich ununterbrochen bei Harry. Nachdem wir uns einige Wochen nicht gesehen habe, wollten wir beide jede Sekunde miteinander verbringen. Ich frage mich schon, wie es so weit gekommen ist, dass ich nicht mal eine Woche ohne ihn sein kann. Aber das ist auch egal, denn Harry hat mir versprochen, wir werden nie wieder getrennt sein. Und ich glaube ihm.
Die Türklingel ertönt. Ich sehe mich nach Harry um und rufe ihn, aber bekomme keine Reaktion, daher beschließe ich, die Tür selbst zu öffnen. Brian Hicks, der Leiter von Harrys Management steht vor der Tür. Er sieht mich wütend an und drückt sich ohne eine Begrüßung an mir vorbei. Schweigend folge ich ihm zögernd. Er läuft zu einem Zimmer, in dem ich selbst noch nicht war und betritt dieses. Ich weiß nicht, was ich tun soll, aber ihm in ein Zimmer zu folgen und dort mit ihm alleine zu sein, halte ich für eine dumme Idee. Also kehre ich zurück nach unten, wo ich Harry über den Weg laufe.
„Wer war an der Tür?" fragt er.
„Dein Manager. Er ist in dieses Zimmer oben gelaufen. Er war.."
„Du wartest hier"befiehlt Harry, gibt mir einen schnellen Kuss auf die Stirn und eilt davon.
Ich schätze, es ist nicht das erste mal, dass er hier auftaucht, denn Harry weiß sofort, in welchem Zimmer er wartet. Ich gehorche Harry und setze mich angespannt auf die Couch, mache mir aber trotzdem Sorgen. Was ist passiert?
Da fällt es mir wie Schuppe von den Augen. Wir dürften gar nicht zusammen sein und ich dürfte hier auch gar nicht sitzen. SCHEIßE.
Ich renne die Treppen hoch bis vor dieses Zimmer und bleibe atemlos davor stehen.
„Du musst dich entscheiden, entweder deine Karriere oder dieses Mädchen" höre ich durch die Tür durch. Was?
„Sie heißt Sam" zischt Harry.
„Wenn du dich für Sam" er spricht meinen Namen abfällig aus „entscheidest, dann werden wir deine Karriere zerstören, so sehr, dass dich kein anderes Management nimmt."
Ich erstarre. Ich sollte einfach gehen und Harry diese Entscheidung abnehmen.
Ohne seine Antwort abzuwarten, renne ich weinend die Treppen wieder hinunter. Falls er sich für mich entscheiden sollte, könnte ich nie damit leben, seine Karriere zerstört zu haben.Ich wische mir die Tränen ab und setzt mich wieder auf die Couch. Jetzt wieder davon zu rennen wäre feige von mir. Schweigend warte ich, bis Mr. Bricks irgendwann wieder herunterkommt. Ich warte noch kurz, bis die Tür ins Schloss fällt und Motorgeräusche erklingen, dann gehe ich hoch zu Harry.
Er ist noch immer in diesem Zimmer, dass sich als Büro herausstellt.
Ringsherum sind Schränke, gefüllt mit Ordnern und sowohl ein Computer, als auch ein Laptop stehen auf dem Schreibtisch. Dahinter sitzt ein verzweifelter Harry, der nach unten blickt und mich noch nicht bemerkt zu haben scheint. Ich räuspere mich kurz und er blickt auf.
Ich sehe die Verzweiflung in seinem Gesicht, auch wenn er mir ein beruhigendes alles-ist-gut lächeln vorspielt. Ich warte, ob er es von selbst erzählt, was er aber nicht tut.„Ich hab euer Gespräch gehört" werfe ich ihm vorsichtig vor. Augenblicklich verkrampft er sich und mustert mich kritisch. „Mach dir keine Gedanken darüber". Er steht auf, geht auf mich zu und schiebt mich sachte aus dem Raum. „Ich muss noch ein paar Dinge abarbeiten, dann bin ich wieder für dich da" Mit diesen Worten schließt er die Tür und lässt mich einfach stehen.

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Adore you
FanficAn manchen Tagen ist es erst leise, wenn die Musik laut ist. In einer Minute kann dein ganzes Leben zerstört werden. Und ein einziger Song kann es wieder retten. Aber ist es das Risiko wert, sich kopfüber fallen zu lassen? Fallen in die Liebe, an di...