TRES

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Nach dem Unterricht ging ich zu meinem Spind, wo ich erst einmal meine Bücher von heute verstaute. Dann ging ich mit zögerliche Schritten Richtung Bibliothek.
Als ich da ankam suchte ich erstmal nach Changkyun, doch er war noch nicht da, weshalb ich mich einfach an einen der freien Tische setzte. Heute waren nicht viele hier. Abgesehen von der Bibliothekarin und vielleicht zwei Schülern die lasen und einen der nach einem Buch suchte, waren es Recht wenig, in Gegensatz wie es eigentlich sonst wäre. Es war vermutlich ganz gut so, also wollte ich mich nicht beschweren.
Nachdem ich meine Sachen ausgepackt hatte, wie Stifte und Block und Changkyun immer noch nicht da war, stand ich auf und wollte mich auf die Suche nach einigen Sachbüchern machen, die vielleicht hilfreich sein könnten.
In einem Bereich fand ich gleich zwei Bücher. Ich war nicht sicher nach was ich suchen musste, da ich nicht wusste wo Changkyuns Probleme lagen, daher nahm ich von allen ein bisschen mit.
Ich hatte nun fünf Bücher und ging damit gerade zu zu meinem Platz zurück. Als ich mich umsah, sah ich noch immer keinen Changkyun, weshalb ich erst einmal meine Hausaufgabe machte. Wenn Changkyun sich so lange Zeit ließ, warum sollte ich dann so unproduktiv sein?
Es verstrich die Zeit endlos langsam und auch noch einer weiteren halben Stunde war keine Spur von dem gewissen Herren zu sehen. Machte er es Mal wieder mit Absicht oder hat er es einfach vergessen und ist nach Hause gegangen. Ein Blick auf die Uhr verriet mir das es bereits nach fünf war.
Dann hatte er eben Pech, länger würde ich nämlich nicht auf ihn warten. Ich stand auf und wollte die Bücher weg schaffen. Am ersten Regal stellte ich die Bücher auf meiner Höhe hin, doch bei dem anderen bräuchte ich eine Leiter. Ich war zwar nicht klein, aber auch nicht sonderlich groß, weshalb ich auf Zehenspitzen versuchte das Buch in die Lücke zu drücken.
Ein starker Arm nahm mir das Buch aus der Hand und drückte es in seine Lücke. Als ich mich umdrehte blieb mir der Atem stehen. Vor mir, also genau vor mir, stand Changkyun.

Ich presste mich gegen das Regal, weil die Nähe zu ihm mir Angst bereitete und presste die Lippen aufeinander

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Ich presste mich gegen das Regal, weil die Nähe zu ihm mir Angst bereitete und presste die Lippen aufeinander. "Dankeschön." Sagte er, verdrehte die Augen und ging an den Tisch, wo ich eben noch gesessen habe.
Er machte mich einfach verrückt. Ich drückte mich vom Regal weg und setzte mich ebenfalls. "Echt zeitig. Ich wollte gerade gehen." Meinte ich ein wenig gereizt. "Entschuldigung, hatte gerade noch eine... Etwas zu erledigen." Sagte er und sah zu Boden. Alleine das bewies mir, dass er Log.
"Schon gut wenn du mir nicht sagen willst warum du zu spät kommst, aber anlügen brauchst du mich deswegen nicht." Meinte ich. Ich hasste Lügen wie die Pest.
Er nickte. "Womit beginnen wir? Lass es schnell hinter uns bringen. Ich will so wenig wie möglich mit dir zusammen sein." meinte er und lehnte sich im Stuhl zurück. "Sag du es mir! Wo hast du den Probleme und was genau verstehst du nicht?" Fragte ich ebenso genervt mit ihm hier sitzen zu müssen. "Keine Ahnung. Ich verstehe so ziemlich alles nicht, was unser Lehrer redet." Er lachte, als sei dies ein Witz, doch für mich machte dies alles schwerer. Wenn er noch nicht einmal die Grundlage verstanden hatte müssten wir länger als nötig zusammenarbeiten. Und dies wäre für beide Parteien lästig.
"In Ordnung..." Ich holte meinen Block und einen Stift her raus. "Fangen wir doch mit etwas leichten an." Ich schrieb eine Gleichung aus Variablen auf und drehte den Block zu ihm rum. "Stell die Variabel nach X um." Er starrte das Blatt jedoch nur an, als hätte ich ihm ein römisches Gedicht gegeben, welches er umschreiben sollte.
"Verstehst du noch nicht einmal Umstellen?" Er schüttelte den Kopf. "Wie steht es mit hier?" Ich zeichnete ein Dreieck ABC und gab zwei Winkel und drei Seiten an. "Ein kleiner Tipp. Du musst den Satz des Pythagoras anwenden um die Seite a und Alpha ausrechnen zu können." Er starrte mich immer noch total fragend an. Ich seufzte.
"Verstehst du das den etwa auch nicht? Were you even present when the teacher explained this? probably not." Das letzte sagte ich in meiner Muttersprache und eher zu mir selbst, doch Changkyun antwortet in der selben Sprache: "Sorry, dass ich kein Genie bin wie Mrs. Neben mir." Ein wenig entsetzt darüber dass er Akzentfrei mit mir  sprach zog ich eine Augenbraue nach oben.

"Noch nie jemanden so reden gehört oder was?" Sagte er und funkelte mich böse an, weil ich ihn ein wenig beleidigt hatte

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"Noch nie jemanden so reden gehört oder was?" Sagte er und funkelte mich böse an, weil ich ihn ein wenig beleidigt hatte. Ich blinzelte. Natürlich war mir klar, dass er eine Zeit lang in der USA lebte, jedoch war es unglaublich sich den Aktzent wegzutrainieren. Selbst im Unterricht hörte ich bei ihm immer noch ein wenig den Aktzent, jedoch das gerade erstaunte mich.
"Doch, aber... Egal. Was willst, was ich dir zuerst beibringe?" Fragte ich. Er überlegte gar nicht, sondern zuckte nur mit den Schultern. "Mir egal, solange ich nicht durchfalle und ich nicht allzu lange Zeit mit dir verbringen muss ist alles gut." Meinte er, was mich ein wenig verletzte. War ich für ihn so anwiderungsvoll?
Ich drehte mich weg, um eine Träne zu unterdrücken. Ich weiß das es mich nicht so stark treffen sollte, doch ich dachte wenn ich ihm helfe, dass er endlich aufhören würde mich so zu verletzen. Doch Worte waren manchmal schlimmer als Taten, welhalb meine Hoffnung gerade mit diesen Satz von ihm zerquetscht und kleine Einzelteilen zersprungen waren.
Ich stand auf und lief wieder zu dem Regal wo das Buch stand, welches ich vorhin Weg gelegt habe. Es war ein Buch über quadratische Formeln. Genau, fangen wir mit dem schwersten an und beenden das ganze mit dem leichtesten. Ich suchte mit dem Rücken zu ihm eine Seite heraus, wo es leicht erklärt wurde und wischte mir dann so ganz nebenbei die Tränen weg.
Als ich mich beruhigt hatte setze ich mich mit gesenkten Blick wieder zu ihm und deutete auf das Buch. Er sah mich fragend an, doch sagte nichts. "Lies es einmal durch und wenn du fertig bist und es immernoch nicht verstanden hast frag mich." Er zog das Buch näher zu sich und begann zu lesen. Ich schrieb derweile eine leichtere Aufgabe aufs Blatt und warte bis er fertig war.
Als er fertig war erklärte ich ihm die Aufgabe und schrieb ihn noch weitere auf die er lösen sollte. Dann stand ich auf und brachte das Buch zurück und blieb an einem Cover stehen welches mich praktisch anzog. Es war ein Geschichtsbuch über die griechischen Götter. Es hatte mich schon immer ein wenig interessiert wie sich damals die Menschen einfache Phänomene durch Götters Handlungen erklärten. Zum Beispiel wie die Sonne auf und unter ging.
Ich öffnete das Buch und lass ein wenig darin, als mich jemand grob an der Schulter packte. "Hey, ich rufe dich jetzt schon zum dritten Mal." sagte Changkyun. Ich sah ihn fragend an und entriss mich seinen groben Händen. "Was brauchst du den jetzt?" Fragte ich. "Erklär mir die letzte Aufgabe noch Mal ich verstehe diese nicht." Ich nickte und folgte ihm.
Als ich ihm alle Aufgaben erklärt hatte gab ich ihn noch ein paar Hausaufgaben und machte mich auf den Weg nach Hause.
Draußen angekommen, sah ich das es bereits dämmerte. Mit zittrigen Händen ging ich in Richtung Bus. Hatte ich erwähnt das ich Angst in der Dunkelheit habe.
Nein?
Dann wisst ihr es jetzt. Als ich kurz vor der Haltestelle stand tippte mich jemand auf die Schulter und ich schrie erschrocken auf. "Hey, ich bin es doch nur!" Meinte jemand bekanntes. Ich drehte mich um und erkannte Felix. Mit aufgerissenen Augen starrte ich ihn ungläubig an. "Was, bin ich so erschreckend?" Fragte er belustigt.

"Was machst du den noch hier?" Fragte ich, woraufhin er sich am Hinterkopf kratzte

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"Was machst du den noch hier?" Fragte ich, woraufhin er sich am Hinterkopf kratzte. "Naja, du meintest dass du jemanden aus deiner Klasse noch Nachhilfe geben musst und weil ich gesehen habe, wie du in die Bibliothek gegangen bist habe ich vermutet, deine Nachhilfe findet dort statt. Außerdem lass ich dich so spät nicht alleine nach Hause gehen. Deshalb habe ich gewartet." Sagte er und sah verlegen zu Boden.
"Oh, Felix, das brauchtest du doch nicht zu machen." Ich lachte. "Keine Sorge, ich muss in die gleiche Richtig wie du, also liegt es praktisch auf den Weg." Wieder erstaunt sah ich ihn an. "Wie?" "Naja, ich sehe dich immer wie du in den Bus einsteigst. Ich wohne zwei Haltestellen weiter. Also wirklich auf deinen Weg." Er lachte.
"Ok, dann danke das du gewartet hast. Aber das brauchst du wirklich nicht."

...

Soul Mates | Monsta XWo Geschichten leben. Entdecke jetzt