Auf dem Ticket, dass sie bekommen hatte stand, dass der Hogwarts Express um 11 Uhr losfahren würde. Jetzt war es 10 Uhr und Kathleen stieg aus dem alten Auto von Mrs Smith.
"Hab eine schöne Zeit, ok?", meinte Mrs Smith und drückte das Mädchen an sich. Kathleen verabschiedete sich und lief dann in den Bahnhof. Den Koffer hinter sich herziehend und den Transportkorb mit Belle in der anderen Hand. Sie trug unter ihrem dünnen Trenchcoat bereits die Hogwarts Uniform, jedoch ohne den Umhang. Als sie auf dem Bahngleis 9 und 10 stand, sah sie sich um.
Toll und durch welche Wand soll sie jetzt genau laufen? Es gab mehrer und Kathleen wollte nicht der Trottel sein und gegen jede rennen, das war unter ihrer Würde.
"Kathleen!" Diese Stimme kannte sie doch, das war..."Lily!" "Weißt du nicht, wie du zum Bahngleis kommst?", fragte Lily auch sofort. Kathleen schüttelte den Kopf und Lily packte ihren Arm. "Komm mit" Lily lief selbstbewusst auf die Mauer zu, vor der Kathleen die ganze Zeit gestanden hatte und Kathleen wollte schon schreien, sie solle anhalten, da glitten sie durch die Mauer hindurch.
"Wow", bekam Kathleen gerade einmal heraus. "Du kannst dich zu mir und meinen Freundinnen setzten. Wir sind alle in Gryffindor", plapperte Lily los. Gryffindor? Was war das bitte? "Gerne", meinte Kathleen und ignorierte den zweiten Teil einfach.
Sie stand vor einer großen, scharlachroten Lock auf der groß Hogwarts Express stand. Viele Familien standen herum und verabschiedeten sich von ihren Kindern. Man brachte Kathleen selten zum Weinen, aber mitansehen zu müssen, wie so viele Kinder eine Familie hatten, die sie liebten, Eltern, die ihnen die Wünsche von den Augen ablasen, da wurde Kathleen traurig.
Sie hatte nie einen Vater oder eine Mutter gehabt. Also schon, aber sie haben sie weggegeben. Sie könnten auch gestorben sein, aber das wollte Kathleen nicht glauben, sie lebten bestimmt und hatten verzweifelt nach ihr gesucht und suchten sie immer noch. Nur irgendein Irrer hatte sie von ihrer Familie entfürt, so musste es gewesen sein.
Natürlich wusste Kathleen dass das Schwachsinn war, aber wie sagt man so schön? Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Daran klammerte sie sich. "Katie? Alles in Ordnung? Du weinst", fragte Lily und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Verwundert fasste sie unter ihre Augen und wischte dann peinlich berührt die Tränen weg.
Schnell räusperte sie sich und setzte dann ihr strahlendstes Lächeln auf, was sie zu bieten hatte. "Alles gut. Mir geht es gut. Wirklich. Ich bin nur noch etwas überfordert mit der Situation" Lily nickte verständlich. "Möchtest du einen kurzen Augenblick für dich?", fragte sie dann vorsichtig und Kathleen nickte. "Das wäre schön. Ähm, warte noch kurz. Katie?", fragte sie sie und Lily zuckte mit den Schultern. "Kathleen war zu lang", murmelte die Rothaarige und verschwand dann zwischen den ganzen Familien.
Katie. Eigentlich ein schöner Name. Ja, das soll ihr Spitzname werden. Sie würde sich als Katie in Zukunft vorstellen. Mit einem letzten wehleidigen Blick trottete Katie los zu der Lock und gab ihr Gepäck dem Schaffner. Den Umhang für später und Belle ließ sie bei sich und stieg dann ein.
Sie hatte ja keine Familie von der sie sich verabschieden musste, dachte sie verbittert und rümpfte die Nase. Sie brauchte keine Familie. Sie hatte Belle, Tayo und Mrs Smith. Und die ganzen anderen Jungs aus dem Heim. Sie hatte Familie, nur konnte sie halt nicht hier sein und damit schluss jetzt!
Im Zug war es überraschend ruhig. Vermutlich waren alle noch draußen bei den Eltern und Geschwistern, doch das würde sich mit Sicherheit bald ändern. Deshalb beschloss Katie, sich schnell ein leeres Abteil zu suchen, bevor alles besetzt war.
In den ersten paar Abteilen lagen Jacken und Taschen verstreut und endlich hatte Katie ein leeres gefunden. Langsam ließ sie sich auf dem Fensterplatz in Fahrtrichtung nieder und holte Belle aus dem Korb. Das kleine Glöckchen an ihrem Halsband bimmelte leise und Katie setzte Belle auf ihrem Schoß ab.
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Unloved Orphan
FanfictionKathleen ist anders, würde man dort sagen. Kathleen ist speziell, würde man dort sagen. Kathleen gehört nicht in die Welt der Muggel. Kathleen gehört in die Welt der Hexen und Zauberer. Um Kathleen Hernandez, ein Waisenkind von 16 Jahren, ranken vie...