20

202 14 39
                                    

If I had one wish, you'd stay forever.
-perry poetry
–––
Shawn

"Danke, Mila" Die Sängerin lächelte mich gezwungen an. "Dir ist aber hoffentlich bewusst, dass ich das nicht für dich getan habe. Ella würde vollständig kaputt gehen, wenn sie so weitermachen würde." Ich nickte, mir war das auch vollkommen klar. Trotzdem war ich Camila dankbar, denn sie hat es tatsächlich irgendwie geschafft, die sture Britin zu überreden, die Therapie zu machen. Wie, wusste ich auch nicht.

"Ich werde ihr beim Packen helfen und sie nachher auch zum Flughafen begleiten. Es wäre vermutlich besser, wenn du dich hier von ihr verabschiedest." Erneut nickte ich bei den Worten von der Lateinamerikanerin. Es wäre auf jeden Fall dumm, wenn ich sie begleiten würde, da sie ja ziemlich offensichtlich auch Angst vor mir hatte.

"Denke ich auch. Wir sehen uns dann später oder?" Camila nickte nun auch einmal, bevor sie sich umdrehte und Richtung Fahrstuhl ging. Ich wartete noch einen Augenblick. Obwohl ich mich darüber freute – soweit es möglich war, sich darüber zu freuen, dass deine Ex eine Therapie machte – kam es mir komisch vor. Nicht, dass Camila es geschafft hatte, sie zu überreden. Sondern, dass sie es brauchte.

Seit ich sie kannte, schien sie immer unzerstörbar zu sein. Und auch als ich sie besser kennenlernen durfte, schien sie nach all dem Kram, immer noch unermüdlich zu sein. Sie war mittlerweile der Mensch der Stärke für mich definierte. Innere Stärke.
Es war bei weitem nichts schlimmes, dass sie Hilfe brauchte und ich war stolz darauf, dass Ella es doch angenommen hatte, aber trotzdem erschien es mir komisch. Warum, konnte ich selbst nicht genau sagen.

"Shawn!" Meine Mutter rief ich mich aus meinen Gedanken. "Kommt ihr beide mit uns Essen?" Ich drehte mich zu meiner Familie um, die mich erwartungsvoll anblickte. "Wo wollt ihr denn hingehen?", fragte ich, woraufhin sie nur erwiderten, dass sie hier im Hotel essen wollen würden.

"Klar" Langsam lief ich meiner Familie hinterher und setzte mich dann neben meine Schwester, nachdem ich meinem Dad den Stuhl weggeschoben hatte, damit er mit seinem Rollstuhl daran fahren konnte. Es tat so weh, zu sehen, wie mein Dad immer und immer schwächer wurde und zu wissen, dass er nicht mehr so viel Lebensdauer hatte.

"Kommt Ella auch noch?", fragte Aaliyah und sah mich erwartungsvoll an. "Sie ist gerade am Packen, damit sie ihren Flug nachher bekommt.", antworte ich meiner Schwester, die darauf hin, genau wie meine Mutter, die Stirn in Falten legte.

"Wieso das denn?" Während meine Mutter aussah wie die Skepsis in Person, saß mein Dad entspannt daneben und sah mich nur an. Und ich wusste augenblicklich, dass er viel mehr wusste, als er sollte.

"Sie fliegt nach London, um ihre Familie zu besuchen." Ich zuckte mit den Schultern. London war ja nicht einmal gelogen, nur der Part mit ihrer Familie. Ich bezweifelte, dass sie ihre Familie überhaupt wieder sehen wollte. Die waren so toxisch.

"Nerven wir sie etwa? Ich will nicht, dass sie sich unwohl fühlt, nur weil wir jetzt hier sind oder dass sie denkt, dass sie jetzt noch weniger Zeit mit dir hat." Manchmal war die Sorge meiner Mutter wirklich niedlich. Aber in keiner Weise begründet.

"Oh Gott, Mom, nein. Sie hat ihre Familie bloß ewig nicht gesehen. Es liegt nicht an euch.", erklärte ich ihr. Sie schaute mich noch einmal skeptisch an, bevor der Kellner kam und unsere Bestellungen aufnahm.

Meine Schwester begann, von der Schule und ihrer Freundin zu erzählen. "Nora hat jetzt eine Katze bekommen, aber Mom und Dad verbieten es mir, ein Haustier zu bekommen." Sie schaute mich flehend an. "Kannst du sie nicht überreden, mein allerliebster Lieblingsbruder?" Aaliyah schob ihre Unterlippe vor und sah mich aus ganz großen braunen Augen kann.

"Liyah, so sehr ich dich auch liebe, aber das zieht nicht. Und wenn ich dir ein Haustier kaufen würde, würde Mom dich und mich eigenhändig köpfen. Das riskiere ich nicht."

"Aber Shawn", schon fing meine Schwester an, zu schmollen. Unsere Eltern beachtete sie dabei nicht. "Wenn du mir ein Haustier schenken würdest, hätte ich immer etwas, dass mich an dich erinnert und dann könnte ich es immer knuddeln, wenn ich dich vermisse. Das wäre total logisch."

"Liyah–", wollte mein Dad sich einbringen, aber sie ließ ihn gar nicht erst den Satz beenden. "Außerdem zeigt ein Haustier, dass ich Verantwortung übernehmen kann, was laut Mom und Dad total wichtig ist. Ich würde mich ja auch die ganze Zeit alleine darum kümmern und auch immer mit ihm rausgehen."

Amüsiert schüttelte ich den Kopf. Wenn sie wollte, konnte meine Schwester sehr überzeugend sein. "Aaliyah Mendes, du wirst deinen viel zu naiven Bruder jetzt garantiert nicht dazu überreden, Dir ein Haustier zu schenken." "Aber Mom!", stieß Aaliyah im selben Moment, in dem ich "Ich bin nicht naiv, Mom!" sagte, aus.

"Wenn du auch nur mit dem Gedanken spielst, ein Haustier bei uns anzuschleppen, kann deine Schwester in deiner Wohnung leben!", sagte sie drohend. Geschockt sah ich sie an. So sehr ich meine Schwester auch liebte, niemals würde ich sie in meiner Wohnung leben lassen, denn sie war der unordentlichste Mensch der Welt.

"Dann bezahl ich ihr lieber eine eigene Wohnung, die sie und ihr Viech dann verwüsten können.", meinte ich zu meiner Mom, die sofort "Nein!" rief, während meine Schwester vor Begeisterung "Ja!" schrie.

"Aber Mom, wieso denn nicht? Ich bin 16 und werde bald schon 17. Nächstes Jahr zieh ich eh aus", kam meiner Schwester relativ gleichgültig über die Lippen. Nun sah auch mein Vater schockiert aus. "Bitte was?"
Auch mein Blick landete auf meiner Schwester.

"Naja", drückte sie nun herum. "Vielleicht auch erst in zwei Jahren oder so, aber trotzdem!" Meine kleine Schwester machte sich ernsthaft schon Gedanken darüber, auszuziehen.

"Wir sollten dieses Gespräch vielleicht auf einen anderen Tag verlegen.", sagte mein Dad und nahm die Hand meiner Mom in seine. Diese sah ziemlich perplex von den Worten ihrer Tochter aus.

Der Kellner hatte jetzt gerade echt perfektes Timing und brachte unser Essen. Er bekam von uns allen ein Danke, aber man konnte deutlich merken, dass die Laune an unserem Tisch gesunken war.

Doch kurz nachdem ich angefangen hatte, zu essen, betrat Ella das Restaurant. Camila stand vor der Tür und hielt den Koffer, während die Blauhaarige auf unsern Tisch zu gelaufen kam.

–––

Was haltet ihr alle von Wonder?
Ich bin, ehrlich gesagt, halb gestorben, als ich es gehört hab. Das Lied ist der Wahnsinn🙏🏻😍

true love | shawn mendesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt