Elf

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Aleyna

„Wie ein Traum, ich zerfall ins unerklärlich. Wie zerdrückt in einem Leid, ich verfiel ins unerhebliche. So nah wie ein hauch, so entfernt wie der Mond. Wie verloren in der Dunkelheit, ohne das Licht weit und breit. Stimmen, Erinnerungen, Bilder, zerfetzt und verfangen. Ich trage dieses Leid ohne zu wissen wann ein Ende in Sicht ist"

„Wunderschön Frau Özgür, wir sind auf dem richtigen Weg. Ich würde ihren Text beibehalten und in ihre Akte tun"

Meine Therapeutin schaute mich an, als ich nichts erwiderte, nahm sie das Blatt und legte diese rein in ihren Heft. Wir warteten auf denn Ende der Sitzung, es war das 17 mal, genau am gleichen Platz. Das 17 mal unseres Treffens in welchem ich schwieg und nichts sagte.

„Wir werden es gemeinsam überstehen ic...."

„Wie soll ich es überstehen?
Mein Mann ist Tod, er ist aus meinen Händen gefallen, zerbrochen und ich verwelke in seinen Scheiben. Er hat mich zurückgelassen, schauen sie mich an. Ich verbittere hier doch nur, ich sehe kein Lichtblick, keine Hoffnung mehr"

Ich stand auf und schaute meine Ärztin an.

„Sich in meine Lage zu versetzen ist leicht, doch die Gefühle und die Schmerzen wie ich zu tragen ist schwer"

Ich verliess die Klinik und machte mir schnell die laufende Träne weg eh mich draußen, der kalte Wind peitschte. Ich stieg in mein Auto und fuhr los. Die Stimme von Cihad abi lies mich nicht mehr los.

„Aleyna, ich muss mit dir reden"

„Hast du Aziz gefunden?"

„Aleyna, Aziz. Aziz ist gestorben"

„Was?"

„Es tut mir leid"

„DU LÜGST"

„Du hast mich zurückgelassen, mich so zerfallen zurückgelassen. Wie hast du mich bitte geliebt? Wie wie?"

Meine Sicht wurde verschwommen und ich schlug aufs Lenkrad immer und immer wieder.

~~

„Geht es dir gut?"

Ich schloss die Tür hinter mir und setzte mich aufs Sofa.

„Ja"

„Du hast ein Anruf bekommen"

„Ich möchte wirklich mit niemanden reden Abi"

Zehra betrat das Wohnzimmer und setzte sich neben mich, nahm meine Hand in ihre.

„Es ist von einem Bücherverlag, es geht um dein Notizbuch Aleyna"

Ich schaute sie an, ausdruckslos.

„Es ist das letzte was du für Aziz machen kannst Aleyna. Eure Geschichte veröffentlichen und somit abschließen"

Ich nickte und seufzte, nahm das Haustelefon und rief zurück.

„Dietrich Buchverlag, Claudia Schmidt am Telefon, was kann ich für sie tun?"

𝑁𝑒𝑟𝑑𝑒𝑠𝑖𝑛 𝐵𝑖𝑟𝑡𝑎𝑛𝑒𝑚 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt