Dreißig

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Aleyna

Wütend strich ich mir die Tränen aus meiner Wange und schaute mein Handy Display an, auf welchem die grelle Nachricht wartete um beantwortet zu werden.

Du darfst nicht gehen!
09:34 Uhr

Mit bebender Brust und laufenden Tränen lehnte ich mich gegen das Glasfenster der Haltestelle und tippte verzweifelt auf dem Display meines Handys rum, bis ich kurzer Zeit ein akzeptable Nachricht zusammengefasst habe.

Es war ein Fehler
10:02 Uhr

Seit einer halben Stunde war ich mit dem Leid in mir durch die Straßen gelaufen, in der Hoffnung all das Geschehen währe ein Traum
ein völliger Albtraum

Doch es war die blanke Wahrheit.
Eine schmerzhafte Realität.
Ich stieg in denn kommenden Bus und fuhr damit nachhause. Mein Kopf hatte ich gegen das Fenster gelehnt und kaute mir nervös auf die Unterlippe, während einzelne Tränen meine Sicht verdeckten. Mein Handy vibrierte und erschrocken nahm ich es zur Hand.

Früher sehnte ich mich nach nur einer Nachricht von ihm,
Jetzt plagt mich die Angst.

Aleyna, so leicht wirst du es nicht haben, du kommst sofort zurück!
10:15 Uhr

Nein
10:16 Uhr

Mit völliger Überwindung verfasste ich denn kurzen Wort und schloss danach auch mein Handy. Wie könnte ich mich derart irren?
Wie könnten meine Gefühle für diesen Mann auch nur annähernd warm und gefühlvoll sein? Wenn mich jetzt nur noch die Angst in seiner Gegenwart plagte.

Erneutes vibrieren, doch diesmal ging ich darauf nicht ein und stieg aus dem Bus. Wie könnte ich jetzt meinem Bruder in die Augen schauen? Oder Zehra? Sie hatte mir vertraut, ich brach alles. All ihren Vertrauen. Caner

Eine weitere Träne fiel aus meinem Augenwinkel auf das Asphalt.
Ich hatte Caner verloren und dies für immer. Mein Handy klingelte, was wenn es Aziz war? Was wenn er hier her kommt? Diese Sorge und diese Angst macht mich nur noch kaputt. Langsam schielte ich aufs Display und eine tiefe Erleichterung überkam mich als ich denn Namen von Caner laß.

„Aleyna"

Seine Stimme klang so besorgt und warm.

„Schatz, ich habe mir Sorgen gemacht wo warst du?"

Tief in meinem Hals setzte sich ein Kloß und verhinderte mich auch nur etwas sagen zu können.

„Aleyna"

„Ich.."

„Geht es dir gut? Wo bist du?"

„Mir, mir geht es gut ich gehe grade nachhause"

Er atmete erleichtert aus, während tief in mir die Schuldgefühle und der Hass auf mich selber stiegen.

„Ich komme vorbei ok?"

„Nein"

„Was warum?"

𝑁𝑒𝑟𝑑𝑒𝑠𝑖𝑛 𝐵𝑖𝑟𝑡𝑎𝑛𝑒𝑚 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt