Lara

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Ich starrte die Hand an und danach in seine verletzten, aber ernsten Augen.

"Nein Kylo...ich habe gelernt, Menschen zu vergeben, die nur das beste für mich wollten..." erklärte ich sanftmütig.

"Und dein Trainer? Wo war da das Gute?! Hast du vergessen, was er mit dir gemacht hat?!" Fragte er und wurde wütender.
"Nein, das habe ich nicht. Wie könnte ich! Aber ich habe meinem Großvater verziehen, der Schuld daran hatte. Er wusste es nicht besser und wollte nur das Beste für mich. Ich habe ihm vergeben, weil ich das eingesehen habe. Ich habe dir vergeben für alles, was du getan hast, weil ich in dir das Gute sehe!" Erklärte ich nun auch ein wenig lauter.
"Sieh dich an! Du trägst die Sachen, hast das Schwert in den Händen, bist so oft bei mir und küsst mich, lässt mich dich berühren! Und auf welcher Seite stehe ich?! Gesteh es dir ein! Sieh dich an!" Schrie er nun und ich bekam Angst.

So viel, dass ich zurücktreten musste und ihn verletzt ansah.
"Auf welcher Seite du stehst? Du stehst auf der guten Seite, Ben." Sagte ich leise.

"Nenn mich nicht so! Du lebst mit einer Lüge! Du kannst mich nicht ablehnen! Du kommst mit mir!" Befahl er nun und griff meinen Arm.
Ich wimmerte und sah ihn verschreckt an.
"Lass mich los..." flüsterte ich weinerlich.
Und ja, er ließ von mir ab und sah wütend auf mich hinab.
Tränen füllten meine Augen.

"Du willst also meine Hand nicht nehmen?" Fragte er nun und blickte mich bedrohlich an.
"Nein. Niemals. Ich vergebe und bin nicht so ein verbitterter Mensch wie du es bist. Das weißt du selbst und ich kann dir helfen, zu erkennen, was richtig i-" begann ich und er schrie mich an.
"LASS ES SEIN!"
Er wusste, es war wahr...aber er versuchte es zu verdrängen. Die Reue über seinen Vater und seine Mutter kamen hoch in seine Gedanken gekrochen, als er durchdrehte und schrie.

Mit einer Armbewegung schleuderte er mich gegen eine  Felswand.
Ich traf mit meinem bereits verletzten Rücken auf und prallte ab, bis ich auf den Boden fiel.
Verletzt wie noch nie zuvor sah ich ihn an und begann sofort zu weinen.

Jetzt realisierte er, was er getan hatte und sah mich schockiert von sich selbst mit Hass in den Augen an.
Der Hass gebührte ihm selbst.
Er hasste sich für das, was er mir soeben an tat.

Weinend stand ich langsam und schwach auf.
"Lara, es tut mir so leid...Ich...-" stotterte er.
Er war voller Reue und Tränen liefen seine Wangen herab, als er vor mir
auf die Knie ging und zu mir hinauf sah.
Langsam kroch er hinüber zu mir und streckte seine Hand aus, um mich zu berühren.
"Komm mir nicht zu nah..." flüsterte ich gebrochen und enttäuscht, voller Schmerz außerhalb und innerhalb meines Körpers.
Er sah mich so voller Angst an, mich zu verlieren und weinte bitterlich Tränen vor mir.
Das war das erste Mal, dass ich ihn richtig weinen sah.
Ich schaute ihn an aber ich konnte nicht bleiben. Ich konnte ihm nicht verzeihen.
Ich wollte ihm helfen und er stieß mich mit seiner Macht gegen eine Wand, obwohl er wusste, dass ich verletzt war.

Er wusste, dass ich gebrochen war und jemanden brauchte, der bei mir war und mich endlich gut behandelte.
Mir das Gefühl gab, behütet zu sein...umsorgt...

Dies riss er alles innerhalb dieser Minuten ein und ich hatte wieder Angst vor ihm.
Das sah er in meinen Augen.

"Bitte...Lara, ich wollte dich nie verletzen..." flüsterte er gebrochen und mit zittriger Stimme.
Ich griff mein Lichtschwert und drehte mich um, um zu gehen.

"Bleib...bitte.. Es tut mir so leid...ich muss mit dir reden. Du kannst nicht gehen! LARA!" schrie er, als ich weiter lief und er mein Bein ergriff.
"FASS MICH NIE WIEDER AN!" Stieß ich aus, aktivierte aus Angst mein Schwert und zielte auf ihn, als er mich geschockt los ließ und ich weiter lief.

"DU KANNST MICH JETZT NICHT ALLEIN LASSEN! BABY! KOMM SOFORT WIEDER HER!" Rief er, schrie aus Verzweiflung und aus Selbsthass.

Weinend lief ich durch den Schnee und hielt mir die Seite, auf die er mich schleuderte.

Humpelnd und weinend lief ich nach Hause...zur Akademie...

Kylo verharrte dort, wo er war und starrte die Wand vor ihm an.

Nachdem er realisierte, was gerade passiert war, schrie er, griff sich in die Haare, weinte so kräftig und hasserfüllt wie noch nie zuvor in seinem Leben.

Er schrie sich so sehr die Kehle aus dem Hals, dass er schwach zusammen brach und seine Stimme verlor.
Nur noch leises weinen war von ihm zu hören...

You're good with me, little one/ kylo ren ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt