No 1

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"Mir dröhnen immer noch die Ohren vom Lärm des Publikums." Sie brüllten nach einer Zugabe, Pfiffen und fingen an fast wie im Chor den Bandnamen zu brüllen.

"Wild Kings, Wild Kings, Wild Kings!"

"Pff ich hätte meine Earplugs drin lassen sollen. Das Gekreische ist ja grauenhaft.", maulte der völlig verschwitzte Drummer der Band.
"Dieses Gekreische  ist das was dir dein Gehalt zahlt!", tönte es hinter ihm. Der ebenfalls verschwitzte und sichtlich ausgepowerte blonde Sänger legte seinen Arm um seinen Kumpel.
"Denki ich weiß du stehst auf das Gekreische und Gegeier der Mädels und das ist auch der Grund wieso ich hinter den Drums sitze und du da vorn rumhopst!" Mit einem leichten freundschaftlichen Seitenhieb schubste Bakugou seinen Bandkollegen zur Seite und lief weiter Richtung Backstage. Erschöpft lies er sich neben seinen besten Freund und Bassisten der Band aufs Sofa fallen.
"Yo Bro, entspann dich. Lief doch gut heute.", schnalzte er mit der Zunge und hielt seinem Kumpel etwas zum Rauchen hin.
Entspannen war in letzter Zeit keine einfache Sache für den sonst so energischen und wilden Drummer.
"Oh man Leute muss das sein? Genau das Zeug ist das Problem. Du bist mega gereizt, wenn du mal keinen vor der Show geraucht hast.", angepisst und enttäuscht über die Entwicklung des Konsums an Mary Jane von Bakugou und Kirishima schüttelte der jüngste der Band einfach nur noch den Kopf und legte die Ersatplectrums aus seiner Hosentasche zurück in seine Schatulle. 
"Mensch Mido, egal wie lange wir uns jetzt schon kennen, du bist und bleibst spießig." sagte Bakugou, lachte mit Kirishima laut los und rauchte weiter.
"Spießig oder nicht, ich weiß wenigstens wo mein Zeug liegt und auch was sonst noch so ansteht.", fragend schaute er die beiden an die sichtlich keine Ahnung hatten. 
"Meet and Greet. Fragezeichen, Ausrufezeichen.", beantwortete Midoriya direkt die zwei ahnungslosen Blicke mit einer mürrischen Stimmlage.
Stöhnend und widerwillig erhoben sich beide und liefen geradewegs in die Duschkabinen um sich vorher noch einmal frisch zu machen.
Nur mit einem Handtuch bekleidet kam Denki gerade hinaus und rubbelte sich mit einem weiteren die Haare ab. Mit einem skeptischen Blick musterte er die beiden beim vorbei laufen.
"Mensch Mido, was machst du wieder für ein Gesicht?", fragte er und sein Blick fiel direkt auf den weißen Stummel im Aschenbecher. Seufzend fuhr er fort: "Na solange das keine Auswirkung auf unseren Job hat, lass sie doch."
Laut verärgert stöhnend machte auch der kleine grünhaarige sich auf den Weg zum waschen.

"10 Minuten!", rief ihnen die PR-Managerin der Band zu. Sie schob ihre rotumrahmte Brille wieder gerade, als sie Bakugou erblickte. "Waren Hemden aus?" fragte sie und hielt fragend die Hände vor sich. "Komm schon. Ich hatte kein Bock und die Weiber freuen sich dann auch noch, wenn ich obenrum frei bin.", breit grinsend stellte er sich gerade hin und demonstrierte seinen gut gebauten Körper.
Laut lachend versuchte Denki zu beschwichtige. "Ach komm, jede Band braucht einen Bad Boy. Kennst doch die Klischees über Drummer."
Sie gab sich dem sympathischen Lachen geschlagen und auch Kirishima zuckte nur zustimmend mit den Schultern.
Nur Mido war weiterhin angefressen, er war immer mehr und mehr enttäuscht von seinem alten Kindheitsfreund. Er fragte sich wie lange er sich dieses selbstzerstörerische Verhalten noch ansehen könne.
Am liebsten würde er beide nur noch schütteln bis sie wieder bei klarem Verstand waren.

"Lets go Boys!", rief ihnen ihre PR-Managerin zu und öffnete die Tür hinter der 10 ausgewählte Fans standen. 
Egal wie die Stimmung Backstage war, die 4 Jungs waren Vollprofis geworden. Setzten ein Lächeln auf und gingen auf ihre Fans zu.
Außer sich vor Freude kreischten, hibbelten und kichterten sie, als die Jungs sie begrüßten.
Das Treffen lief wie gewohnt ab. Fotos wurden gemacht, Autogramme geschrieben, Geschenke der Fans dankend angenommen und hier und da Gedrückt.
"Bakugou, du warst heute wieder unglaublich", schwärmte ein Mädchen und konnte ihren Blick nicht von seinem freien Oberkörper lassen.
"Danke, aber ich bin immer unglaublich.", mit einem tückischen Lächeln lehnte er sich zurück und legte einen Arm um das Mädchen, dass sich neben ihn auf das Sofa gesetzt hatte. 
Die Jungs wussten ganz genau was sie tun mussten um ihren Fans einen Gefallen zu tun und das es ihnen gut geht.
Eigentlich war es für den Drummer eines der leichtesten Übungen ein Mädchen mit ins Hotelzimmer zu nehmen, dennoch lies er es und lehnte immer jeglichen Annäherungsversuch ab. Was für seine Fans bedeutete sich noch mehr Mühe geben zu wollen und sie oftmals auch zu übergriffige Aktionen verleitete. Die wildesten Spekulationen kursierten unter den Fans wieso er niemanden näher an sich ran lies, obwohl er doch als Single galt.

Mido beobachtete zwischendrin seinen Freund und war froh das er wenigstens bei den Fans ein Halten kannte.
Anders als Denki, der desöfteren sein SunnyBoy Image bei den Fans ausnutzte und sich die ein oder andere ins Hotelzimmer holte. Aber auch dies wurde erst so seit seine Freundin die Beziehung beendete.
Ereignislos wurde das Meet and Greet beendet und die Band zog sich zurück in ihre Hotelzimmer.
Erschöpft betrat Bakugou sein Zimmer und stellte sich direkt unter die Dusche. Angespannt ließ er sich das warme Wasser über den Körper laufen und lehnte den Kopf mit der Stirn gegen die kalten Fliesen.
"Kacchan?", hörte er plötzlich jemanden hinter sich rufen.
Mit einem mürrischen Blick drehte er sich um und war wenig erstaunt über die Person die er da sah, den Mido war der einzige der immer noch seinen alten Spitznamen benutzte.

Er drehte den Wasserhahn ab und trat aus der Dusche. "Was willst du denn? Ich bin k.o."
Midoriya nahm ein Handtusch vom Regal und reichte es seinem Freund.
"Ich mach mir sorgen um dich und wollte mit dir reden." Mit einem besorgten Hundeblick schaute er seinen Freund an.
"Jetzt?", seufzend gingen beide zurück ins Zimmer und Bakugou zog sich Shirt und Jogger an. 
"Ich mag jetzt nicht reden. Leg dich einfach penn ok?"
Mit diesen Worten legte er sich unter die Decke und schloss die Augen.
Der junge Gitarrist schaute seinen Freund noch kurz an und musste kurz lächeln, als er ihn schon schnarchen hörte.
"Du bist also doch noch der Alte, der der nicht alleine schlafen kann, wenn ihn etwas bedrückt", murmelte er und legte sich auch unter die Decke.

Wild KingsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt