Wicked Games

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„Hey Lazai", begrüßte Reece ihn mit einem warmen Lächeln und trat beiseite, um den Engel in die Wohnung zu lassen. Lazai erwiderte das Lächeln des Hexenmeisters leicht und schob sich an diesem vorbei, hing seinen schwarzen Wollmantel auf und streifte sich die Schuhe von den Füßen, was für einen verwunderten Blick bei Reece sorgte. Er wusste, dass der Hexenmeister nicht damit rechnete, das Lazai wohl nun offensichtlich vor hatte länger zu bleiben, aber Lazai hatte Pläne.

Der Engel blickte zu ihm. „Was ist?"

„Nichts", sagte Reece schnell, ein nervöses Lächeln huschte über seine Lippen und seine Augen fixierten einen Punkt neben Lazai, was diesen zufrieden wirken ließ, er mochte es, wenn er es schaffte Reece aus der Fassung zu bringen.

Lazai nickte schließlich langsam und ging dann vor in das Wohnzimmer, setzte sich auf das Sofa und zog die Beine hoch auf die Polster und umschlang diese mit seinen Armen, stützte das Kinn auf seinen Knien ab, dann seufzte er schwer. Ihm lag viel zu viel auf dem Herzen, es fühlte sich erstickend an.

„Möchtest du was trinken? Tee?", fragte Reece ihn dann sanft, ließ Lazais Seufzen unkommentiert und sah zu ihm, seine braunen Augen blickten ihm warm entgegen und ein leichtes Lächeln formte sich auf seinen schönen, vollen Lippen. Lazai nickte: „Ja, Tee wäre nett."

„Kräutertee, wie immer?", fragte Reece.

Lazai nickte erneut, konnte ein ehrliches, freundliches Lächeln diesmal nicht unterdrücken. Reece kannte ihn einfach zu gut und es rührte ihn, dass Reece noch um seine Vorlieben wusste.

Er beobachtete wie der Hexenmeister kehrt machte und in die Küche ging, während Lazai wieder allein im Wohnzimmer war. Er senkte seinen Blick und konzentrierte sich auf seinen Herzschlag, es schlug schnell und aufgeregt gegen seinen Brustkorb und er war sich sicher, wenn Reece nicht Musik im Hintergrund laufen lassen würde, dann würde der Raum erfüllt von seinem Herzschlag werden.

Sein Herz würde ihn letzten Endes verraten.

Er schloss die Augen und atmete tief durch, einmal, zweimal; dann öffnete er die Augen wieder.

Sein verräterisches Herz hatte sich wieder beruhigt.

Gut.

„Du möchtest über den Fall reden, nehme ich an?", fragte Reece nach, als er wieder kam und stellte Lazais Tasse auf den Glastisch, er selbst setzte sich auf den Sessel neben dem Sofa, mit seiner Tasse und lehnte sich zurück.

„Ja, möchte ich", sagte Lazai. Halbe Wahrheit, er wollte mehr als nur über den Fall reden.

„Dann schieß los", forderte Reece ihn sanft auf.

Der Engel sammelte sich schließlich und rollte den Fall nochmal von vorne auf, die Akten der vorigen Opfern, welche allesamt das selbe Muster aufwiesen, die Fehlerhafte Sigille von Asmodis, Asmodis' Erinnerung, die Tatsache, dass diese Erinnerungen von einem Engel blockiert worden sind und das Auftauchen von Luzifer, an einem Tatort, an dem nichts zu den vorigen Morden passte und die nicht Mal im Ansatz auf Luzifer hinwiesen, sowie das beunruhigende Gespräch mit ihm.

„Ich verstehe nicht, wie das eine Puzzleteil mit all den vorigen zusammen passen soll. Luzifers Auftreten kommt mir noch immer Suspekt vor und ich kann irgendwie nicht glauben, dass es wirklich Michael sein soll", sagte Lazai hilflos und ließ die Schultern sinken, er blickte zu Reece, welcher die Tasse mittlerweile auf den Tisch abgestellt hatte und sich etwas vorgelehnt hatte, seine Ellbogen auf den Knien abgestützt, er blickte ihn nachdenklich an und seine Augen ruhten auf ihm.

Lazais Blick fiel auf den Hemdausschnitt, er trug ein dunkel blaues Hemd, welches er bis zur Mitte aufgeknöpft hatte, so vorgelehnt fiel der weiche Stoff nach vorne und gab guten Blick auf die gebräunte Haut darunter frei, sowie auf den Kompass, welchen Reece auf dem Brustbein als Tattoo trug, er sah auch wie das goldene Metall von seinem Piercing leicht darunter aufblitzte. Lazais Gedanken drifteten ab, er stellte sich vor wie es wäre seine kühlen Hände über die warme Haut wandern zu lassen. Ob er auf Reece auch kleine frostige Blumen hinterlassen würde, wie es bei vollwertigen Dämonen der Fall war?