Sorry

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Erbarmungslos schleppend zog sich die Zeit, es fühlte sich an als wären Monate vergangen seit Lazai die Mail an Reece abgeschickt hatte, dabei waren vielleicht gerade mal zwei Wochen vergangen. Lazai wusste es allerdings einfach nicht mehr, er hatte sämtliches Gefühl für die Zeit verloren. Sein mentaler Zustand verschlechterte sich zunehmend und es gab Tage, da schaffte er es kaum noch aus dem Bett. Ihm fehlte sämtliche Kraft, und was noch dazu kam, war die Tatsache, dass sich diese mentale Leere nach außen zeigte. Sein Brust schmerzte beim Atmen, es fühlte sich schwer an und schneidend. Ihm war als würde eine dunkle, schwere Präsenz auf seinem Oberkörper sitzen und ihn jeden Tag aufs Neue niederreißen, ihm die Luft immer weiter abdrücken und hoffen, dass Lazai irgendwann daran ersticken würde, dennoch aber kämpfte sich der Schutzengel tapfer aus diesem Tief hinaus. Zumindest bemühte er sich darum, denn mittlerweile war auch Asmodis aufgefallen, wie schlecht es dem Engel ging und Lazai wollte wirklich nicht, dass der Dämon sich solche Sorgen um ihn machte.

Er war schließlich selber für seinen Zustand verantwortlich, Mitleid von einem Dämon würde ihm nur sein letztes bisschen Stolz nehmen, welchen er noch übrig hatte.

Der Schutzengel war frustriert über die gesamte Situation. Er machte sich Sorgen, er hatte seither von Reece nicht eine einzige Antwort erhalten und so langsam fragte er sich, ob seine Wortwahl schlichtweg einfach falsch gewesen war und er Reece ungewollt damit verletzt hatte, oder ob Reece sich anderweitig beschäftigte und deshalb keine Zeit hatte, sich bei ihm zu melden – Vielleicht verkehrte er ja mit einer hübschen Dämonin, schließlich hatte er ja nun Zeit, jetzt wo Lazai ihn erst mal nicht weiter nervte was den Fall anging.

Lazai seufzte leise leidend über diese Gedankengänge. War das Eifersucht die da mitspielte? Wenn ja, warum? Er hatte keinen Grund eifersüchtig zu sein, es war schlichtweg dumm, eifersüchtig zu sein.

Reece war und wird nie sein Freund sein, er hatte kein Recht darauf eifersüchtig zu sein, sollte sich dieser anderweitig vergnügen.

Himmel, es würde Lazai nicht mal was angehen, was Reece in seiner Freizeit trieb, es konnte ihm einfach egal sein. Sehr egal sogar, und trotzdem saß er hier, auf seinem Bett, und machte sich unnötig Gedanken über den Hexenmeister, wie so oft in der letzten Zeit. Reece war seit ihrer Zusammenarbeit wieder ein fester Bestandteil in seinem Leben und in seinen Gedankengängen geworden, fast so wie damals.

„Ich bin dann weg über Nacht", rief Asmodis einmal laut, quer durch die Wohnung und Lazai wurde somit aus seinen Gedankengängen gerissen, wofür er einerseits sehr dankbar war, auch wenn Asmodis laute, rauchige Stimme, ihn etwas unsanft rausgerissen hatte. Lazai hörte wie sich die Wohnungstür öffnete.

„Bis morgen", rief Lazai aus seinem Zimmer zurück, und damit fiel die Tür zurück ins Schloss.

Es hatte lange gebraucht, bis Asmodis locker gelassen hatte, was Lazais Zustand anging. Der Engel wusste genau, dass Asmodis, von allen Leuten um ihn herum, nichts dagegen tun konnte. Die einzige Person die etwas ausrichten konnte, war in der Versenkung verschwunden.

Lazai schob den Gedanken beiseite und schloss seine Augen, er dachte lieber über Asmodis und Eros nach.

Er hatte es nämlich mittlerweile auch aufgegeben Asmodis in seiner „Beziehung" zu Eros reinzureden, auch hatte er es aufgegeben ihm weis zu machen, dass Lazai nicht begeistert von dieser immer noch anhaltenden Affäre war, aber Asmodis würde ohnehin nicht auf ihn hören und Lazai war in letzter Zeit nicht sonderlich bei Laune mit ihm auch noch darüber zu diskutieren, also beließ er es einfach dabei.

Ihm war außerdem aufgefallen, dass sich Asmodis sich aktuell bester Gesundheit erfreute und einen kleinen Teil seiner Kräfte zurück erlangt hatte, seit seinem Aufeinandertreffen mit Reece, welches ihn ein wenig arg aus der Bahn geworfen hatte und ihn physisch wieder geschwächt hatte. Seine Stärkung zeigte sich vor allem darin, dass Asmodis keine so große Mühe mehr mit hatte seine menschliche Hülle aufrecht zu erhalten und in seinem natürlichen Wesen waren zumindest seine Hörner wieder einigermaßen abgeheilt.

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