Kapitel 35 - Spion

180 14 2
                                    

Hydianische Hyperraumroute,
nähe Bogden

Dormé und ich lehnten immernoch an der Scheibe

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Dormé und ich lehnten immernoch an der Scheibe. Wir wussten nicht wie viele Rotationen auf irgendeinem Planeten vergangen waren, seit dem wir hier eingesperrt waren. Wir befürchteten dennoch, das Ren unserer bald überdrüssig werden würde und wir Cas in den Tod folgen würden.
Ich starrte an die Tür und versuchte mir einen Fluchtplan zu überlegen.
Dormé war mittlerweile fast komplett in ihrem Kummer versunken.
Sie hatte mir erzählt, dass sie in Cas einen Teil ihrer lang verflossenen Liebe Evan sah, was seinen Tod nur umso schmerzhafter für sie machte.

Das Öffnen der Tür unterbrach meine Gedanken. Ein gut gebauter Mann in Uniform stand im Türrahmen und betrachtete mich kurz. Sein rotes Haar ist ordentlich zurück gegelt, während seine Miene undeutbar schien.
Er lief, ohne ein Wort zu sagen, auf mich zu und legte mir Handschellen an.
Meine Handgelenke schmerzten immernoch von der Entwaffnung bei meiner Gefangennahme.
Der Mann führte mich aus der Zelle und ein paar Gänge weiter, in einen Verhörraum.
Die schwarzen Wände engten mich ein und die weißen Lampen am Boden waren die einzige Lichtquelle.
Die Tür des Verhörraums schloss sich hinter dem Rotschopf.
Die harten Gesichtszüge musterten mich aufmerksam als er mir die Handschellen vorsichtig abnahm.

,,Setzt euch Nareé." sprach er.
Seine Stimme hörte sich in diesem Moment sanft an, doch konnte ich mir gut vorstellen, wie nervtötend sie auch sein konnte, wenn er aus der Haut fuhr.
Ich nahm auf dem Stuhl platz, der wohl das einzige Möbelstück in diesem Raum war.
,,Was wollt ihr von mir? Und wer seid ihr?" fragte ich leise.
,,Mein Name ist Hux. Ich will gar nichts von ihnen." antwortete er monoton, während er die Hände hinter seinem Rücken verschränkte.
Die faltenfreie Uniform und die Codezylinder verwiesen auf einen höheren Rang.

,,Ich kann euch helfen." sprach er, und beugte sich ein Stück zu mir runter.
Ich zog meine Augenbrauen überrascht nach oben, hatte ich doch wirklich nicht mit so einem Verhalten gerechnet.
,,Wie?" fragte ich verblüfft.
,,Ich habe gute Kontakte. Der Widerstand wird euch sicher hier raus holen können." sprach er und legte sich die Finger ans Kinn. Hux schien wohl zu überlegen wie er das genau anstellen konnte.
Er lief nervös auf und ab.
,,Warum wollen sie mir helfen?" fragte ich skeptisch nach.
Hux drehte sich um und blickte mich prüfend an.
,,Ich würde alles tun, damit Kylo Ren verliert." erklärte Hux hasserfüllt.
,,Zwei unterschiedliche Seiten, ein Gegner." lachte ich kurz auf.

,,Wie wollt ihr das bewerkstelligen? Erklärt mir euren Plan." forderte ich auf.
,,Ich habe sichere Wege den Widerstand zu kontaktieren. Sobald ich weiß wann Sie hier sein werden, werde ich die Türen zu eurer, und der Zelle eurer Freundin über ein Modul entriegeln. Ich sorge außerdem dafür, dass euch nicht allzu viele Truppen im Wege stehen. Ihr folgt dem markierten Weg auf der Karte, welche ich euch gleich geben werde und flieht vom Sternenzerstörer." erklärte Hux.
Er kramte in einer seiner Hosentaschen und holte einen Holoprojektor hervor, welchen er mir in die Hand drückte.
Ich verstaute den Holoprojektor in meiner eigenen Hosentasche.
,,Wenn ihr mir euer Wort gebt, mich nicht zu erschießen, gebe ich euch auch einen Blaster." sprach Hux und blickte mich abwartend an.
,,Warum sollte ich euch erschießen, wenn ihr mein einziger Weg hier raus seid?" fragte ich.
,,Ein gutes Argument." erwiderte er und drückte mir einen kleinen Blaster in die Hand.
Ich steckte diesen an meinen Gürtel, am Rücken, so das man den Blaster nicht sehen konnte.

,,Danke Hux. Ihr beweist großen Mut." sprach ich und nickte ihm zu, während ich aufstand.
,,Es geht nicht um Mut." seufzte er verbittert.
,,Eine Sache noch. Sprecht nicht mit eurer Freundin über unseren Plan. Eure Zellen sind mit Kameras ausgestattet. Ein Wort über die Flucht und wir alle Drei sind tot." warnte er mich.
,,Und hier gibt es keine Kameras?" fragte ich und blickte mich im Raum um.
,,Was meint ihr warum ich euch hier her gebracht habe Nareé?" eine Art Lächeln legte sich auf Hux scharfe Gesichtszüge.

,,Wollt ihr nicht mit uns kommen? Beim Widerstand wärt ihr sicher." fragte ich.
Hux lachte spottend auf.
,,Man wird mich dort nicht willkommen heißen, selbst wenn ich euch wohlbehalten zurückbringen würde. Nein, ich bleibe hier und werde sehen was ich tun kann." erklärte er kopfschüttelnd.
,,Eine Schande, dass Männer wie sie sich meistens auf der falschen Seite aufhalten." seufzte ich.
Hux zog eine Augenbraue fragend in die Höhe.
,,Sie sind ein herzensguter Mensch. Nur wurde ihr wahres ich durch Jahre langes trimmen, Training und Ausbildung begraben." erklärte ich sanft.
,,Wenn sie wüssten." atmete er schwer aus, während er seine Hände zu Fäusten ballte und mich nicht mehr anblickte.
,,Sie haben Recht. Ich habe natürlich keine Ahnung von ihrem Leben." nuschelte ich etwas eingeschüchtert.

,,Ich sollte sie zurückbringen." seufzte er und griff nach den Handschellen, welche an seinem Gürtel hingen.
Freiwillig hielt ich meine Hände nach vorne und ließ mir die Handschellen anlegen.
Hux griff vorsichtig nach meinem Oberarm und führte mich aus dem Verhörraum, in die Flure und zurück zum Zellentrakt.
Innerlich dankte ich ihm dafür, dass er nicht so grob mit mir umging, wie es die Ritter von Ren, oder Kylo Ren selbst, getan haben.
Als er mich zurück in meine Zelle brachte, drehte ich mich noch einmal zu ihm und nickte ihm dankbar zu.
Er nickte kurz zurück und verschwand hinter, der sich schließenden, Tür.
Die Handschellen öffneten sich von selbst und fielen zu Boden. Vermutlich hatte einer der Offiziere oder der Truppler diese deaktiviert, da ich ja nun wieder sicher 'verwahrt' war.

Ich lehnte mich an die Scheibe und beobachtete Dormé beim schlafen. Sie hatte es doch nun endlich geschafft in den Schlaf zu finden. Einen Moment Ruhe zu finden. Sie würde den Schlaf auch dringend benötigen, bei dem was uns bevorstand.
Im Kopf ging ich nochmal Hux' Plan durch. Er erschien mir ziemlich sicher, vorallem mit der Karte, auf dem Holoprojektor und dem Blaster, welcher immernoch in meinen Rücken drückte.

Jyn und Cassian hatten Recht. Das einzige was es braucht ist Hoffnung.

A handmaidens duty; Poe DameronWo Geschichten leben. Entdecke jetzt