Unloved Orphan

Kapitel 2

31. August 1976

"Warum musste ich noch einmal so früh aufstehen?", murmelte Kathleen und stützte ihren Kopf ab. Es war ein Monat vergangen, seid sie den Brief bei Mrs Smith hat vorlesen müssen und jetzt war sie die Einzige, mit Mrs Smith, die bei Sonnenaufgang munter war. Wer zum Täufel sucht sich auch so eine frühe Uhrzeit aus?

"Es kommt doch gleich jemand, der dir alles erklären wird", meinte Mrs Smith. Sie war eindeutig von der Sorte Morgenmensch, während man Kathleen in der Früh vergessen konnte. Man konnte mit ihr in der Nacht einfach viel mehr anfangen, als am Tag, was überhaupt nicht davon herrührte, dass sie in der Nacht einfach munterer war als am Tag. Ihr Nacht-Tag-Rhythmus muss irgendwann kaputt gegangen sein.

Gerade als Mrs Smith weiter reden wollte, klopfte es und die Mutter des Hauses eilte davon. Zurück kam sie mit einem etwas dicklicherem Mann. "Kathleen, das ist Mr Slughorn. Mr Slughorn, das ist Kathleen Hernandez. Schätzchen? Du wirst den heutigen Tag mit ihm verbringen und zeig Manieren", meinte Mrs Smith mit einer gewissen strenge in der Stimme. Als wäre Kathleen nicht schon 16 Jahre, ermahnt Mrs Smith sie immer und immer wieder, bis sie endlich die Haustüre geschlossen hatte.

Tief atmete Kathleen ein, bevor sie sich zu Slughorn wandte. "Und Sie wollen mir jetzt erzählen, dass es Zauberei wirklich gibt, oder wie?", fragte Kathleen skeptisch und verschränkte die Arme vor ihrem Körper. Slughorn sah sie einen Moment an, bis er meinte: "Was hallten Sie davon, wenn ich es Ihnen zeige?", fragte er und schien gerade zu begeistert von der Idee.

Slughorn war etwas fülliger von der Figur und er hatte braune kurze Haare, die wie angeklebt auf seinem Kopf lagen. Sein Gesicht war rund und er hatte eine große Nase und schmale Lippen. Er schien ein Hemd zu tragen, da Kathleen eine schwarze Fliege an seinem Hals ausmachen konnte, aber seine Kleidung darunter war vollständig von einem braunen Umhang überdeckt, der im Wind stark flatterte. Auf seinem Kopf saß ein schwarzer dreieckiger Hut, der ihm fast wegflog, würde der Mann ihn nicht festhalten.

"Wer sind Sie eigentlich?", fragte Kathleen nach kurzer Stille. Sie wusste nur den Nachnamen. Slughorn. Er lächelte eins von diesen schmierigen Lächeln, als würde er sich bei mir einschleimen wollen und antwortete: "Mein Name ist Professor Horace Slughorn. Ich unterrichte Zaubertränke an Hogwarts, der Schule für Hexerei und Zauberei"

Zaubertränke. Der will mir doch einen Bären aufbinden! Aber um nicht unhöflich zu wirken, grinste Kathleen falsch und sah dem Professor in die Schweinsaugen. "Wie wollen Sie es mir zeigen?" "Nehmen Sie meinen Arm", meinte er, doch das ging Kathleen entschieden zu weit. "Entschuldigen Sie, Professor, aber das werde ich mit Sicherheit nicht tun", entrüstete sich Kathleen und trat einen Schritt zurück.

"Keine Sorge, wir werden Apparieren" Der Professor hielt ihr seinen Arm hin, aber das Mädchen dachte gar nicht erst daran. "Appa-was?", fragte sie stattdessen dümmlich und ließ ihre Hände sinken. "Apparieren, Miss Hernandez. Wir Hexen und Zauberer bewegen uns von einem Ort zum anderen mit Apparieren. Wir verschwinden auf der einen Stelle und tauchen nur Sekunden später auf einem anderen Ort auf, der Meilen entfernt sein kann und jetzt nehmen Sie meinen Arm und bekommen Sie keine Panik."

Er erklärte das so, als müsste Kethleen das schon längst wissen, was sie wütend machte. Zähneknirschend fasste sie nach seinem Arm und wurde plötzlich in einen Schlauch gepresst. Als sie das Gefühl hatte, ersticken zu müssen, schlug sie mit den Füßen hart auf einer gepflasterten Straße auf. Keuchend hielt sie sich den Bauch und unterdrückte ein Würgen.

"Das war Apparieren und Sie haben es sogar ziehmlich erfolgreich geschaft. Viele müssen sich danach übergeben" "Warum wohl", knurrte Kathleen und richtete sich auf. Sie standen in einer belebten Straße. Leute mit Umhängen und Hüten eilten umher. Eulen flogen über den Köpfen hinweg und Kinder wuselten von einem Geschäft zum Nächsten. Manche trugen sogar Besen mit sich herum.