Any given Sunday

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Lazai hatte die Hände vor seiner Mitte verschränkt, die Augen geschlossen und seine weißen, großen Schwingen entfaltet, welche aus seinem Rücken locker Richtung Boden hingen.

Er versuchte nun schon seit geschlagenen zehn Minuten Jadon zu erreichen und so langsam beschlich ihn das ungute Gefühl, dass dieser seinen Ausrutscher von gestern mitbekommen haben könnte und ihm nun das Gespräch verweigerte, was kontraproduktiv wäre, da es noch immer einen Fall gab an welchem Menschenleben hingen.

Ausrutscher, wiederholte Lazai in seinem Kopf.

Ist es das, was es war? War es ein Ausrutscher? Eigentlich nicht, es war kein Ausrutscher, es war gewollt und richtig. Lazai hatte sich nie so sehr wie er selbst gefühlt, als nach diesem innigen Kuss mit Reece.

„Lazai, ich habe nicht so früh mit einer Kontaktaufnahme deinerseits gerechnet", ertönte dann doch noch die klare und mächtige Stimme Jadons.

„Mein Herr, ich weiß, doch ich habe beschlossen euch auf dem laufenden zu halten, da ich nun doch in dem Fall etwas weiter gekommen bin", erklärte Lazai ihm den Grund für seine Kontaktaufnahme.

„Wirklich? Das ist gut zu hören, erzähl, was habt ihr herausgefunden", erwiderte Jadon ihm, seine Stimme klang interessiert.

Lazai atmete tief durch. Ihr. Jadon hatte das Wort besonders betont und erinnerte ihn so immerzu daran, dass er nicht alleine an dem Fall arbeitete, mit Absicht vermutlich, nur mit welcher wusste er noch nicht so genau. Er begann schließlich zu erzählen, wie weit sie bereits gekommen waren und das Asmodis nun gänzlich aus dem Kreis der Verdächtigen ausgeschlossen werden konnte.

„Der junge Dämon ist es also nicht? Was macht euch da so sicher?", fragte Jadon nach, er klang ein wenig skeptisch, was diesen Entschluss anging.

„Asmodis hat viele Erinnerungslücken aufgewiesen, er hatte zwar mit sämtlichen Opfern zu tun gehabt, aber er war nicht bei den Morden dabei, wir haben es in einer seiner Erinnerung sehen können", erklärte Lazai.

Jadon summte etwas in Zustimmung und forderte ihn so auch auf weiter zu reden.

„Er hat gesehen, dass es ein Engel war, der seine Erinnerungen blockiert hatte", sagte Lazai dann weiter: „Zudem sprechen zu viele Dinge gegen ihn, als das sie für ihn als Täter sprechen."
„Verstehe. Glück für ihn, würde ich mal sagen", erwiderte Jadon: „Wie geht es ihm mittlerweile in deiner Obhut? Hat er sich etwas erholen können?"

Lazai war ein wenig verwundert über das plötzliche Interesse Jadons an Asmodis, doch er nickte nur: „Ja, er fühlt sich wieder besser, es gab zwar einige Tiefschläge in letzter Zeit, die ihn etwas niedergerissen haben, aber er ist auf einem guten Weg der Besserung."

„Sehr gut", sagte Jadon lobend.

Lazai war sich unsicher wie er das nun zu deuten hatte, sagte dann: „Wir haben zudem einen Tipp erhalten, beim letzten Mord der stattgefunden hat, ich denke wir sind der Aufklärung des Falles sehr nahe."
„Lazai, lass mich dir zuvor noch eine Frage stellen, bevor du dann weiter über den Fall redest und mir die Auflösung des Tipps nennst", unterbrach Jadon ihn höflich.

Der Schutzengel schluckte. „Natürlich, was denn?"

„Wie geht es dir?", fragte Jadon ehrlich nach.

„Gut", log Lazai, sichtlich irritiert von dieser plötzlichen Frage.

Eine kurze Pause des Schweigens trat schließlich ein.

„Und nun die Wahrheit", erwiderte Jadon.

Lazai seufzte schwer: „Mir geht es gut, wirklich, ich bin nur etwas durcheinander, aber das legt sich auch wieder, dem bin ich mir sicher."

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