Gegen Abends kommen wir am Eiffelturm an, welcher wunderschön leuchtet, was durch die Dunkelheit besonders zur Geltung kommt. Wir lehnen uns an ein Geländer und betrachten schweigend den Anblick vor uns.
"Da ist es wieder, dieses Strahlen, dass ich so an dir liebe" unterbricht Harry die Stille.„Danke, dass du mir all diese wundervollen Orte zeigst." Ich lächle ihn an. "Ich war noch nie im Ausland." füge ich nach kurzem Überlegen hinzu.
„Ich werde dir die Welt zeigen."
Direkt unter dem Eiffelturm ist eine Eisbahn. Ich habe es als Kind so sehr geliebt.
"Harryyy" ziehe ich seinen Namen in die Länge. Harry sieht mich nervös an, so als wüsste er, dass das nichts gutes bedeuten kann. „Können wir auf die Eisbahn? Ich war schon ewig nicht mehr"„Oh, also ist es nicht zu spät dafür?"
„Nein" schreie ich und laufe schon los Richtung Eisbahn. Es sieht so wunderschön aus und die Vorstellung, unter dem leuchtenden Eiffelturm Schlittschuhe zu fahren, macht mich noch glücklicher. So bin ich definitiv noch nie gefahren.
Wie erwartet folgt mir Harry und nach einigen Seufzern stimmt er dann doch zu.
Wir leihen uns Schlittschuhe aus und ziehen sie eilig an, um so schnell wie möglich auf das Eis zu kommen. Da es schon etwas später ist, ist auch nicht so viel los und wir können entspannt fahren.
"Woah, ganz schön wackelig" meckert Harry, woraufhin ich grinsen muss.Ich besteige zuerst das Eis und helfe Harry hinein, der sobald er auf dem Eis ist, noch mehr zappelt. Hätte ich ihn nicht gehalten, wäre er wahrscheinlich gestürzt.
„So ist das also. Der begabte Harry Styles kann keine Schlittschuhe fahren" sage ich so leise, dass nur er es hört. Ich möchte mir lieber nicht vorstellen was passiert, wenn ihn jemand erkennt. Ich schätze, dann müssten wir sofort ziemlich hektisch aufbrechen, bevor wir umlagert werden.
Wir versuchen, eine Runde zu erfahren, was sich jedoch als schwieriger herausstellt als gedacht. Harry mit seinen zwei linken Füßen stolpert alle 30 Sekunden, was zwar witzig zum anschauen, aber auf Dauer doch echt anstrengend ist. Die ganzen Paare um uns herum fahren Händchen haltend zügige Bahnen und scheinen uns zu verhöhnen. Aber dieser Trottel an meiner Seite, welcher MEIN Trottel ist, ist der beste Partner und ich würde mit keinem hier lieber sein. Nach einiger Zeit hat auch Harry mehr Übung darin und wird etwas besser, sodass wir eine langsame Runde schaffen, ohne dass einer von uns stolpert. Als wir gerade unsere siebte Runde ansteuern, in der auch Harry schneller fährt, stürzt er plötzlich. Es kam so unerwartet, dass ich nicht rechtzeitig reagieren und ihn stützen konnte.
„Ist alles okay?" Ich helfe Harry vorsichtig aufzustehen.
„Ja, ja geht schon" Er verzieht schmerzvoll sein Gesicht, als er versucht, sein Bein zu belasten.
„Okay, offensichtlich geht es dir nicht gut" stelle ich fest.
„Nein, wirklich alles bestens" Harry versucht aufmunternd zu schauen.
Ich weiß, dass er Schmerzen hat, ich merke es ihm an. Offensichtlich ist er nur zu eitel um es zuzugeben. Gemeinsam fahren wir Richtung Ausgang, wo ich so gut es geht dafür sorge, dass Harry nicht nochmal stürzt. Die ganze Zeit über hat er sich trotz seiner Stolperer noch auf den Beinen halten können. Und das schlimmste daran ist, das alles meine Schuld ist.Vorsichtig helfe ich ihm, sich auf die Bank zu setzen und seine Schlittschuhe auszuziehen.
Dabei rutscht sein Socke leicht nach unten. Sein Knöchel ist ziemlich blau und ganz schön angeschwollen.
„Harry, das sollte wirklich untersucht werden" sage ich ernst.
„Ja, du hast schon recht. Es tut ziemlich weh" gibt er endlich zu. „Tut mir leid, ich wollte den Abend nicht ruinieren."
Das ist wieder typisch Harry. Er verletzt sich und macht sich nur Gedanken darum, ob er den Abend ruiniert. Wobei das nicht mal wahr ist, der Abend war wunderschön und selbst ein Arztbesuch mit Harry ist schöner, als all die anderen Dinge ohne ihn.
Ich rufe uns ein Taxi, mit dem wir ins nächstgelegene Krankenhaus fahren. Nach einer kurzen Wartezeit wird Harry auch schon aufgerufen. Ich helfe ihn in das Zimmer und möchte zurück ins Wartezimmer gehen. Bei der Untersuchung möchte ich nämlich nicht stören.
„Bitte bleib hier" bittet mich Harry, als ich schon in der Tür stehe. Ich überlege kurz, nicke dann aber und setze mich auf einen freien Stuhl. Der Arzt begrüßt uns freundlich, dann erzählen Harry und Ich abwechselnd was passiert ist.
Nach einigen Untersuchungen und einer Röntgenaufnahme, kann uns der Arzt die Diagnose geben.
Bitte bitte lass es nichts schlimmes sein bete ich im stillen.
"Ihr Fuß ist verstaucht, Mr Styles. Aber keine Sorge in 2 bis 3 Wochen sollte alles wieder beim alten sein" sagt der Arzt betont freundlich und geht raus, um noch etwas zu holen. Ich atme auf, zum Glück ist es nicht gebrochen. Dann fällt mir aber ein, dass Harry so wohl kaum ein Konzert geben kann und die nächsten 3 Wochen hat er da doch einige, die er unmöglich alle absagen kann. Ich vergrabe den Kopf in meinen Händen.„Es tut mir so leid" Meine Stimme zittert und an meinen Wangen laufen die ersten Tränen hinunter. Harry streicht sie vorsichtig weg. „Es ist nicht deine Schuld"
„Doch das ist es. Hätte ich dich nicht dazu überredet, wäre das alles nie passiert."
„Du kannst nichts dafür, dass ich gestolpert bin. Außerdem war es für mich das alles Wert. Dich so glücklich zu sehen. Außerdem geht es mir schon bald wieder besser. Mach dir keine Sorgen, ja?" flüstert er sanft, während er mir tief in die Augen sieht. Ich nicke.
Insgeheim gebe ich mir trotzdem noch die Schuld, aber diese Diskussion jetzt um 3 Uhr nachts zu führen, bringt sich nicht. Zumal Harry morgen Nachmittag auch noch ein Konzert geben muss und er sich jetzt unbedingt ausruhen sollte, um noch etwas Schlaf zu erlangen. Sonst bricht er morgen zusammen, was wiederum dann auch meine Schuld wäre. Dieser verdammte Teufelskreis führt immer wieder zu mir zurück.Der Arzt kommt zurück und legt Harry eine Bandage an. „Am besten versuchen sie, ihren Fuß so wenig wie möglich zu belasten. Eventuell können sie ab nächster Woche auch schon vorsichtig auftreten" Damit übergibt er Harry noch Krücken und verabschiedet sich.
Ich bedenke Harry mit einem entschuldigenden Blick.
"Sam" sagt er vorsichtig, „Geb dir nicht immer die Schuld an Dingen, die nicht deine Schuld sind. Ich liebe dich"„Ich liebe dich auch". Ich gebe Harry einen zärtlichen Kuss auf die Stirn und helfe ihm dann beim aufstehen. Wieder rufe ich uns ein Taxi, dass uns zurück ins Hotel bringt. Dort angekommen, gehen wir beide direkt ins Bett. Harry kuschelt sich an mich und ich spüre seinen ruhigen Atem auf meiner Haut. Wir sind beide erschöpft, daher dauert es nicht lange, bis wir beide in unserer Traumwelt sind. Was ein Tag heute..
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Adore you
FanficAn manchen Tagen ist es erst leise, wenn die Musik laut ist. In einer Minute kann dein ganzes Leben zerstört werden. Und ein einziger Song kann es wieder retten. Aber ist es das Risiko wert, sich kopfüber fallen zu lassen? Fallen in die Liebe, an di...