20. Ein Papagei ist geflohen

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Als Jonas den Wagen parkte stieg Mason vor mir aus um mir ganz Gentlemanlike die Tür auf zu halten.
Er gab mir seinen Arm, den ich sofort dankend annahm.

"Dad ist doch schon da oder?"
"Also sein Auto sehe ich noch nicht."
"Okay, sollen wir dann schon rein gehen oder noch nicht?"
"Lass lieber warten, ich glaube es ist besser so, als wenn wir schon rein gehen oder etwa nicht?"
"Ich finde das es keinen Unterschied macht Jonas. und außerdem ist es doch frisch."
"Schatz, warum hast du dir keine Jacke mitgenommen?"
"Ich dachte du nimmst eine mit, es gehört sich doch so, dass der Junge dem Mädchen dann die Jacke gibt."
"Schwesterherz, woher hast du denn diesen Mist?"
"Aus den Filmen?"
"War ja klar. Darling, wir sind hier im wahren Leben und nicht in irgendeinen Film."
"Schön wärs, dann hätte ich vielleicht einen besseren Freund, wollen wir nicht wenigstens rein gehen?"
"Okay wie du willst, lass uns rein gehen."
"Supi."

Wir nannten unseren Namen und wurden an einen Tisch geführt.

Es dauerte nicht lange, bis mein Vater kam, er war nicht alleine.

Oh mein Gott, wo kommt der Papagei denn her?
"Jonas wer ist dieser Papagei?"
"Keine Ahnung Schwester, aber sie halten Händchen. Oho."
Nein, ich hoffe das ist nur eine bekannte und nicht seine Freundin.

Wenn ja woher hat mein Vater diese Frau nur her? Aus dem Zoo oder Jungel?

"Hallo Kinder, darf ich euch Silvia vorstellen? Silvia, das sind meine Kinder Jonas und Liane und das ist Mason ihr Freund." Stellte er uns vor.
"Guten Abend." Kam es piepsig von ihr.
"Oh hilfe zu viel Kreide gefressen oder was?" Flüsterte ich, so dass nur ich es hören konnte, doch Mason neben mir fing an zu lachen.
"Echt guter vergleich mein Schatz." Lachte er.
"Hahah ja danke."

Diesen ganzen Vorfall bekamen die beiden nicht mit, da sie gerade dabei waren sich zu setzen.
"Also kommen keine bekannte? Das war nur ein Vorwand?" Sprach Jonas aus, was ich gerade sagen wollte.
"Nein, sonst werd ihr doch gar nicht gekommen."
"Wo du recht hast hast du recht." Teilte ich ihm mit.
"Wie lange kennt ihr euch denn?"
"Ach bestimmt fast 2 Monate."
"Und woher?" Fragte Jonas weiter.
"Ich war bei ihr, um meine Haare zu schneiden."
"Ah okay, da habt ihr euch also kennen gelernt und wie lange geht das schon?"
"Eine Woche Liane." Beantwortete mein Vater meine Frage.
"Aha." Mehr wollte ich nicht wissen.
Sie ist also ein armer Schlucker, wie man weiß verdienen die Friseure am wenigsten, aber da mein Vater dort hingeht verdient sie schon mal mehr. Aber bestimmt nicht so viel um sich ein guten Lebensstand aufzubauen.
"Wie alt sind sie denn?" Fragte ich nun sie.
"28." Kam es zickig rüber.
"Dein ernst Dad?! 28?!"
"Das Alter spielt keine rolle, lass uns erst mal bestellen und dann können wir weiter reden."
"Mir ist der Appetit gänzlich verdorben." Flüsterte ich.
"Hast du was gesagt Schätzchen?" Piepte es von gegen über.
"Nein, da haben sie sich verhört."
"Nenn mich doch lieber Silvia." Piepte es wieder.
Ich verdrehte nur meine Augen und sah in die Karte.

"Entspann dich Liane, sie hält es nicht lange aus, glaub mir."
"Wenn du meinst Mason, wollen wir mal hoffen, dass du recht hast."
"Du kennst mich, ich habe immer recht." Flüsterte er mir ins Ohr.
"Haha genau."

Nach dem der Kellner kam bestellten wir unser Essen.

Wie immer kam es ziemlich schnell.
Wir sprachen nicht wirklich viel, da ich ihre Stimme nicht hören kann. Das ist wie das nervige Piepen meines Weckers, der ist genau so schrill und piepsig wie ihre Stimme.

Wie hält mein Vater das nur aus?
Aber wenigstens ist er glücklich.

Während der Wartezeit, hatte Mason seine Hand auf meinen nackten Schenkel und streichelte ihn.
Dadurch entspannte ich mich immer mehr.

Silvia oder von mir genannt Papagei, saß genau gegen über.
Sie war so geschminkt als wäre sie in ein Farbtopf gefallen. Ihre Haare, waren grauenhaft, ich will gar nicht darüber reden. Sie sieht einfach total billig aus.
Einfach nur grauenhaft.
Bestimmt nur hinter dem Geld her.

Als auch endlich der letzte Gang kam, sehnte ich mich nach dem Ende.
Was auch kam.
Mein Vater bezahlte und wir konnten nach Hause gehen.

Kaum saß ich im Auto beschwerte ich mich über sie.

"Das ist ja so eine aufgetatelte Tante. Sie könnte glatt meine Schwester sein.
Die haben einen Jahresunterschied von 25 Jahren. Dad spinnt doch. Dann ist sie auch noch Friseurin, eine Art Künstlerin, die haben doch einen Dachschaden oben."

So ging es die ganze Fahrt über. Mason und Jonas lachten mich nur aus.

Endlich zu Hause stieg ich aus und knallte die Tür zu.

Warum braucht mein Vater eine Freundin?! Er hat doch Jonas und mich, also wozu und ich wäre mit einer normalen Frau einverstanden in seinem Alter aber doch nicht so ein Papagei. Er spinnt doch komplett. Er ist komplett durch.

Was werden seine Kunden sagen, wenn sie mit zum essen kommt?!
Sie werden doch niemals unterschreiben.

Total außer rage legte ich mich ins Bett, nachdem ich im Bad war. Mason legte sich zu mir. Mir war es sogar egal, das Mason seinen Arm um mich hatte und mich an sich zog.

Meine ganzen Gedanken schwirrten über den Papageien, sogar in der Traumwelt verfolgte sie mich.
Einfach unglaublich.

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~~~Bild von Silvia ~~~

Liebe, kann man nicht ändern!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt