Kapitel 25 - Genug

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Cademimu-Sektor, Äußerer Rand, Ajan Kloss

Ich wurde von einem sanften Klopfen, an der Tür, geweckt

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Ich wurde von einem sanften Klopfen, an der Tür, geweckt.
Nur mein Schlaf war nicht so sanft, denn ich schreckte vom Schreibtisch hoch und hatte augenblicklich Schmerzen im Nacken und im Rücken.
Ich erhob mich von dem Stuhl und lief, steif wie ein Brett, zur Tür um diese zu öffnen.

Ich blickte müde in Poes braune Augen.
Sein Lächeln verschwand so schnell wie es gekommen war.
,,Alles okay?" fragte er.
Ich nickte.
,,Hab mich bloß überarbeitet und auf dem Schreibtisch geschlafen." antwortete ich gähnend.
,,Was verschafft mir die Ehre, dich so früh schon zu sehen?" fragte ich.
,,Früh? Nareé, es ist bereits Mittags." lachte er und trat in mein Quartier ein.
,,Woran hast du gearbeitet?" fragte er neugierig.
Ich schloss die Tür hinter mir und ging zu meinem Kleiderschrank.
,,Rey und ich haben die Jedi-Schriften durchstöbert, nach Hinweisen gesucht. Aber ich kam einfach nicht weiter." antwortete ich, während ich im Schrank nach frischen Sachen suchte.
Ich legte mir den Stapel, bestehend aus einer hellblauen Hose, einem weißen T-Shirt und Unterwäsche ins Bad.
,,Du kannst dir die Sachen ruhig ansehen. Ich zieh mich bloß um." erklärte ich und schloss die Tür des Badezimmers hinter mir ab.
Ich warf die Klamotten von Gestern, auf den Wäschestapel und schlüpfte in die frischen Sachen.
Danach putzte ich mir die Zähne, wusch mir mein Gesicht und kämmte meine Haare.
Die Locken ließen sich jedoch nicht bändigen, und so steckte ich mir den oberen Teil zurück, damit die Haare mich nicht stören würden.

,,Das ist sehr interessant." murmelte Poe und besah sich die Papiere weiter.
Ich ging zu ihm und guckte auf welcher Seite er war.
,,Das ist einer der wenigen Hinweise, die wir in den Schriften gefunden haben." seufzte ich und lief zu meinem Bett, um mich auf diesem fallen zu lassen.
,,Warum bist du eigentlich hier?" fragte ich Poe.
,,Ich hatte mir gedacht, dass wir etwas essen könnten und ich wollte an meinem Jäger arbeiten. Kennst du dich mit Technik aus?" antwortete er.
,,Naja. Technik wurde, in der Ausbildung, eher vernachlässigt." erklärte ich.
,,Sahst du schon mal in einem Sternenjäger?" fragte Poe neugierig.
,,Oh glaub mir, das Fliegen bekommt mir nicht sonderlich. Allein die Transportflüge von Naboo und Ajan Kloss taten mir nicht gut." lachte ich bitter auf.
,,Irgendwann fliege ich dich zu den Sternen." träumte Poe vor sich hin.
,,Träum nicht zu viel Dameron. Behalt den Blick immer in der Realität." seufzte ich.
,,Aber was ist an träumen so falsch?" fragte er.
Seine braunen Augen durchbohrten mich regelrecht.
Seine Frage ließ mich nachdenken. Mir kamen die Worte des Mannes wieder in den Sinn.

,,Rette den Traum!"

,,Vermutlich nichts." gab ich seufzend nach und erhob mich wieder vom Bett.
,,Lass uns was essen gehen." sprach ich und lief zur Tür.
Poe folgte mir, mit einem triumphierenden Lächeln.

Ich blickte zu Poe hoch, der im Cockpit seines X-Flüglers saß und ein paar Knöpfe drückte, von denen ich keine Ahnung hatte.
BB-8 rollte immer mal wieder um den Sternenjäger herum. Wahrscheinlich versicherte er sich, dass seinem Meister auch ja nichts passiert.
Ich musste zugeben, der Jäger war beeindruckend. Die Spannweite der Flügel und die aerodynamische Form hatten etwas schickes an sich.
Ich beobachtete wie Poe die Leiter runter stieg und auf mich zu kam.

,,Und? Wie gefällt Sie dir?" fragte Poe und wischte sich die Hände an einem Tuch ab.
,,Sie?" fragte ich und zog eine Augenbraue nach oben.
,,Ja, Sie." erwiderte er lächelnd.
,,Sie gefällt mir wirklich gut." sprach ich, und betonte das Sie.
,,Ich hab Stunden an Arbeit hinein gesteckt um einen einigermaßen angemessenen Sternenjäger aus ihr zu machen. Immerhin braucht der beste Pilot des Widerstands auch ein gutes Schiff." erklärte Poe, den Blick auf den Jäger gerichtet.
,,Das sieht man." lächelte ich leicht.
Mir war schon aufgefallen, dass dieser X-Flügler den anderen nicht wirklich ähnelt. Sei es die Lackierung oder die einzelnen Teile, welche anders aussahen als die eines normalen Jägers.

,,Keine Sorge. Auch wenn ich viel Zeit mit ihr verbringe, für dich werde ich immer Zeit haben." sprach er.
Sein schelmisches Grinsen brachte mich um den Verstand. Ein warmes Gefühl machte sich in meiner Magengegend breit, beim Anblick seiner Augen.
Ich entschied mich dafür, sein kleines Spiel mitzuspielen.
,,Und ich dachte schon, ich müsste eifersüchtig auf einen Sternenjäger sein." sprach ich, und legte mir gespielt, theatralisch den Handrücken an die Stirn.
Poe setzte sich neben mich, auf die Kiste.
,,Du musst auf niemanden eifersüchtig sein, kleiner Stern." sprach er und griff nach meiner Hand.
Das warme Gefühl wurde stärker, ja praktisch brannte ein Feuer in meiner Magengegend, doch ich ignorierte es weiterhin.
Ich zog meine Hand aus seinem Griff und rutschte etwas nach hinten, um Abstand zwischen uns zu bekommen.
,,Nenn mich nicht so." murmelte ich ohne ihn anzublicken.
,,Wieso nicht? Wovor hast du Angst kleiner Stern?" fragte er sanft.
,,Was sollen die Leute denken?" erwiderte ich.
,,Das kann uns doch egal sein." sprach er.
Nun wurde Poe langsam aufdringlich. Er rutschte näher zu mir und strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr.
,,Aber wir sind kein Paar oder ähnliches. Sollen die Leute das etwa denken?" fragte ich, und wünschte mir meinen Mund gehalten zu haben.
Was mochte er nun von mir denken?

,,Ach so ist das also. Du hast Angst, dass die Leute denken das die Zofe von Naboo, die ja praktisch zu gut für jeden ist, sich mit einem Piloten des Widerstands abgibt." sprach er etwas aufgebracht. Er behiehlt dennoch ein Stückchen Ruhe bei.
,,Nein Poe. Das ist es nicht. Ich würde niemals denken, dass ich zu gut für irgendjemanden bin." erklärte ich.
,,Was ist es dann?" fragte er.
,,Können wir das woanders besprechen?" fragte ich und blickte mich im Hangar um.
,,Na gut. BB-8, du bleibst hier." sprach er, griff mich an der Hand und zog mich von der Kiste.

Nach einem kurzen Fußmarsch standen wir auf einer Lichtung. Poe ließ meine Hand nicht los, drehte sich aber zu mir.
,,Was fühlst du?" fragte Poe.
,,Ich weiß nicht. Irgendwie fühle ich mich komisch." antwortete ich stockend.
,,Ich hab nicht wie, sondern was gefragt." setzte er nach und drückte meine Hand fester.
Meine Wangen begannen zu glühen. Ich blickte zur Seite, schloss meine Augen und schüttelte bitter mit dem Kopf.
,,Ich kann es nicht definieren. Ich fühle mich wie ein kleines Kind, welches ständig wegen Fehlern zurecht gewiesen wird. Gefühle? Braucht man das um ein gutes Leben zu führen? Muss ich so sein wie die anderen Frauen, die dich anhimmeln und dich berühren, weil sie etwas fühlen?" fragte ich bitter.
Poes Griff um meine Hand lockerte sich. Er legte mir seine Hände auf die Taille und zog mich näher zu sich.
,,Du sollst nicht so sein wie die anderen. Du bist so wie du bist, genug. Du bist tausendemale mehr ausreichend, als jedes einzelne Wesen, dieser Galaxie.
Und weißt du wieso, kleiner Stern?" fragte Poe, legte mir die Finger unters Kinn und zwang mich so ihn anzusehen.
Seine Augen strahlten pure Wärme aus und, ich bin mir nicht sicher, Zuneigung? Es konnte Zuneigung sein, vielleicht bildete ich mir das alles auch nur ein.

,,Nareé! Endlich hab ich dich gefunden! Es gibt da noch was ganz interessantes in den Schriften, was du dir unbedingt mal ansehen solltest." rief jemand.
Poe ließ mich los und ich blickte mich um.
Rey kam geradewegs auf die Lichtung zugerannt und wedelte mit ein paar Papieren.
,,Ich komme schon!" rief ich ihr zu.
Ich schenkte Poe einen letzten Blick, bevor ich mich rumdrehte und auf die Jedi zulief.

A handmaidens duty; Poe DameronWo Geschichten leben. Entdecke jetzt