Kapitel 8 - Unerwartete Begegnung

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Heute war echt ein anstrengender Tag gewesen. Ich war froh, dass ich ohne irgendwelche Zwischenfälle zuhause ankam. Ich versuchte nochmal mit Blacky zu reden, aber er blockte nur ab. Selbst ein normales Gespräch wollte er nicht führen. Im Gegenteil. Das einzige was er sagte war: >>Es war ein Fehler von mir, dich zu bitten meine Karte zurückzuholen! Sowieso wäre ich besser bei Yuma und Astral geblieben! << schimpfte er. Es waren zwar nur Worte, aber es war wie ein Messerstich ins Herz. Es tat unglaublich weh. Und ich dachte, Black Mist und ich wären so etwas wie Freunde geworden. Ich war den Tränen nah, aber ich wollte nicht, dass er sie sah.

Wortlos schnappte ich mir meine Tasche und ging wieder. Dabei knallte ich Demonstrativ mit der Tür. Zumindest wissen sollte er, dass das von ihm nicht okay war. Ein kurzer Blick in meine Tasche sagte mir, was ich da auf die schnelle mitgenommen hatte. Mein Deck, ein Block, ein paar Stifte und etwas Geld waren darunter. Das traf sich gut. Ich fand die Idee des Astralwesens so gut, dass ich sowieso einen Brief an meine Barian Freunde schicken wollte. Also suchte ich mir einen ruhigen Ort und begann zu schreiben......

//Verdammt nochmal! Wieso will das nicht klappen?!// Frustriert knüllte ich das nächste Blatt zusammen und schmiss es achtlos in Richtung des Mülleimers. Wie die male davor ging die Papierkugel daneben. Und ich musste feststellen, dass ich nur noch ein Blatt hatte und es langsam dunkel wurde. Heute ging die Hälfte schief! Mindestens. "Mein Gott! Wieso ist das so schwer?" stöhnte ich frustiert auf und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Wenn mir langsam nicht etwas einfiel, würde das nie etwas werden!

"Hey, alles okay bei dir?" wurde ich plötzlich angesprochen. Vorsichtig blinzelte ich zwischen meinen Fingern hindurch, ehe ich mich wieder richtig hinsetzte. Dabei entfuhr mir ein Seufzen. Er war also auch hier. Na toll. "Hallo... Ja, mir geht es gut..... Es ist nur... Ach schon gut, ich will dich nicht damit nerven.... " wank ich ab. "Ach das macht doch nichts! Wenn du möchtest, höre ich dir gerne zu..." lächelte der grünäugige sanft. "Du hast dich nicht mal vorgestellt." merkte ich an. "Oh, Verzeihung! Ich heiße Alito." stellte er sich vor. Ich schmunzelte. Wusste ich es doch. "Freut mich, Alito!" hielt ich ihm die Hand hin. Strahlend schlug er ein. "Und mich erst! Aber sag mal.... Wie heißt du?" legte er neugierig den Kopf schief. Ich lächelte geheimnisvoll. "Wenn du es schaffst mir bei meinen kleinen Problem zu helfen, sag ich es dir... " - "Das ist aber ziemlich unfair..." meinte er belustigt. "Aber gleichzeitg erinnerst du mich auch an jemanden!" lachte er auf. "Na gut, ich helfe dir und du verrätst mir deinen Namen, abgemacht?" - "Abgemacht!" stimmte ich zu.

Seid dem unerwarteten Auftauchen seitens Alito, hatte ich viel bessere Laune, als noch vor ein paar Minuten. "Also?" forderte mich der braunhaarige auf zu erzählen. "Ich möchte einen Brief an meine Freunde schicken, aber ich weiß nicht wie ich es formulieren soll.... " fing ich an. "Es kommt natürlich darauf an, was du schreiben möchtest.... " erwiderte er. "Ich will mich entschuldigen...." gestand ich. Ich konnte nicht schnell genug reagieren, da fielen schon die ersten Tränen aus meinen Augen und Schluchzer schüttelten mich durch. Die Erinnerung von damals überflutete mich auf einmal, zusammen mit den ganzen Schuldgefühlen.

"Oh nein.... " murmelte Alito völlig überfordert. "W-Wofür möchtest d-du dich denn e-entschuldigen?" versuchte er mich abzulenken. "I- Ich bin einfach gegangen... Ohne ein Wort zu s-sagen.... Einer.... Einer meiner Freunde h- hat mich erwischt u- und bat mich zu bleiben.... A- Aber ich bin trotzdem gegangen...! Ohne ein W-Wort der E-Erklärung...!" schluchzte ich. "Und jetzt möchtest du das in Form eines Briefes nachholen?" fragte er sanft nach. Ich konnte nur nicken, da ich zu sehr damit beschäftigt war die Tränen wegzuwischen. "Dann schreib doch einfach, als wenn du mit ihnen reden würdest...." schlug er vor. Langsam konnte ich mich auch beruhigen.

"Ich meine, wenn ich einer dieser Freunde wäre.... Und dich sogar noch darum gebeten hätte zu bleiben... Und jetzt endlich eine Erklärung bekommen würde, warum du gegangen wärst.... Ich wäre froh, nicht mehr mit dieser Unwissenheit leben zu müssen.... Ich könnte mir vieles dabei denken wieso, weshalb und warum du einfach abgehauen wärst...  Aber sicher wäre ich mir nie.... Es wollte wäre etwas anderes, wenn man Gewissheit hätte.." murmelte er Gedankenverloren und seufzte betrübt auf. Mir war sofort klar, dass er die gleiche Situation meinte wie ich.  "Danke, das sind tolle Tipps!" lächelte ich und wischte meine Augen trocken. Er schien wieder im Hier und Jetzt zu sein. "Na endlich! Ich kann mit weinenden Mädchen überhaupt nicht umgehen!" gestand er grinsend. Als wenn gerade nichts gewesen wäre, strahlte er mich an. "Ich weiß!" rutschte es mir raus. Alito sah mich fragend an. "Ah, das hat man gerade deutlich gemerkt...." kratzte ich mich am Hinterkopf und hoffte, er würde die Ausrede glauben.

Mit neuer Motivation und vielen Ideen machte ich mich fleißig ans Schreiben. Neugierig linste er mir über die Schulter. "Hey! Nicht gucken!" beschwerte ich mich schmollend. "Das ist gemein! Ich hab dir schließlich geholfen!" protestierte er spaßeshalber. "Und dafür sage ich dir auch meinen Namen!" konterte ich. Jetzt schmollte er gespielt. Ich musste lachen. Ja, es war genau wie früher. Und es war schön.

Die Wächterin des Numeroncodes (Yu-Gi-Oh! Zexal FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt