8. Kapitel

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Alex sah sich um. Sie war unentschlossen, was als nächstes zu tun war. Nachdem man sie bei den Kurzschnäuzlern aufgenommen hatte, hatten ihr alle gratuliert. Sie waren nett gewesen. Alle. Auch Stephen hatte sich wieder benommen, wie Alex es von ihm gewohnt war. Nun saß sie abseits der Anderen und starrte auf eine Fackel an der Wand, die sich in einer Pfütze zu ihren Füßen spiegelte. Zu gerne hätte sie mit Oliver geredet. Wie er sie angesehen hatte, als Alex zugestimmt hatte, Mitglied der Bande zu werden. Sie errinerte sich genau an den Blick. Alex fühlte sich, als hatte sie Oliver verraten und sie wusste, das es ihm genauso ging. Allerdings glaubte sie das Oliver nicht mit ihr reden wollte. Der Gedanke zerbrach ihr das Herz. Sie wusste nicht warum es ihr so viel ausmachte, was Oliver dachte. Vor ein paar Stunden hatten sie sich noch nicht einmal gekannt. Aber er war so nett und lustig gewesen. Alex hatte sich bei ihm einfach wohl gefühlt. Sie hatte ihm voll und ganz vertraut. Und nun verstand Alex auch, warum Oliver sie angegriffen hatte. Er wollte nicht, das sie es sah. Wie er sich verwandelte. Er hatte es nur zu ihrem Schutz getan. Und jetzt war das passiert was er verhindern wollte.

Mit einem Mal wurde Alex schlecht. Sie stand auf und ging die Treppen am Ende des Kerkers hinauf. Mit der Vermutung sie würde sich in den Slytherinverließen befinden, hatte sie nur bedingt Recht gehabt. Nach der ersten Treppe gelangte sie erst in die eigentlichen Slytherinverließe. Das Geheimquatier der Kurzschnäuzler befand sich also tief unter dem Schloss.

Als Alex schließlich im großen Innenhof stand, ging es ihr um einiges besser. Allerdings konnte sie den Gedanken immer noch nicht los werden, dass Oliver sehr entäuscht von Alex war. Sie fasste den Etschluss, ihn irgendwie zur Rede zu stelle.

Es war schon hell. Alex musste die halbe Nacht in Schockstarre verbracht haben. Die kühle Morgenluft erinnerte ihren Magen an die fehlende Nahrung. Schließlich machte sie sich auf den Weg in die große Halle, deren Himmel heute mit dichen Wolken bedeckt war.

Im Gegensatz zum Wetter in der Halle, waren die Gemüter der Schülerschaft erhitzt. Obwohl nur wenige von ihnen noch frühstückten, diskutierte man an allen Tischen lauthals. Besonders die Mädchen kicherten und tuschelten. Penelope und Marietta winkten vom anderen Ende es langen Ravenclaw tisches zu Alex. Leicht unbehaglich ging sie zu den beiden. Sie fühlte sich, als würde jeder im Saal auf sie schauen, als hätte sie ein sShild um den Hals hängen auf dem Ich mache absolut ungesetzliche Dinge geschrieben stand.

"Weisst du schon das Neuste?" rief Marietta aufgeregt. Alex schüttelt matt den Kopf. Sie war unsagbar müde.

"Also, es ist was echt... warte, nein. Du musst raten." kicherte sie.

"Cedric Diggory ist vergeben?" enttäuscht Schüttelte Marietta den Kopf.

"Die Wigtown Wanderers sind in der Liga aufgestiegen, und haben jetzt nicht mehr das Fleischerbeil auf dem Umhang..." Marietta erschauderte.

"Um Himmels willen nein!" Alex machte einen letzten Versuch:

"Die Ravenclaws gewinnen dieses Jahr den Hauspokal?" fragte Alex lustlos.

"Es ist doch gerade mal Oktober. Was ist denn heute morgen mit dir los? Warst du die Nacht überhaupt im Turm?" Alex zögerte. Was sollte sie den beiden jetzt erzählen? Schnell suchte sie nach einer Ausrede. Ihr Blick fiel auf ein Gemälde, das an der Wand über Penelopes und Maiettas Köpfen hing. Es zeigte ein Mädchen in weißem Kleid, das in einem nächtlichen Wald, an einen Baum gelehnt schlief.

"Das Treffen war ein Reinfall. Ich habe eine halbe Stunde gewartet, aber es kam niemand. Danach bin ich am Waldrand spatzieren gegangen. Ich wollte eigenlich zurück, aber da war es schon Mitternacht, und Filch hätte mich 100 pro erwischt, weil er um diese Zeit ja immer eine Wachrunde im Schloss dreht. Ich habe mich also an einen Baum gesetzt um noch ein bisschen zu warten und muss dabei wohl eingeschlafen sein." Penelope machte große Augen.

"Ehrlich? Das ist ja doof das er nicht da war. Wir wissen nämlich jetzt, wer dir den Brief geschrieben hat." Alex beugte sich dichter an Penelope herran.

"Wirkich ihr wisst es? Woher?"

"Eins nach dem Anderen. Also pass auf, das war so: Ron Weasley kam heute morgen zum Frühstück und beteuerte, er hätte an der nordseite des schlosses auf dem weg zum Verbotenen Wald auf dem Weg alle paar Meter ein komplett zerfetztes Kleidungsstück von einer Ravenclaw Jungenuniform gefunden, was bedeutet, dass da draußen irgendwo ein nackter Schüler rumgelaufen sein muss." flüsterte Penelope angespannt.

Beasts (Harry Potter FF) Hogwarts Chronik 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt