Fluorescent Adolescent

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Asmodis stand vor dem Spiegel und drehte sich, als hätte er soeben neue Kleidung im Laden anprobiert, stattdessen aber begutachtete er seinen, wieder neu, hergestellten Körper. Zudem schaffte er es nun auch wieder seine menschliche Gestalt für etwas länger aufrecht zu erhalten, was ihn sehr glücklich stimmte, denn das bedeutete auch dass er die Nacht endlich wieder auswärts verbringen konnte.

Er grinste sich selbst breit an und entblößte dabei seine Zähne, welche spitzer zuliefen als bei normalen Menschen und dadurch den Eindruck erweckten schärfer zu sein. Was auch stimmte, seine Zähne waren so scharf wie Rasierklingen und er war stolz darauf, denn das bedeutete dass er sich zur Wehr setzen konnte, sollte ihm etwas nicht gefallen oder dass es ihn schlichtweg einfach interessanter machte.

Doch für heute ging er mal davon aus Glück zu haben, was die Wahl seines One Night Stands betraf, er wollte nicht nochmal ausversehen auf ein heiliges Wesen treffen, welches seine Zunge bei einem eigentlich heißen Kuss einfror und ihn bei sämtlichen Berührungen frostete, oder aber er traf auf einen Menschen der sich irgendwann als Niete im Bett rausstellte und Asmodis alles andere als Zufrieden stellen konnte; Das war immerzu deprimierend.

Er schüttelte sich bei den Erinnerungen an seine vergangenen Fehltritte, als er frisch aus der Hölle entkam. Unschöne Dinge waren das.

„Wenn du heute Nacht unbedingt ausgehen möchtest, sei so gut und geh mit deinem One Night Stand nachhause", ertönte die warme sanft klingende Stimme seines, eher unfreiwilligen, Mitbewohners hinter ihm.

Asmodis seufzte genervt und sah über seine Schulter hinter sich. Lazai stand im Türrahmen, lässig an diesen gelehnt, die schlanken Arme vor seiner schmalen Brust verschränkt und seine hellen Augen musterten ihn abwertend.

„Keine Sorge. Ich nehm schon niemanden mit hierher", erwiderte Asmodis und fügte dann spottend hinzu: „Wenn du kein himmlisches Wesen wärst, würde ich dich flach legen, dann müsste ich nicht mal mehr das Haus verlassen und ich bin mir sicher du wärst ein zufriedenstellender Fick."

Lazai schloss die Augen und atmete hörbar tief durch, er hob die flache Hand um seine kommenden Ausschweifungen zu unterbinden und meinte trocken: „Bitte, erspare mir weitere Details über deine verdorbenen Gedanken die du mit mir hast."

Asmodis grinste lüstern. „Was? Willst du wirklich nicht wissen was ich alles mit dir und deinem ästhetischen Körper tun würde?"

Die Augen des Engels musterten ihn missmutig, die Irden hatten mittlerweile einen weich milchigen Glanz angenommen, dann sagte er scharf: „Nein ich will sowas nicht wissen."

Die scharfe Tonlage von Lazai durchfuhr den Körper von Asmodis und löste in ihm ein Gefühl des Unwohlseins und Kälte aus, er schüttelte sich und sah zu Boden. „Ist ja gut, war nur ein kleiner Spaß."

Lazai lächelte nur matt. „Irgendwie schön einen Dämon hier zu haben der noch so schwach ist, dass er auf einen Engel hört und direkt reagiert. Ich werde es vermissen, solltest du wieder zu voller Kraft und Stärke zurück gelangen."

Asmodis schnaubte verachtend. „Erspar mir deine Floskeln darüber bitte."

Ein kleines amüsiertes Lächeln umspielte die schmalen Lippen des Engels. „Keine Sorge, ich belass es dabei." Er stieß sich vom Türrahmen ab und wandte sich zum gehen. „Versprich mir nur bitte dass du dich heute Nacht nicht direkt töten lässt, du bist noch immer nicht bei Kräften."

Asmodis verdrehte genervt die Augen. „Jaja, aber deswegen geh ich ja heute Nacht aus, um wieder zu voller Kraft zurück zu kommen..."

Lazai hob seine Hand und schnitt seine nächsten Worte in der Luft ab. „Keine Details."

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