Chapter Seven

1.1K 43 1
                                    

Ich musste alleine nach Atlanta fahren

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Ich musste alleine nach Atlanta fahren. Erst wollte ich mich beschweren, aber eigentlich kann ich eine Pause von Alex gebrauchen, aber ich will nicht auf diese Gala. Ellie wird nicht da sein, aber zum Glück werde ich niemanden aus der Highschool begegnen, nur deren Eltern. Ich bin sogar mit Zug gefahren und habe meine Aufgabe für die Schreibwerkstatt erledigt. Wir sollten einfach unsere Stärken und Schwächen als Charaktere darstellen und überlegen wie ein Aufeinandertreffen zwischen ihnen ablaufen könnte. Am  Ende der Fahrt war ich fertig. Meine Bodenständigkeit traf auf meine Unsicherheit. Und vielleicht sollte ich mir im echten Leben auch mal so in den Hintern treten.

Am Abend befinde ich mich in einem nur zu bekannten Saal. Mein Kleid ist rosa und wird zu meinen Füßen dunkler und geht ins lila. Die Heels verhindern, dass ich das Kleid hinter mir her schleife. Es endet gute anderthalb Zentimeter über den Boden. Dazu hat es Glitzerpailletten auf dem dünnen Stoff verteilt. Mom hat es natürlich neu gekauft, weil sie das immer tut. Damit passe ich perfekt in den Raum, als wäre ich eine Deko wie die Blumen auf den Tischen. Der riesige Kronleuchter in der Mitte des Raumes kann ziemlich einschüchternd wirken, die rosa- und lilafarbenen Kettenlichter machen das ganze wieder etwas wett.

Ich nippe an meinem Glas Orangensaft, während ich mich an einem der Stehtische  verschanze. Lieber würde ich mir den Kopf mit dem teuren Champagner wegschießen, nüchtern sind diese Veranstaltungen nicht auszuhalten - vor allem allein, aber da meine emotionale Stütze nicht hier ist, die mir weiß macht wann es zu viel wird entscheide ich mich nüchtern zu bleiben. Dad und Mom sind jeweils in zwei Gespräche vertieft. Sie waren nicht einmal froh darüber, dass ich kam – es war eben selbstverständlich. Klar, ich bin erst eine Woche von zu Hause weg, aber man hätte wenigstens fragen können, wie ich mich eingefunden habe und wie es mir geht. Obwohl ich sowieso bei der zweiten Frage gelogen hätte. Selbstverständlich, Ha!

Selbstverständlich, dass die Versagerin der Familie immer wieder die zuverlässigere von ihr und ihrer Schwester war. Ellie hatte es sonst auch geschafft, aber meine Mutter schwärmt natürlich nur davon wie fleißig meine große Schwester doch ist und wie stolz sie unsere Mutter macht. Und ich kann ihr nicht sauer sein, sie hat es verdient. Wenigstens eine von uns schafft es Mom glücklich zu machen. Im Gegensatz zu Ellie, hatte ich nämlich nicht meine kleine Schwester vor ihrem ersten Suizid versuch aufhalten können. Einmal weil ich die jüngste war und einmal weil ich die einzige kranke von uns beiden bin. Die einzige Enttäuschung.

Es gab ein paar Leute die Tanzen, der DJ macht einen guten Job. Ich werde nicht tanzen, wozu auch. Weil es mir Spaß macht? Ha. Nicht mehr in Räumlichkeiten außer meinem Zimmer... Vom cheeren abgesehen. Das ist glaube ich ein Anfang, aber der Fokus wird nicht auf mir liegen, sondern auf Annie oder Molly – das hoffe ich zumindest. Wahrscheinlich bin ich die Lachnummer weil ich wegknicke..

»Hey.« eine tiefe Stimme reißt mich aus meinen Gedanken. Ich drehe mich um und schaue gegen eine Brust. Dabei trage ich schon hohe Schuhe. So muss ich meinen Kopf in den Nacken legen um ihn ins Gesicht schauen zu können, wobei seine Brust in dem weißen Hemd auch ganz vielversprechend aussieht. Aber immer noch kein vergleich zu seinem Gesicht. Heilige..

All about usWo Geschichten leben. Entdecke jetzt