28. Emotionen?!

270 11 0
                                    

Ich beschloss es gleich morgen zu machen. Da sowieso keine Schule ist, passt es.
Ich würde morgen einer der Mädchen fragen, ob wer Lust hätte, da ich eine Beraterin gut gebrauchen könnte.

"Liane, schlaf endlich." Murmelt mein Bruder neben mir.
"Ich kann nicht." Flüsterte ich.
"Willst du reden Zwerg?"
"Nein." Sagte ich wieder leise.
"Okay, aber ich bin, wie du weißt immer da, also rede, wenn du Lust hast, aber ich bin echt hundemüde und morgen hab ich noch eine Prüfung, also nacht Zwerg."
"Nacht Bruderherz." Erwiderte ich es.

*****

Am nächsten Morgen ging ich in mein Zimmer. Jonas war schon weg, er hatte seine Prüfung.
In meinem Zimmer nahm ich mein Handy und wollte in die Mädchengruppe reinschreiben.

Es blinkten 5 Nachrichten auf.
2 Anrufe und 3 Benachrichtigungen auf Wathsapp, alle von Mason.

Ich sah mir die zuerst an.

Es tut mir wirklich leid, ich wollte es wirklich nicht, ich weiß nicht wo mein Kopf war.

Wahrscheinlich in der Hose oder so!

Bitte schreib zurück, Darling.

Was will der denn jetzt mit Darling? Er soll mich kreuzweise, was er mir angetan hat, wird mich ein leben lang verfolgen.

Süße, Schatz, Prinzessin, bitte verzeih mir bitte! Denk an unsere Wette.

Daher weht der Wind, wegen der Wette. Als ob ihm es wirklich leid tut, der tut doch nur so! Nur wegen der scheiß Wette. Nur deswegen ist es passiert! Warum zum Geier habe ich mich darauf eingelassen?! Warum?!

Ich wollte mir darum keine Gedanken mehr machen. Irgendwie muss ich noch die Referate hinter mir bringen, die nächste Woche fällig sind, dann will ich nichts mehr mit dem Typen zu tun haben.

Ich gab ihm keine Antwort darauf.

Ich ging auf den Chat von den Mädels und schrieb rein.

Hat heute jemand Zeit? Brauche eine Typ Veränderung.

Kaum 3 Minuten später kam schon die Antwort darauf.

Warum eine Typ Veränderung? :o (Milena)

Oha cool, ich bin dabei! (Lina)

Ach ich dachte mal, dass es mal Zeit wird, für etwas neues.
Cool, heute gegen 14 Uhr, Lina?
(Ich)

Okay?! (Milena)

Super, ich bin auch dabei und 14 Uhr passt auch!
Wollte auch mal was neues! (Clara)

Wie toll, lass doch gleich alle was neues machen! (Mina)

Voll die tolle Idee, also mit Treffen und so und wie gesagt mit Typ Veränderung aber bei meiner Änderung will ich nichts haben, muss aber trd zum Friseur, Ansatz färben und schneiden, also passt perfekt. (Lina)

Also ich bin zufrieden mit meinem Aussehen, will nichts verändern. Bin aber dabei, zur Beratung! (Milena)

Also ehrlich gesagt ich auch, aber brauche neue Klamotten. Also bin dabei. (Mina)

Also nur Liane und ich?! Aber okay, Mädelsabend! (Clara)

Super, das ihr alle dabei seid. Um 14 Uhr vor Paul? (Ich)

Alle stimmten zu und so treffen wir uns um 14 Uhr vor dem Friseursalon von Paul, mit dem gleichen Namen wie von dem Besitzer.
Paul ist ein Schwuler Friseur und dem vertrauen wir unsere Haare an.

Gegen halb 2 nahm ich meine Tasche, packte mein Portemonnaie, Handy und meine Schlüssel ein.
Ich schrieb noch einen Zettel, dass ich in der Stadt sei.
Marina ist mit ihrer Tochter in den Zoo gefahren, deswegen war ich alleine zu Hause.

Ich war gerade dabei das Haus zu verlassen und aus dem Tor zu gehen, da sah ich das Auto von Mason. Er wollte gerade aussteigen.

Als er mich sah schloss er schnell die Tür und kam zu mir.
Ich tat so als hätte ich ihn nicht gesehen, ging also ganz normal aus dem Grundstück.

"Liane." Sagte er, doch ich ignorierte ihn.
"Lass uns bitte reden." Ich tat so als hätte ich ihn nicht gehört und ging somit weiter.
Einfach an ihm vorbei.
Leichter als gedacht, denn kaum war ich an ihm vorbei hielt er mich an der Hand fest.
Sie fühlte sich total warm an, doch trotzdem zuckte ich zusammen.
Sofort ließ er mich los.
Langsam drehte ich mich um und sah ihn an.
"Bitte." Flehte er.
Ich sah ihn fragend an.
"Lass uns reden." Erklärte er mir.
"Hab keine Zeit." Sagte ich monoton.
"Wo muss du hin?" Fragte er mich liebevoll. Liebevoll, pha, er und Liebevoll hat man ja mitbekommen, wie liebevoll er sein kann.
"Das geht dich nichts an." Sagte ich wieder so gelassen wie möglich, ich zeigte keine Emotionen, als wären sie einfach weggeblasen.
"Wohl, ich bin dein Freund, schon vergessen."
"Ach mein Freund, ich scheiß drauf, diese Wette ist eh lächerlich, von mir aus hast du gewonnen, ich steig aus." Sagte ich wieder so monoton wie möglich.
"Das geht nicht, du kannst nicht abbrechen." Sagte er total verzweifelt. Warum verzweifelt?!
"Warum nicht?! Im Vertrag steht, dass man sich wie ein Paar verhalten soll, dass hast du ganz sicher nicht getan. Entschuldige mich bitte." Sagte ich noch bevor ich mich umdrehe und zum Bus gehen wollte.
"Ich fahr dich, der Bus kommt da nämlich gerade."
"Nein, dann lauf ich halt."
"Liane, steig ein." Befahl er.
"Nein, du hast es nicht zu bestimmen, außerdem fahre ich nicht bei Leuten mit die mich vergewaltigen wollten." Man hätte gedacht, dass ich wenigstens eine Spur von Emotionen zeigte, doch nichts, rien, nothing, keine einzige Emotionen.
"Stell dich nicht so an." Sagte er.

Da ich nicht wirklich Lust hatte zu laufen stieg ich doch ein.

Ich sagte ihm wo ich hin muss und dann war stille. Eine betrückende stille. Ich sah einfach nur gerade aus, doch ich spürte seine Blicke die mal zu mir huschten.

"Es tut mir leid." Wiederholte er seine Nachrichten.
"Aha." Gab ich nur von mir.
"Wirklich."
"Ja ist doch schön für dich."
"Ich dachte wir wären Freunde und ein Paar, wegen der Wette."
"Tja das dachte ich auch, hab mich wohl getäuscht. Wir sind da. Danke." Sagte ich nur und so stieg ich aus, als er den Wagen parkte. Kein lächeln gar nichts, noch nicht mal ein kleines zucken der Lippen.

Aus den Augenwinkeln konnte ich sehen wie bedrückt er war, aber dafür kann ich ja wohl nichts, er war nun mal der Übeltäter nicht ich.
Ich war nicht daran schuld, ich bin komplett unschuldig.

Liebe, kann man nicht ändern!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt