Die Tür war ins Schloss gefallen und Lazai war allein in der Wohnung, seufzend sah er von seinen Unterlagen auf und streckte sich etwas. Vielleicht sollte er sich etwas hinlegen um ein wenig zur Ruhe zu kommen und somit wieder Kraft zu kriegen. Lazai schloss die Augen und nickte zu sich selbst. Ja, das klang nach einem guten Vorhaben. Er lehnte sich vor um seinen Computer in den Ruhemodus zu versetzen, als er sah dass er eine E-Mail bekommen hatte. Er runzelte fragend die Stirn und klickte auf das Briefsymbol.
Ich erwarte dich in zehn Minuten in der Kirche, es gibt da etwas was ich mit dir besprechen muss.
- Jadon
Lazai seufzte tief und schloss das Mailprogramm wieder, dann würde er sich mal auf den Weg machen. Er stand von seinem Stuhl auf, ging zu seinem Schrank über und nahm sich seine Kleidung raus. Er knöpfte das schwarze Hemd zu, stopfte es in seine schwarze Hose und zog den Gürtel zu, an welcher ein Rosenkranz baumelte, dann rückte er sein weißes Kollar zurecht und zog den schwarzen Blazer über, er nahm sich seine Schlüssel von seinem Schreibtisch und zog sich seine Schuhe an, ehe er die Wohnung verließ und in die kühle Nachtluft hinaustrat. Der Mond stand hoch im Himmel und tauchte die Stadt um ihn in ein milchig kühles Licht, welches nur etwas wärme erhielt durch die einzelnen Straßenlaternen welche gelblich brannten. Schnellen Schrittes ging er die Straßen an der Seine entlang und überquerte die Brücke zum Boulevard du Palais.
Er stieß die große schwere dunkle Holztür auf und trat in das Haus Gottes ein. Die Kerzen brannten in der langen Halle der Kirche, was den Mosaikfenstern eine satte Farbe gab. Lazai kniete sich nieder und tippte sich mit seinen ausgestreckten Fingern der rechten Hand gegen Stirn, Brust und Schultern während er leise sagte: „Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen." Dann stand er auf und ging vor zum Alter, seine Schritte echoten in der Halle wieder und es wurde mit jedem Schritt den er machte kühler.
Vor dem Gold verzierten höher gesetzten Altar blieb Lazai stehen und begab sich auf seine Knie, seine Hände ruhten ineinander gefaltet vor seiner Körpermitte und er blickte nach oben. Der Altar und die Fenster dahinter waren in ein sattes warmes Licht von den Kerzen getaucht und ergaben auf Lazai ein wunderschön faszinierendes Bild, welches ihm klar werden ließ, warum er diese Kirche besonders liebte. Sein Blick fiel wieder zurück auf den Altar vor sich und er konzentrierte sich, seine Augen wurden milchig weiß, umrandet von einem gräulichen Nebel und seine weißen Flügel kamen zum Vorschein.
Durch seine negative Sicht konnte er eine helle Silhouette hinter dem Altar ausfindig machen, zwei glühend weiße Paar Augen blickten ihm entgegen.
„Lazai, freut mich das du so schnell kommen konntest", ertönte die warme Stimme seines Herren hallend durch die Kirche.
Lazai verkniff sich einen leicht zynischen Kommentar und nickte stattdessen nur zur Antwort.
„Du willst sicher wissen warum ich dich her beordert habe, nicht wahr?", fragte sein Herr weiter.
„Ich dachte darum würde es letzten Endes gehen? Es hieß Ihr wolltet etwas mit mir besprechen und es schien mir sehr dringlich zu sein", erwiderte Lazai sanft.
„Da hast du Recht", erwiderte sein Herr und fügte dann hinzu: „Es ist folgendes geschehen. Mir ist Bekannt, dass sich seit geraumer Zeit jemand in der menschlichen Welt umhertreibt und Ritualmorde ausführt."
„Und inwieweit affektiert uns das? Das ist ein sterbliches Problem, wir haben damit doch nichts zu tun, oder?", stellte Lazai sogleich seine Fragen, von welchen der Herr alles andere als begeistert zu sein schien.
„An sich ja aber wie ich sagte, es sind Ritualmorde und ich weiß dass du dich am besten mit der Thematik von diesen auskennst", erklärte sein Herr ihm.
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Wicked Games
FantasiAls Asmodis es endlich gelang aus dem goldenen Käfig zu fliehen und er somit zurück in die Welt der sterblichen gelangte, gab es in der Zeit seiner Genesung genau drei Dinge mit denen er offensichtlich nicht gerechnet hatte. Erstens: Sein neuer Mit...