Eine Nacht im Wald

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• Serena Black •

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• Serena Black •

„Meet me in the middle of your story
when the soul is worn but wise."

Es war früh am Abend, als Serena ihre Gedanken nicht mehr aushielt und beschloss ihrem Paten einen weiteren Besuch abzustatten. Er war der Einzige, mit dem sie über ihren Vater reden konnte. Der Einzige, der verstand, was gerade in ihr vorging.

Es war kurz vor Sperrstunde, weswegen sie keine Zeit verlieren wollte. Hastig warf sie sich einen Umhang über ihre Schuluniform, die sie noch immer trug, und stahl sich aus ihrem Schlafsaal und dem Gemeinschaftsraum. Der Wind pfiff durch die Korridore, denn irgendjemand schien vergessen zu haben, die Fenster zu schließen. Fröstelnd schlang sich Serena ihren Umhang fester um den Körper, wie eine schlafende Fledermaus.

„Na, willst du deinem Daddy wieder helfen ins Schloss zu kommen?", hörte sie eine spottende Stimme hinter sich. Es war die Gruppe, die sie schon einmal belästigt hatte, als sie ebenfalls auf dem Weg zu Professor Lupin gewesen war. Doch dieses Mal schienen sie ihr regelrecht aufgelauert zu haben. Mit verschränkten Armen setzte Serena ihren Weg unbeirrt fort, versuchte ihre Unsicherheit zu verbergen und verdrehte bloß die Augen. „Habt ihr noch immer nichts Besseres zu tun?"

„Dieses Mal wird dir Lupin nicht helfen", grinste einer der größeren und stellte sich ihr in den Weg. Zwei Köpfe überragte er sie und war mindestens doppelt so breit wie sie selbst. Als Serena versuchte sich unbeirrt an ihm vorbeizuschlängeln, wurde sie grob von seinen Freunden gepackt. Ihre Finger tasteten nach ihrem Zauberstab, doch ihre Hände befanden sich bereits in einem eisernen Griff.

Egal wie sehr sie sich drehte und wendete, sie schaffte es nicht, alleine der Situation zu entkommen. „Lasst mich los!", zischte sie und begann ihre Ellenbogen einzusetzen, die jedoch bloß ins Leere trafen, genau wie ihre Knie.

Auf einmal setzte sich die Gruppe in Bewegung und Serena wurde von den zwei Lackaffen in Richtung Ausgang geschleift, dabei wurde ihr der Mund fest zugehalten, sodass sie keinen Laut von sich geben konnte. Dieses Mal schienen die Jugendlichen ihren Plan tatsächlich in die Realität umsetzen zu wollen. Wo waren die Patrouille gehenden Lehrer, wenn man sie brauchte? Es war fast ein Wunder, dass sie trotz der angehenden Sperrstunde auf dem Weg niemanden trafen und ehe sie sich versah, waren sie auch schon draußen.

Serena zitterte mittlerweile am ganzen Körper. Ob vor Angst oder vor Kälte konnte sie nicht sagen. Sie versuchte vergeblich zu treten, zu beißen oder zu schreien. Sie warf einen verzweifelten Blick zu Hagrids Hütte, als sie über den Rasen der Ländereien geschleppt wurde. Dort entwich zwar Rauch dem Schornstein, doch ein Licht brannte in der kleinen Behausung nicht und ließ ihre Hoffnung wie eine Seifenblase zerplatzen.

Serena Black || 𝑳𝒖𝒎𝒐𝒔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt