Sometimes love is not enough and the road gets tough, I don't know why.
-Lana del Rey
---
Ella"Das ist unmöglich, Shawn.", hauchte ich leise. "Ich hätte es aber schaffen müssen. Ich habe sie damit alleine gelassen." Er schluchzte auf und sackte in sich zusammen. Ich rutschte ein Stück näher an ihn heran und legte vorsichtig eine Hand auf seine Schulter. Shawn vergrub sein Gesicht in seinen Händen und schluchzte erneut. Seine Schultern sackten immer mehr zusammen. Er wirkte, wie ein Häufchen Elend.
"Es fühlt sich so falsch an, zu wissen, dass sie nicht mehr da ist. Ich kann es immer noch nicht fassen. Sie ist weg, einfach nicht mehr da." Ich biss mir auf die Unterlippe, unsicher was ich sagen sollte. Meine Gefühle spielten verrückt, ich konnte keinen klaren Gedanken fassen. Was tat ich hier bloß?
Ohne richtig darüber nachzudenken, stand ich auf und lief schnell an Shawn vorbei. Ich konnte das nicht. Irgendwie schaffte ich es, mich an ihm vorbei zu quetschen und lief zügig aus de Kirche heraus. Es ging einfach nicht. "Ella, warte!" Shawn kam mir hinterher, woraufhin ich meinen Gang beschleunigte. Beinahe rannte ich schon. "Bitte." Seine Stimme klang gebrochen und flehend. Mein Herz zerriss noch weiter und der Kloß in meinem Hals wurde immer größer. Er schnürte mir praktisch die Luft ab.
Ich eilte die Straße entlang, versuchte schneller zu laufen. "Ella, warte bitte. Geh nicht." Er packte meinen Arm und zog mich zu sich herum. "Lass mich los!", fauchte ich ihn an und entzog mich seinem Griff. "Bitte, lass mich nicht allein.", hauchte er, nachdem er mich losgelassen hatte.
"Ich kann das nicht, Shawn. Es geht nicht.", hauchte ich genauso leise. "Es tut mir leid, wirklich." Ich legte meine Hand an seine Wange und strich mit meinem Daumen über diese. "Lass mich bitte nicht allein. Was mache ich ohne dich? Ich bin ein verdammtes Wrack, Ella. Eine wandelnde Leiche." Ich zog meine Hand weg und schnaubte.
"Es kann dir ja gar nicht so schlecht gehen. Du hast einen neuen Song veröffentlicht und kannst auch hier noch mit mir reden, naja eher streiten. Was passiert als nächstes, hm? Was hast du als nächstes vor? Ehrlich, Mendes. So schlecht kann es dir ja gar nicht gehen." Ich zog eine Augenbraue hoch. "Denkst du wirklich, es geht mir gut? Hast du nicht gesehen, wie es mir gerade ging? Dieser Song, an etwas zu arbeiten, war verdammt nochmal Ablenkung! Ich bin ein menschliches Wrack. Mehr bin ich nicht mehr. Schau es dir doch an, schau mich an. Siehst du irgendwas, das noch nicht kaputt, zerstört, ist?" Seine Stimme brach, er brach.
"Mir ein schlechtes Gewissen einzureden, kannst du ja immer noch wunderbar, Shawn. Wirklich, du hast Applaus für diese Leistung verdient. Menschen ein schlechtes Gefühl zu geben, mir ein schlechtes Gefühl zu geben, ist wirklich eine deiner besten Leistungen, etwas, das du unglaublich gut kannst. Meinen Respekt.", zischte ich. Ich machte auf dem Absatz kehrt und lief wieder von ihm weg. Dieses Gespräch war unnötig, ergab keinen Sinn und verletzte mich nur noch mehr. Ihm konnte es ja gar nicht so nah gehen.
"Willst du jetzt einfach weggehen, wegrennen? Man kann seinen Problemen nicht aus dem Weg gehen, Elizabeth!" Ruckartig drehte ich mich ein letztes Mal um. "Ach Mendes, halt einfach deine Klappe. Wirklich! Du machst alles nur noch schlimmer! Wolltest du nicht, dass ich dir verzeihe? Du wolltest, dass ich dich nicht alleine lasse! Und jetzt schnauzt du mich schon wieder an. Wirklich, Shawn? Das muss ich mir nicht geben. Danke, aber nein.", rief ich, bevor ich mich wieder umdrehte und ging.
Ich verstand ihn nicht. Was sollte das? Was wollte er damit bezwecken? Es machte keinen Sinn. Nicht mal Ansatzweise. "Du hast doch gleich so pissig reagiert!", rief er mir hinterher. Wieso sollte ich es auch nicht? Es tat verdammt weh. Ich versuchte, so viel Verständnis für ihn aufzubringen. Ich tat es sogar, aber er konnte nicht verlangen, dass ich ihm jetzt sofort verzeihen würde! Verdammt, was bildete er sich eigentlich ein?
"Willst du jetzt wirklich streiten? Willst du wirklich, dass wir uns anschreien? Jetzt? Ist das dein Ernst?" Ich zog eine Augenbraue hoch. "Bitte, wenn du es so willst. Ich meine, meine beste Freundin wurde gerade nicht beerdigt. Also wenn du willst, na los. Schrei mich an, mach mir Vorwürfe, mach was auch immer du willst, aber dann will ich wirklich nichts, aber auch wirklich gar nichts, mehr mit dir zu tun haben. Ich habe Mitleid mit dir, definitiv habe ich das. Trotzdem hast du nicht das Recht, mir irgendwelche beschissenen Vorwürfe zu machen." Ich schluckte schwer und war mir jetzt schon sicher, nachher wieder komplett am Ende zu sein.
"Wieso tust du das, Shawn?", fragte ich. Er hatte mir nicht geantwortet und sah mich auch jetzt nur stumm an. "Los! Sag mir, wieso du das tust!", schrie ich und ging wieder auf ihn zu. Die Leute um uns herum warfen neugierige Blicke zu uns, doch ich blendete sie komplett aus.
"Weil ich keine Kontrolle hab.", sprach er leise. "Ich habe keine Kontrolle über mich oder meine Gefühle. Ich weiß nicht, wer ich bin oder wer ich sein will. Sobald etwas anders läuft, als erwartet, als ich es will, schlage ich um mich, schreie, werde wütend und zerstöre alles um mich herum. So war ich schon immer." Er zuckte mit den Achseln.
"Es tut mir wirklich leid. Alles, was ich getan oder gesagt habe. Alles, was ich angerichtet und ruiniert habe. Alles tut mir leid. Ich weiß nicht, was ich tun soll, damit du mir verzeihst. Ich weiß nicht, was du denkst, was du fühlst, aber ich weiß, was ich fühle. Ich liebe dich, aber ich bin zu blöd, um mein Glück zu erkennen und stoße es von mir. Ich schlage um mich, ruiniere alles. Und das tut mir leid, wirklich. Es tut mir unglaublich leid. Dieses Gespräch tut mir leid, jegliche Vorwürfe, die ich dir gemacht habe, alles, was ich zu dir gesagt habe, einfach alles tut mir leid." Er trat einen weiteren Schritt auf mich zu.
"Ich verletzte, weil ich verletzt bin. Es tut mir leid, Ella. Es tut mir so unendlich leid und wenn ich es irgendwie ungeschehen machen könnte, würde ich es tun. Ich verspreche, dass ich dir nie wieder weh tun werde. Bitte, verzeih mir.", hauchte er. "Nein." Ich schüttelte den Kopf. "Nein, das werde ich nicht tun."
---
Meine Güte, was hat Shawn denn bitte für Stimmungsschwankungen? Unglaublich...
Auch wenn heute schon Ostermontag ist, wünsche ich euch alle noch frohe Ostern! 💕
DU LIEST GERADE
true love | shawn mendes
Fanfic[Teil zwei zu 𝗙𝗮𝗸𝗲 𝗟𝗼𝘃𝗲] Sowohl Ella als auch Shawn kannten nur ein Gefühl: Schmerz. Die Welt des Kanadiers brach zusammen und die Welt der Britin ging unter. Sie fielen gleichzeitig, aber allein. Schaffen sie es, ihre gemeinsame Welt wieder...