Kapitel 42

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Sein Blick wandert zwischen meinen Augen und meinem Mund. Wir kommen uns immer näher bis er kurz vor meinen Lippen stoppt. "Ich weiß nicht was mit mir los ist..", flüstert er mit einer gebrochen Stimme. "Küss mich", bitte ich ihn leise. Fragend schaut er mir in die Augen, bis ich sie nach einer Weile schließe. Nach einer kurzen Zeit fühle ich seine sanften Lippen an meinen und es folgt ein intensiver, sanfter Kuss. Mein Bauch füllt sich mit vielen flatternen Schmetterlingen. "Mach weiter.", fordere ich ihn erneuert mit geschlossenen Augen auf. Wieder küsst er mich mit einem langen sanften Kuss. Nach einer Zeit werden unsere Küsse immer intensiver und unsere Körper kommen sich immer näher. Ich spüre seinen trainierten Oberkörper an meiner Brust. Er füllt den Raum mit einer wohltuenden Wärme, die aus seiner Innenwelt strömt. Friedlich beende ich den intimen Austausch "Was geht hier vor sich?", ich deute mit meinem Arm auf sein Herz, aus dem die Wärme fließt. "Es kostet mich viel Energie hier zu sein. Du kannst sie fühlen.", Tom tastet sich zu meiner Hand und legt sie vorsichtig auf seinen Brustkorb. "Die Wärme ist die Energie, die ich gerade verliere. Mein Körper wandelt sie in thermische Energie um.", er lächelt. Noch eine ganze Zeit liegen wir in meinem Bett. "Wieso hast du dich dafür entschieden böse zu sein?", frage ich etwas ängstlich. Nachdenklich schaue ich zu ihm hinüber. Toms Blick wird ernster und nach einer Weile antwortet er: "Ich sollte gehen.." "Wieso?", fragend schaue ich in seine dunklen Augen. "Das zwischen uns war so nicht geplant. Du würdest es eh nicht verstehen.", entschlossen geht Tom zu der Tür meines Zimmers. "Wir sehen uns morgen, Evelyn.", er dreht sich abrupt um und schließt die Tür hinter sich. Stille. Hastig steige ich aus dem Bett und drücke die Türklinke hinunter. "Tom, bitte bleib.. -", doch auf dem Flur war niemand zu sehen. "Tom?", rufe ich noch einmal, doch alles war leer. Irritiert von dem Abend gehe ich nachdenklich in das kleine Bett und schlafe ein.
Das grelle Licht aus dem schmalen Fenster lässt mich langsam erwachen. Nach einer kurzen Zeit wage ich es aufzustehen und drücke die samtige Decke an das Fußende. Die Sonnenstrahlen machen die große Staubwolke über meinem Bett sichtbar. Hustend öffne ich die Zimmertür und atme auf dem Flur kräftig ein. Wieder herrscht eine unübliche Stille. Skeptisch schaue ich mich um: Es ragen prächtige Kronleuchter von der Decke, die Wände sind in dunklen Tönen gehalten und mit mysteriösen Gemälden behangen: Weinende Kinder, Schlangen und Fantasiegestalten. Behutsam laufe ich über den alten, schon harten Teppichboden. Plötzlich fühle ich etwas feuchtes unter meinem Fuß. Irritiert schaue ich an meinen Beinen bis zu meinen Zehenspitzen hinunter. Zitternd schrecke ich zurück. Unter meinen Füßen ist eine große Pfütze aus Blut. Was ist hier geschehen? Nervös schaue ich um mich, nur wenige Meter entfernt führt sich die Blutspur durch den ganzen Flur fort. Wieso habe ich in der Nacht nichts gehört? Ist es passiert während ich von Tom geträumt habe? Die betroffene Person hat sehr viel Blut verloren. Zu viel. Mein Körper zittert vor Angst und mein Blut gefriert in meinen Adern. Skeptisch folge ich der dunkelroten Blutspur, die schon in den alten Teppichboden eingezogen ist. Hektisch greife ich zu meinem Zauberstab und halte ihn fest vor meiner Brust. Von weitem sehe ich, dass die Blutspur endet und führt seitlich in ein offenes Zimmer. Für einen kurzen Moment höre ich nur meinen lauten Atem, doch dann eine vertraute, gequälte Stimme.

Der Eisprinz - Deine Beziehung zu Draco Malfoy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt