Kapitel 17

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Was zuletzt geschah:

Zwei Wochen können wie im Flug vergehen, oder sich wie Kaugummi ziehen. Gespickt mit Büffelei, Klausuren und Kuschelentzug, durchlebt Erik definitiv die Kaugummi-Variante. Kein Wunder, dass er sich an deren Ende umso mehr auf ein Wiedersehen mit Marco freut. Bei einem gemeinsamen Abendessen kommen nicht nur griechische Leckereien auf den Tisch, sondern auch neue Freunde, alte Erinnerungen, finanzielle Unterschiede und erste Male. Eines davon steht noch aus, jedenfalls sofern Erik seinen Plan in die Tat umsetzt.

Kapitel 17

Marco plumpste auf die Couch, noch bevor die Wohnungstür ins Schloss fiel. „Santo cielo, bin ich vollgefressen." Zur Betonung strich er über seinen sichtbar gewölbten Bauch.

Erik tätschelte das strapazierte Körperteil. „Freut mich, dass es dir geschmeckt hat."

„Hat es. Und danke für die Einladung. Wenn ich nicht so ein schlechtes Gewissen hätte, dass mein Zeug viel teurer war als deins, könnte ich mich glatt daran gewöhnen."

„Vergiss den Preis endlich." Ohne Eriks bewusstes Zutun, verwandelte sich sein humorvolles Tätscheln in sanftes Streicheln. Satt und entspannt sah er keinen Grund, diesen Abend vorzeitig enden zu lassen. „Du kannst dich dafür, ah, anderweitig revanchieren."

„Ach ja?"

„Mhm."

Seufzend lehnte sich Marco zurück. „Schlag mir das nochmal vor, wenn ich mich wieder bewegen kann."

„Keine Sorge", Erik schwang sich auf seinen Schoß, „ich übernehme gerne die Hauptarbeit."

Marco stieß einen Laut zwischen Grunzen und Lachen aus und ein Funken Lust entzündete sich in seinen Augen. Angespornt von der Reaktion wanderte Erik mit den Händen zu den breiten Schultern vor ihm, spürte die Kraft, die in ihnen ruhte. Stabile Knochen und sehnige Muskeln, gepolstert von einer dünnen Fettschicht. Sein Körper reagierte, wie er es bei diesem Anblick immer tat und er erschauerte.

Er rutschte näher, rieb ihre von dickem Stoff verborgenen Erektionen gegeneinander, bis Blitze durch seine Leisten kribbelten und sich ein rosaroter Schleier über seine Welt legte. Ein zartes Stöhnen schwebte zwischen ihren Lippen.

Es reichte nicht.

Erik stoppte mitten in der Bewegung. „Marco, ich ..." Nervosität verengte seinen Hals. Er vertraute Marco. Er wollte Marco. Wenn er jetzt nicht über seinen Schatten sprang, tat er es vermutlich nie. „Ich würde gerne etwas ausprobieren."

„Okay?" Marco klang nicht überzeugt, machte jedoch keine Anstalten Erik von sich zu schieben. Oder die Hände von ihm zu nehmen. „Muss ich mich dafür viel bewegen? Weil ..." Er klopfte auf seinen gut gefüllten Bauch.

Schmunzelnd schüttelte Erik den Kopf. „Musst du nicht." Von einem Moment auf den nächsten verschwand seine Nervosität. Kurz fragte er sich, ob er doch einen Schluck von Marcos Wein getrunken hatte, aber nein, etwas anderes sorgte für diese Leichtigkeit, die seine Brust füllte. Er kannte ihren Grund. Himmel, er saß auf dem Schoß des Grundes! „Genaugenommen will ich, dass du dich aufs Bett legst und mich einfach machen lässt."

Marcos Blick war Gold wert. „Äh ..."

Bevor er seine Zweifel in eloquentere Worte verpacken konnte, küsste Erik ihn und flüsterte gegen raue Lippen: „Vertrau mir, hm?" Ich vertraue dir. Er stand auf, um Marco Richtung Bett zu bewegen, erlag jedoch noch an Ort und Stelle der Versuchung, ihn seines Oberteils zu entledigen. Sogar im tiefsten Winter, in einer mäßig isolierten Dachgeschosswohnung, sandte Marcos Haut brennende Hitze durch Eriks Fingerspitzen. Wie von selbst fanden seine Hände ihren Weg zum Bund der Arbeitshose, öffneten Knöpfe und Reißverschluss.

Wolken mit TomatensoßeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt