Lara

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Kleine...?
Ich kicherte ein wenig und wurde rot.
"Ich versuche es.." murmelte ich und wurde sofort wieder konzentriert, legte meine Hände auf seinen Bauch, auf die Wunde, und atmete tief ein und aus.

Ich merkte, wie er mich ansah und mir wurde ganz flau im Magen. Nach einer Weile hörte ich dann allerdings auf.
"Es tut mir leid, ich kann es nicht...sag ich ja..." gab ich traurig zu und sah in sein Gesicht, auf seine Wunde, und mir kamen wieder die Tränen. Es war mein Werk.
"Sssshhh, hör auf...nimm das Band ab und sieh nach..." flüsterte er und sah mich besorgt an.
"Ich weiß nicht, was das bringen s-" murmelte ich, während ich das Band entfernte und nur Haut erblickte. Keine Wunde.
"Was...-" flüsterte ich.
Kylo musste sich ein Lächeln unterdrücken, während ich nur wimmernd nach einer Wunde suchte.

Langsam setzte er sich auf und sah mich an. "Du bist stärker als du denkst, Kleines." Flüsterte er und versuchte langsam aufzustehen.
Ebenso ich stand auf und half ihm aufzustehen.
"Ich...kann dich stützen..." murmelte ich und stand vor ihm, als er langsam sein Gleichgewicht im Stand wiederfand.

Langsam legte er mir eine Hand auf die Schulter und flüsterte:"Das kannst du nicht...aber danke."

Vermutlich hatte er recht. Mein Rücken und meine Beine machten durch die Schläge meines Trainers nicht richtig mit.

Langsam liefen wir los und es war klar, dass er diese Frage stellen musste.
"Was ist in letzter Zeit los?"
Ich schluckte eine Sekunde und schüttelte. "Nichts.." Antwortete ich.
"Du meldest dich nie..." murmelte er.
"Ich trainiere viel."
"Und an den Abenden?"
"Kylo, ich weiß nicht, was dich das angeht!" Stieß ich nun aus und sah ihn an.
Sofort blieb er stehen, weil ich so laut wurde. "Ist ja gut...ich habe nur eine Frage gestellt..." sagte er schwach.
"Was soll dich das überhaupt interessieren." Ich sah ihn nur mit verengten Augen an.
"Weißt du, wie du mich ansiehst? Wie am ersten Tag. Als du Angst vor mir hattest. Als wäre ich ein-" begann er und ich unterbrach ihn.
"Ein Monster, Kylo! Du bist ein Monster!" Schrie ich ihn an und bemerkte selbst, wie mir die Tränen in die Augen stiegen.
Ich wollte nur nicht, dass er mir auf die Schliche kommt.
"Ja, das bin ich.." flüsterte er schwach und sah mich verletzt an.
Zuerst wusste ich gar nicht, was ich sagen sollte...ich hatte nie mit einer Reaktion wie dieser gerechnet.

"Du hast deinen Vater auf dem Gewissen." Machte ich ihm noch einmal deutlich und musste in dieses gebrochene Gesicht sehen...
Es war gefüllt mit Trauer, Wut und Enttäuschung. Er war ein gebrochener Junge.
Was ich bisher nur erahnen konnte, wusste ich nun genau...
Und ich machte es soeben noch schlimmer.
"Das weiß ich...Du solltest nach Hause gehen..." flüsterte er und lief langsam allein weiter, ließ mich im Wald stehen.

Zurecht...

"K..Kylo..." Versuchte ich hinter ihm her zu rufen, doch meine Stimme brach.
"Ist schon gut..." hörte ich ihn leise sagen und er lief weiter.

Tränen flossen über mein Gesicht und ich sah ihm hinterher.
Ich musste allerdings wirklich wieder nach Hause. Es wurde dunkel und kalt.
Also begab ich mich auf den Weg zurück in die Akademie.

"Schön zu sehen, dass es dir gut geht. Hat er dir etwas angetan?" Fragte mein Großvater, als ich hereinkam und mir ein Lächeln aufzwang.
"Nein. Ich bin nur sehr müde...Gute Nacht." Antwortete ich und lief in mein Zimmer.

Nein, er hatte mir nichts angetan...
Ich war es, die ihm was angetan hat...

You're good with me, little one/ kylo ren ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt