Kapitel 18

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Lily wollte knicksen, doch Katie hielt sie auf. "Morgen, Mr Hernandez", meinte Katie kühl und blickte ihrem Vater direkt in die Augen. Sie hatte nicht vor, als erstes wegzublicken, musste es dann aber, als ihre Mutter sie direkt ansprach.

"Katie, Liebes" Doch Katie unterbrach sie gleich wieder. "Katie dürfen mich nur meine Freunde nennen. Nicht ihr. Für euch bin ich Kathleen!" "Red nicht so mit deiner Mutter!", befahl der Mann und sah von oben herab streng auf sie, doch Katie bekam ein schmallippiges Lächeln und meinte: "Ich habe keine Mutter. Nur eine Pflegemutter, Mrs Smith, die mich, trotz der vielen Kinder, doch liebt und mich nicht irgendwo abgegeben hat"

Katie sah wie Grace zusammenzuckte und ein zufriedenes Gefühl breitete sich in ihr aus. Sie war selbst schuld. Hätte sie sie halt nicht weggeben dürfen, aber Katie war froh, dass sie es getan haben, sonst wären die Mädchen und die Jungs jetzt vermutlich nicht ihre besten Freunde, ihre wirkliche Familie!

"Da wir das nun geklärt haben. Brauchen Sie irgendetwas, oder kann ich Sie zu jemanden bringen?", fragte das Mädchen kühl. Mr Hernandez blickte auf einen Punkt hinter ihr und schon spürte sie eine starke Präsenz. "Guten Morgen, Professor", grüßte Katie fröhlich. Als sie in das Gesicht von McGonagall blickte musste sie sich selbst verbessern.

Sie hatte eine Mutter. Nicht Mrs Smith und nicht Grace, sondern Minerva McGonagall. Ihre Löwenmutter. Auch wenn sie streng herüber kam, so hatte sie doch das Herz am rechten Fleck und hatte für jeden ihrer Löwenkinder Zeit und ein freies Ohr. Katie fühlte sich immer gut, wenn sie sah, dass McGonagall sie mit einem stolzen Blick bedachte, wenn sie etwas im Unterricht wusste, obwohl sie noch hinten war mit dem Schulstoff. Auch merkte sie, dass McGonagall doch auch beeindruckt war, was sie in den letzten Wochen alles hatte erlernen können.

Jetzt konnte Katie in den Augen Besorgnis, Sicherheit und Zuneigung lesen, als McGonagall sie mit ihrem Blick bedachte. Eine Hand hatte sie locker auf Katies Schulter gelegt, um ihr zu zeigen, dass da jemand war, der ihr half, der ihr bei stand. "Was kann ich für Sie tun, Mrs Hernandez?", übernahm die Professorin und gab Lily mit ihrem Blick zu verstehen, dass sie zu gehen hatte.

Diese verabschiedete sich schnell und flüchtete fast um die nächste Ecke. "Wir haben etwas mit Professor Dumbledore zu besprechen", murrte der Familienherr mürrisch und funkelte McGonagall mit einer feindseeligkeit an, dass Katie fast schlecht wurde. "Ich bin schon da. Lasst uns das doch in meinem Büro klären", meinte Dumbledore, der herbeigerauscht war.

Als die drei um die Ecke verschwunden waren, wandte sich Katie zu ihrer Hauslehrerin um. "Ich danke ihnen Professor. Ich muss mich selbst korrigieren. Ja, ich habe eine Pflegemutter, aber ich sehe in Ihnen quasie eine Ersatzmutter. Sie sind da, wenn man Hilfe braucht, oder einfach ein offenes Ohr. Danke", murmelte das Mädchen mit roten Wangen, umarmte die verblüfte Professorin schnell und lief dann auch eiligst zu ihren Freundinnen.

Hatte sie jetzt nicht getan, oder? Sie hatte nicht gerade ihrer Hauslehrerin gesagt, dass sie sie als Mutter empfand? Oh Merlin! Wie peinlich!

Minerva war wirklich überrascht, aber nicht abgeneigt. Noch nie hatte sich jemand bei ihr so ehrlich bedankt. Wärme durchströmte sie und ein leichtes Lächeln schlich sich auf ihre sonst so strengen Gesichtszüge.

"Und wieso bist du rot wie eine Tomate? Lily kam weiß wie Schnee an", fragte James, der beruhigend einen Arm und Lily gelegt hatte. Schnell ließ sich Katie auf den Platz zwischen Sirius und Dorcas fallen.

Gerade fiel ihr auf, das Marls wirklich versuchte abstand zu Sirius zu halten. Katie musste ihr unbedingt danken. Es könnte noch komplizierter sein, als es ohnehin schon war.

"Also?", fragte Sirius nach und legte seinen Arm um ihre Hüfte. "Ich hab McGonagall umarmt und ihr vorher gesagt, dass sie quasie wie eine Mutter für mich ist", quietschte sie und versteckte sofort ihr Gesicht an Sirius Brust.

Unloved OrphanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt