Kapitel 201 - Ease Of Mind

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Hi Leute :D

Erstmal möchte ich mich bedanken, dass ihr trotz den kleinen Schwierigkeiten mit dem Upload von Kapitel 200 zur neuen alten Geschichte gefunden habt und es den Klicks und Likes keinen Abbruch getan hat. Vielen, vielen Dank dafür! =)

Ich sagte ja, dass das 200. Kapitel anders wurde als die bisherigen Jubiläumskapitel, was vor allem auch daran lag, dass Domen nur aus der Entfernung zum Geschehen beigetragen hat. Was wirklich in ihm vorging, ob seine Mom und Cene mit ihrer Annahme, dass er Leo auf gar keinen Fall mehr so tief involvieren wollte, richtig lagen und was Leos Erkenntnisse und Entscheidungen nun mit ihm und mit der ganzen Situation machen, das blieb alles so ein wenig im Verborgenen. :D

Und ich wollte wirklich schnell Einblicke in diese Finsternis geben. Ich wollte es wirklich. :D Aber irgendwie wollte Leo stattdessen ihren Standpunkt noch ein wenig erklären, sich fester positionieren und sich für die bevorstehende Auseinandersetzung mit Domen wappnen. Bitte hasst mich nicht dafür! Sie ist schuld... xD

Ich wünsche euch ganz viel Spaß beim Lesen und ein schönes!

Alles Liebe :)

Tina

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Irgendwie hatte ich es inmitten des größten Tumults auf dem Trainerturm geschafft, mich durch die Trainer hindurch zu kämpfen und mehr oder weniger ungesehen in Richtung des Liftes zu stürmen. Alle hatten wild durcheinander geredet, Glückwünsche bekundet, erste Analysen angebracht und in all der Hektik gar nicht mehr auf mich geachtet. Gorazd war vielleicht der Einzige gewesen, der bemerkt hatte, wie ich mich davon stahl, aber er hatte mich gewähren lassen. Es war ein weiterer Unterschied zu Goran. Der ehemalige Cheftrainer hätte sofort versucht, mich aufzuhalten.

Im Auslauf hatten sich bereits unzählige Reporter vor dem Siegertreppchen versammelt und es war alles für die anstehende Zeremonie vorbereitet gewesen, nachdem ich am Fuß der Schanze aus dem Lift gestiegen und näher an das Geschehen herangetreten war. Ich hatte mich nicht an all den Zuschauerrängen vorbei zur VIP-Tribüne begeben. Zu groß war mir das Risiko gewesen, Blicke auf mich zu ziehen und noch weiter aufzufallen. Außerdem war ich mir nicht sicher gewesen, wie Julijana und Cene zu meiner Aktion standen. Ich hatte keine Kritik hören wollen und auch keine Zustimmung. Ich hatte meine Entscheidung getroffen, zu der stand ich und dieses Gefühl sollte mir in diesem Moment niemand nehmen.

Die Siegerehrung hatte ich unbedingt mit eigenen Augen sehen müssen. Ich wollte mich persönlich davon überzeugen, dass Domen tatsächlich auf die oberste Stufe des Podests stieg und den goldenen Adler zum zweiten Mal in seinem Leben in Empfang nahm. Irgendwie hatte ich das als Beweis dafür gebraucht, dass sich die emotionale Berg-und-Tal-Fahrt der letzten Tage gelohnt hatte.

Die Stimmung während dieser finalen Zeremonie der Vierschanzentournee war wie jedes Jahr grandios. Jeder Fan einer jeden Nation feierte auf den Tribünen – unabhängig davon, welcher Athlet am Ende als Sieger aus dem Wettbewerb hervorkam. Fahnen wurden durch die Lüfte geschwenkt und die Tröten ertönten lauter als an allen Tagen zuvor. Nach keinem anderen Wettkampf blieben so viele Menschen zur Preisvergabe wie nach diesem. Vielleicht lag das an der großen Party, die anschließend in dem riesigen Zelt stattfand, das schon fast den Bierzelten auf dem Münchner Oktoberfest Konkurrenz machte, aber das war völlig irrelevant. Die Leute waren da. Und sie sorgten für eine unfassbare Atmosphäre an der Schanze.

Als Domen schließlich die Siegertrophäe feierlich überreicht bekommen und in den mittlerweile dunklen Abendhimmel gestreckt hatte, hatte mich eine Welle der Euphorie durchfahren. Ja, ich hatte meine eigene Entscheidung treffen und damit eventuell etwas beweisen wollen. Und ja, es war mir dabei gewissermaßen um die Zukunft gegangen. Doch in erster Linie hatte ich ihm helfen wollen, aus seinen Sprüngen das Beste herauszuholen, was er zeigen konnte. Das war stets der Grund gewesen, warum ich all den Trubel, den mein Zutun um meine Person ausgelöst hatte, in Kauf genommen hatte. Und wie auch immer diese Geschichte zwischen uns letztlich ausgehen mochte, dieser erneute Erfolg, den er feiern durfte, seine glückliche Zufriedenheit, die unter seinem überforderten Lächeln durchschien, und die Tatsache, dass ich diese letzten Tage mit ihm erlebt hatte, machten all das Chaos wert, das ich sehr wahrscheinlich in den letzten Stunden ausgelöst hatte...

Our Own World {Domen Prevc} - ab Kapitel 200Where stories live. Discover now