Kapitel 49

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Ich halte den Ring fest an meinen Mund "Haaaallloooo!", rufe ich erneut, während meine Lippen gegen das Schmuckstück pressen. Nichts passiert. Der eisige Wind pfeift durch die dritte Etage und gibt dem alten Gebäude eine gespenstische Atmosphäre. Nach kurzer Zeit komme ich zu der Statue von Gunhilda von Gorsemoor. Ihr schauerlicher Anblick lässt mich zittern. Sie sieht aus wie eine uralte Hexe. Auf der Infoschrift steht: "Gunhilda von Gorsemoor 1556-1639 - Einäugige, buckelige Hexe, Erfinderin eines Gegenmittels gegen Drachenpocken." Sie sieht deutlich älter aus. Andere Schüler meinen, dass sie einen Geheimgang nach Hogsmead verbirgt. Mit voller Kraft versuche ich die Statue zu bewegen, doch sie rührt sich nicht. Ich probiere ihr gruseliges Auge zu reiben, auf ihren Kopf zu klopfen, ihren Gehstock zu drehen und irgendwelche Zaubersprüche zu sagen. Es passiert nichts. "So ein Mist!", rufe ich genervt. "Wieso klappt es denn nicht..", murmel ich zu mir selbst. Doch plötzlich leuchtet mein Ring hell auf und es bildet sich ein Hologramm. Tom erscheint als ein Lichtbild. "Tom..?", sage ich verwirrt. Er steht direkt vor mir. Ich versuche zu ihm zu gehen und ihn zu umarmen, aber ich greife durch ihn durch. "Versuche es mit 'Dissendium'.", flüstert er lächelnd und das Hologramm löst sich in wenigen Sekunden wieder in Luft auf. Verwirrt tippe ich mit meinem Zauberstab auf die Statue und sage: "Dissendium!" Mit einem Mal bewegt die alte Gunhilda sich zur Seite und hinter ihr erscheint ein kleiner, dunkler Gang. "Lumos!", jubel ich freudig und gehe durch den schmalen unbelebten Tunnel.
Nach nur wenigen Metern höre ich dumpfe Musik und laute Stimmen von der anderen Seite. Ein hervorstrechendes Akkordeon spielt eine belebte Melodie. Schließlich komme ich in einem kleinen dunklen Keller an. Überall stehen große Kartons mit Süßigkeiten und anderem Zeug drinnen. Lakritz-Zauberstäbe, Gummischnecken, Pfefferkobolde, Quiekende Zuckermäuse, doch mein Blick fällt auf die Schokofrösche. Behutsam gehe ich zu der riesigen, violetten Box und nehme mir eine Schachtel mit einem Schokofrosch heraus.
Plötzlich fühle ich eine große Hand auf meiner Schulter, ich drehe mich ruckartig um und drücke meinen Zauberstab gegen die Brust der unbekannten Person. "Das ist meine Lieferung.", lacht ein rothaariger, schlanker Junge und hebt seine beiden Hände. Es ist einer von den Weasley Zwillingen. "Sorry..", murmel ich verlegen und nehme meinen Zauberstab von ihm. "Du kannst den Schokofrosch behalten! Vielleicht hast du ja die schauerliche Gunhilda als Sammelkarte!", er deutet mit seiner Hand auf den Gang nach Hogwarts. "Danke.", sage ich lächelnd und schaue in seine glitzernden Augen, die das Licht meines Zauberstabes reflektieren. "Welcher der Zwillinge bist du?", frage ich peinlich berührt. "Ich bin Fred und du bist Evelyn Rosier, oder?", ich nicke verlegen. Seine große Gestalt schüchtert mich ein. "Hättest du Lust mit mir und ein paar andere ins Drei Besen zu gehen?", fragt er charmant und legt seine Hand an meine Taille. "Jetzt?", er kommt näher an mich heran. "Ja, jetzt. Ich wollte dich schon immer mal kennenlernen, Rosier.", lächelt er.
Fred und ich laufen durch Hogsmead. Sein Arm ist fest um meine Taille geschlungen und ich habe das Gefühl, dass der Zwilling schon ein paar Butterbier vor unserem Zusammentreffen getrunken hatte. Hogsmead ist wunderschön. Die Gassen erinnern mich an unbeschwerte Tage nach den Prüfungen, an kleine Ausflüge mit Pia und Lena und an lustige Abende im Drei Besen - Hoffentlich bewahre ich diese Erinnerung heute. Gut gestimmt betreten Fred und ich das Drei Besen. Von einem großen, runden Tisch winken uns Freds Freunde. Ich erkenne einige Kollegen aus der Gryffindor-Quidditch Mannschaft: Oliver Wood, Cormac Mclaggen, George Weasley, Alicia Spinnet, Angelina Johnson und Katie Bell sitzen dort und trinken Butterbier. Die drei Mädchen sind Exfreundinnen oder One-Night-Stands von meinem Bruder, typisch. Fred und ich setzen uns zu ihren und bestellen gleich noch ein Tablett Butterbier. Die Stimmung ist super. Endlich lache ich mal wieder und fühle mich, trotz einzige Slytherin, wohl. Nach ein paar Bier und ein paar Feuerwhisky Shots fangen Katie und ich an zu tanzen, Fred und Oliver kommen dazu. Freudig singt Katie den Liedtext aus der magischen Musikbox mit. Fred kommt tanzend immer näher auf mich zu und legt nach einer Weile seine Hände auf meine Hüfte, die Sekunden später zu meinem Po gleiten. Fred und ich lachen laut und die Gryffindors klatschen und pfeifen. Die Wirtin Madam Rosmerta bringt uns noch eine extra Flasche heißen Honigmet und der Rest der Truppe fordert auch sie zum Feiern auf. Nach nur wenigen Minuten kommen auch die anderen Gäste dazu. Der ganze Saal singt und tanzt. Doch plötzlich ertönt ein lauter Knall und die Tür des Wirtshauses weht im Wind.

Der Eisprinz - Deine Beziehung zu Draco Malfoy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt