Was zuletzt geschah:
Plitsch, platsch, Erik und Marco nehmen ein Bad. Die (halbwegs) angezogene Variante, bei der sich auch andere Menschen im Becken aufhalten. Ist Erik davon anfangs noch verunsichert, spült das kühle Nass seine Bedenken binnen weniger Schwimmzüge fort. Um ihm diese Unbeschwertheit zu ermöglichen nimmt Marco sogar in Kauf, seine eigenen Schwimmfähigkeiten ein wenig aufzupolieren. Die beiden verbringen ein paar ausgelassene Stunden miteinander und es sieht so aus, als würden diese nicht am Beckenrand enden.Kapitel 14
Erik tanzte über die Welt. Nicht wortwörtlich, aber die Euphorie, die durch ihn hindurchfloss, schien die Schwerkraft mit sich zu nehmen, bis sein Gang drohte in leichtfüßige Sprünge und lächerliche Pirouetten auszuarten. Er roch noch das Chlor auf seiner Haut, fühlte das Zucken der Muskeln, die sich erst wieder an diese Form der Belastung gewöhnen mussten. Niemand hatte auf seine Verletzungen gestarrt und falls doch, konnte ihm das herzlich egal sein. Was interessierte ihn schon die Meinung eines Fremden? Der Mann neben ihm zählte so viel mehr.Marco lief an seiner Seite. Nicht wie der Fels in der Brandung, für den Erik ihn fälschlicherweise gelegentlich hielt, sondern wärmer, weicher und menschlicher. Ein mit Polstern bedeckter Kachelofen, an den man sich kuschelte, wenn der Wind besonders heftig blies. Immer wieder streiften sich ihre Schultern, verhakten sich ihre Finger, aber in der Straßenbahn herrschte dichtes Gedränge und sie fanden nicht den Mut, sich so nahe zu kommen, wie sie wollten.
In der Sekunde, in der endlich – endlich! – die Wohnungstür hinter ihnen zufiel, warf sich Erik in Marcos Arme. Ihre Lippen fanden sich, ihre Hände zerrten an nutzlosem Stoff. Erik drängte Marco zur Küchenzeile, presste sich näher, keuchte, als sein Schritt gegen Marcos Hüfte rieb. Er klammerte sich an die kräftigen Schultern vor ihm, küsste und biss und seufzte und wollte mehr.
Marco ließ seine Hände tiefer wandern. Von Eriks Oberarmen über seine Taille, bis zu seinem Bauch. Dort stoppte er, knapp oberhalb des Hosenbunds, die Fingerspitzen schon am Knopf. Frustriert stöhnend lehnte sich Erik in die Berührung. Warum machte Marco nicht weiter?
„Ist das okay?" Ein Hauch Unsicherheit lag in Marcos Stimme. „Darf ich dich anfassen?"
Erik vergrub das Gesicht in Marcos Haar. „Ja." Kämpfte gegen weiche Knie. „Ja!" Gegen das Bedürfnis unkontrolliert in die Hand zu stoßen, die seine Erektion umfasste. „Ja, ja, ja, ja. Ja-ah!" Seine Stimme brach zeitgleich mit seinem Widerstand. Unterdrücktes Verlangen und die Sehnsucht nach fremder Zärtlichkeit entluden sich in einem Höhepunkt, der ihm den Atem raubte.
Ausgelaugt sackte er gegen Marco, blinzelte gegen den Schleier vor seinen Augen. „Du, ah, könntest wahrscheinlich ein Taschentuch brauchen. Oder eine gute Waschmaschine."
Marco grinste. „Zufällig besitze ich beides." Wie zum Beweis nahm er eine Serviette aus ihrer Halterung auf der Küchenablage und tupfte damit über sein eingesautes Oberteil. Den anderen Arm ließ er um Eriks Hüfte geschlungen.
Erik schmiegte sich in die Berührung, noch immer atemlos. Wahrscheinlich sollte ihm ein Durchhaltevermögen von geschätzten zwei Sekunden peinlich sein, doch er weigerte sich, sich für etwas zu schämen, das er so genossen hatte.
Ausgehend von der Ausbeulung Marcos Hose, hielt sich dessen Entrüstung ebenfalls in Grenzen. Zeit für eine Revanche.
Langsam sank Erik auf die Knie, fuhr mit den Fingern spielerisch über Marcos Hosenbund, öffnete den obersten Knopf und zog den Reißverschluss nach unten, bis er dunkle, mit knalligen Rosen bedruckte Boxershorts enthüllte – und Erregung.
Marco legte eine Hand an Eriks Nacken, ließ sie nach oben wandern, bis sie schwer auf seinem Hinterkopf ruhte. Erik erstarrte. Schloss die Augen, kämpfte gegen aufsteigende Erinnerungen. Sein kurzgeschorenes Haar bot groben Fingern keinen Halt mehr und selbst wenn es das täte ... Das hier war Marco. Marco, der ihn stets mit Herzenswärme und Respekt behandelte. Nie forderte. Nie drohte.

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Wolken mit Tomatensoße
RomanceMarcos Leben läuft prächtig. Er hat einen Job, Freunde und eine Ersatzfamilie. Zugegeben, sein Liebesleben liegt derzeit ziemlich brach und dann ist da noch die Sache mit seiner richtigen Familie. Und warum hat eigentlich der Neuling im Boxstudio st...