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Nach einer langen Wartezeit wurden wir endlich in den Behandlungsraum gebeten. Ich hasste Arztbesuche. Noch weniger mochte ich, ohne einen Termin herzukommen, da eben mit Stunden gerechnet werden konnten. Und ich war ein wirklich ungeduldiger Mensch, Jimin hatte schon wieder die genug von mir. 

Aber mein Mitleid hielt sich in Grenzen. Immerhin war es seine Idee, hierher zu kommen. 

Er sollte sich nicht so aufregen.

Viel mehr bin ich derjenige, der jammern durfte und sollte. Ich wollte nicht hier sein, ich wollte zurück auf die gemütliche Couch mit einem heißen Tee und meiner kuscheligen Decke. Ja, das alles im Sommer. 

"Wir werden nun Blut abnehmen und noch ein paar kleinere Tests durchführen.", redete der Mann in weißen Klamotten. Ich nickte nur leicht schluckend und sah daraufhin auf die Nadel in der Hand des Arztes. 

Hyung versuchte hundertprozentig, sein Lachen zu unterdrücken. Ich erkannte sein dreckiges Grinsen hinter dem Arzt. Er wusste genau von meiner Spritzenphobie. Ich konnte nicht verstehen wie einem diese spitzen Nadeln einen Kalt lassen können. 

Das ist purer Schmerz. Schmerzen sind nicht toll. 

Der Arzt setzte die Spritze an und schon breitete sich das Übelkeitsgefühl aus. Mir wurde schwindelig, mein Brustkorb senkte und hob sich unnormal schnell. Ich wusste, dass eine Panikattacke im Anmarsch war.

Als die Nadel sich in die Haut bohrte, war es um mich geschehen. Mein Gesicht wurde total heiß, die Atmung verdoppelte sich, bis alles zum Drehen begann und ich bewusstlos zur Seite kippte. 

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Als ich wieder die Augen öffnete, erkannte ich zunächst Jimins dämliches Grinsen, aber in seinen Augen funkelte Besorgnis. Typisch Hyung. Versuchen immer alles als Spaß zu sehen, aber tief in seinem Inneren ist er der fürsorglichste Mensch, den ich kenne - abgesehen von Hoseok Hyung.

"Alles okay, Kleiner? Du hast wohl wirklich große Angst von Spritzen..", sanft erklang seine Stimme, die mich etwas beruhigte. Ich nickte stumm, setzte mich auf und stellte fest, dass ich auf einer Liege in einem Zimmer lag. 

Also war ich noch immer im Krankenhaus.

"Wie lange war ich bewusstlos..?", murmelnd setzte ich mich auf, fasste an meinem Arm, an dem ein Pflaster zierte. Ich seufzte leise. "Nur zwei bis drei Stunden." Ich antwortete darauf nicht. 

Wieso konnte ein kleiner Picks mich so lahmlegen? Das war mehr als nur peinlich. Ich war ein Mann und konnte mich nicht wie einer verhalten. Was sich wohl der Arzt dabei dachte? Ich wollte es nicht wissen.

"Der Arzt kommt gleich mit den Ergebnissen. Bist du aufgeregt?", kicherte der Ältere nun wieder. Ich schüttelte nur den Kopf. Wieso sollte ich aufgeregt sein? Mehr als eine Magendarmgrippe konnte es nicht sein. 

Und dann kam der Mann im weißen Mantel herein.

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αℓเεɳ • ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt