Lies

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"Achtung wir sind gleich da" sagte Poe und holte mich damit aus meinen wirren Gedanken die unaufhaltbar auf mich ein prasselten. Was zur Hölle ist Passiert? Wie komm ich hier wieder weg ohne verdacht zu erregen? Weiß Poe wer ich bin ?  Was denkt Kylo wohl? Weiß er schon dass ich weg bin? Wie kann Poe nur überlebt haben?. Ich schüttelte meinen Kopf und blendete die Gedanken so gut es eben ging aus und wendete mich stattdessen Poe zu. "Wo ist eigentlich genau da?". " Wir landen gleich auf dem Mond XT987 er ist eigentlich unbewohnt aber wir haben dort unsere Basis in den Ruinen errichtet. "Okay und wer ist wir?". "Du willst aber viel wissen" lachte Poe. Naja er kann mir ja wenigstens ein paar fragen beantworten. Vielleicht hilft es mir sogar weiter bei meiner Mission, obwohl ich mir nicht mehr sicher bin ob dass jetzt noch eine Rolle spielt. "Ich bin einfach nur neugierig" war meine schlichte Antwort. Poe schien das zu reichen, denn er nickte nur und setzte dann mit einem leichtem Lächeln seine Rede fort.

"Okay ist ja gut. Ich versuche einfach mal dir meine Geschichte zu erzählen, vielleicht verstehst du es dann besser." Er räusperte sich kurz bevor er anfing zu reden. "Also es war einmal vor langer Zeit in einer weit weit entfernten Galaxis...". Ich grinste, so fing er schon früher immer seine Geschichten an, wenn er nicht genau wusste wo er anfangen sollte. "Jetzt fang doch endlich an zu erzählen, ich will wissen was mit dir passiert ist nachdem wir uns verloren haben". Ich wurde wieder ernster. Der Tag an dem ich Poe, meinen einzigen und besten Freund in der ganzen Galaxis verlor, war der schlimmste Tag meines Lebens. "Das ist eine andere Geschichte für einen anderen Tag, ich erzähl dir nur wie ich hierher gekommen bin, alles andere würde zu lange dauern." seufzte er. Ich setzte mich aufrecht hin und nickte ihm zu, damit er anfing zu erzählen. " Also gut, als ich ne weile in der Galaxis umhergestreift bin, bin ich in eine art Konflikt geraten und bin dann irgendwie über Umwege beim Widerstand gelandet"

 Er machte ein kurze pause, als würde er in Erinnerungen an schönere Tage schwelgen, dann fasste er sich allerdings wieder und redete weiter. Ich wollte ihn nicht unterbrechen, doch konnte ich mir nicht erklären wieso ich ihm nie beim Widerstand begegnet bin, wo ich doch selber noch irgendwie ein Teil davon bin, auch wenn es nicht so scheint. "Sie brauchten Piloten und ich bin eine Weile für sie geflogen" bei diesem Satz leuchteten seine Augen auf und ich konnte mir auch gut denken wieso. Es war schon als Kind immer sein Traum gewesen einen X-Flügler zu fliegen und gegnerische T-Fighter vom Himmel zu schießen. "Doch dann schienen sie eine andere Aufgabe für mich zu haben. Leia schickte mich jedenfalls auf eine art Undercover Mission hierher. Ich sollte als Informant des Widerstands im feindlichen Gebiet fungieren, doch inzwischen habe ich es geschafft fast die komplette Gilde zum Teil des Widerstands zu machen. Das ist auch der Grund warum wir diesen Planeten besetzt haben, wir versuchen gegen die erste Ordnung zu kämpfen und dieses Volk zu befreien, um diese Schreckens Herrschaft endlich zu beenden" Poe stockte kurz und es schien nicht so als wolle er weiterreden also hakte ich nach. "Und was hat sich jetzt geändert?". "Eigentlich darf ich dir dass alles gar nicht erzählen Kayla, aber ich kann dir doch vertrauen oder ?"

 Genau diese Frage wollte ich vermeiden, konnte er mir Vertrauen ? Mein zögern schien ihn stutzig zu machen. "Ja natürlich kannst du mir Vertrauen wie früher auch" log ich und lächelte ihn an. Es tat weh. Ihn so anzulügen. Ich wusste nicht ob er mir Vertrauen kann, ich wusste nicht einmal ob ich mir selbst vertrauen kann. Die ganze Situation ist verzwickt, doch Poe redete schon weiter und unterbrach meine Gedanken aus Schuldgefühlen. "Ich hatte dir doch erzählt das wir mit einem Angriff der ersten Ordnung rechnen. Wir haben die Information bekommen das Kylo Ren und eine weitere Person auf dem weg hierher sind um uns zu beseitigen. Bis jetzt habe wir ihn noch nicht gefunden, was allerdings kein Wunder ist. Niemand weiß wie er ohne Maske aussieht und er wird wohl kaum so dumm sein sie in der Öffentlichkeit zu tragen und über sie weiß man auch nichts. Man munkelt, dass sie sich anscheinend noch nicht entschieden hat auf welcher Seite sie stehen wird. Aufjedenfall werden wir den Posten hier wahrscheinlich bald aufgeben müssen. Der Widerstand ist schon unterwegs, um uns und alle Bewohner die mitkommen möchten hier weg zu holen bevor die Erste Ordnung wind davon bekommt." Als er geendet hatte wandte er sich wieder dem Schiff zu, dass gerade zu Landeanflug ansetzte. Für ihn schien das Gespräch beendet und ich traute mich nicht nachzufragen was er von dem Mädchen hielt, dass sich noch nicht entschieden hat.

Ich fühlte mich einfach nur mies. Es ist dieses schuldige Gefühl, dass man hat während man etwas tut von dem man genau weiß, dass es falsch ist, dass es Menschen verletzen wird, Menschen die einem am wichtigsten sind. Es fühlt sich an als würde ich Poe manipulieren oder ihn einfach hintergehen, meinen einzigen Freund. Am liebsten würde ich ihm alles erzählen und alles hinschmeißen, den Widerstand und die erste Ordnung verlassen, Kylo, den Krieg ignorieren, mein Lichtschwert und mein bisheriges Leben hinter mir lassen. Einfach mit Poe wegfliegen, irgendwo hin wo es kein gut, kein Böse und keinen Krieg gibt. Doch all dies konnte ich nicht tun, egal wie weit ich fliegen würde, mein Schicksal würde mich immer einholen. Früher oder später würde ich mich entscheiden müssen. Außerdem konnte ich den Widerstand nicht einfach zurücklassen, ich hatte ihnen ein Versprechen gegeben, Die Galaxis wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Ich konnte auch Kylo nicht einfach verlassen, er ist zwar ein verdammt mieses Arschloch und kein guter Mensch, doch hat er mir vieles beigebracht und ich bin überzeugt, dass er eines Tages nachhause zurückkehren wird und Frieden über die Galaxis bringt.

Es war egal was ich jetzt tun oder versuchen würde, es würde immer schlimm enden, mein Leben ist zu kompliziert geworden. Gehör ich noch zum Widerstand, oder inzwischen der ersten Ordnung an,

 würde ich Poe verraten oder Kylo,

 werde ich meine Mission zu ende führen oder mein Versprechen halten.

 Es fühlte sich an als würde mein Kopf gleich platzen, es war einfach zuviel. Es erleichternd Poes Stimme zu hören und kurz darauf den dumpfen Aufprall, der signalisierte, dass wir gelandet waren.  

Als ich ausstieg stockte mir der Atem, dieser Mond war unglaublich. Ich hatte mir einen Verlassen Mond eher trostlos und dunkel vorgestellt, aber es war einfach wunderschön. Überall waren Bäume und mitten durch die Basis, floss ein Fluss mit Kristall klarem Wasser, der sich durch die ganze angrenzende Stadt zog und in einem Wasserfall im See endete. Um diesen Fluss und den See  herum standen überall wundervolle alte Gebäude die ein Kunstwerk für sich waren. Sie passten so gut in die Szenerie als wären sie schon immer hier gewesen. Es war einfach magisch und für einen kurzen Moment vergaß ich meine Sorgen und wollte hier nie mehr weg "Ja ist schon fast schade diesen Ort zu verlassen" sagte Poe der sich neben mich stellte und diesen wundervollen Ort betrachtete. Ich schreckte auf so sehr war ich in diese Landschaft versunken. "Sagtest du nicht dieser Mond wäre verlassen" fragte ich Poe und drehte mich zu ihm. "Das war er auch aber wir haben ihn wieder hergerichtet und als wir angefangen haben Menschen aus den Fängen der ersten Ordnung zu befreien, haben wir sie hier her gebracht und inzwischen sind wir eine kleine Stadt die jedem zuflucht vor der ersten Ordnung gewährt solang sie sich an gewisse Regeln halten."

"Das klingt nach einem sehr friedlichem Ort" sagte ich und stellte mir vor wie ich einfach hierbleiben würde und ein einfaches und unbeschwertes Leben führte. "Du bist hier jederzeit herzlich willkommen Kayla" sagte Poe mit einer gewissen Ernsthaftigkeit in der Stimme, wie ich sie selten von ihm hörte. "Kayla ich bin ehrlich, ich will nicht dass du wieder gehst. Ich weiß, dass du das wahrscheinlich musst, aber ich hab dich gerade erst wieder und ich hab dir noch soviel zu erzählen." er stockte. "Ich will dich einfach nicht nochmal verlieren." Da war es wieder dass miese Gefühl, dass ich etwas falsches tat. Er hatte recht ich musste wieder weg, ich muss das ganze Chaos, dass ich verursacht habe wieder gerade biegen und dass ging nur durch Ehrlichkeit. Ich würde alles aufklären Poe alles erzählen und mit dem Widerstand gehen. Mein Entschluss war also gefasst. "Keine Sorge Poe, so schnell wirst du mich nicht los, ich gehe nirgendwo hin." Poes Gesichtsausdruck wechselte von ernst zu einem breiten Grinsen. Er legte einen Arm um mich und zusammen lachend schlenderten wir in Richtung Stadt.

Teach me / a Kylo Ren ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt