Kapitel 66 - Steh auf

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Unbekannte Regionen, Exegol

Ich versuchte mein Möglichstes, um während der Behandlung wach zu bleiben

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Ich versuchte mein Möglichstes, um während der Behandlung wach zu bleiben. Meine Finger krallten sich in die Matratze der Koje, um die Schmerzen etwas erträglicher zu machen.
,,Ahhhah!" entwich es mir.
,,Entschuldigen sie Lady Montera. Aber der Kampf hat seine Spuren hinterlassen." antwortete der Droide und fuhr unbeirrt mit der Behandlung fort, nachdem er mein Top aufgeschnitten hatte, um besseren Zugang zur Stichwunde zu haben. Er hatte zuerst die Schusswunden an der Schulter und dem Bein behandelt. Kaydell war gerade dabei einen Verband um die in Bacta getränkten Kompressen zu wickeln, um dem Droiden etwas Arbeit abzunehmen.
,,Kay... ahha... Kaydell?" fragte ich unter Schmerzen.
,,Was ist los?" fragte sie besorgt.
,,G-gibt es w-was n-neues von ... ahh von Poe?" fragte ich und schloss die Augen vor Schmerzen.
,,Bisher nichts." antwortete sie, während sie ein Pflaster auf den Verband klebte, um diesen zu befestigen. Ich nickte nur noch.
Meine Stimmbänder waren nicht mehr in der Lage normale Worte zu formen. Alles, was meinen Hals noch verlassen würde, wären bloß Schmerzensschreie gewesen.

Ich spürte genaustens, wie der Droide das Messer des Sturmtrupplers aus meiner Taille zog und schrie panisch auf. Ich wollte mich aufsetzen und, aus einer Kurzschlussreaktion heraus, den Droiden von mir stoßen. Doch dieser drückte mich mit zwei seiner vier Arme zurück auf die Matratze.
,,Sorgen sie sich nicht Lady Montera. Die Klinge hat keine lebenswichtigen Organe oder Blutgefäße verletzt. Den Teil des Darms, der von der Klinge punktiert wurde, konnte ich bereits vernähen." erklärte der Droide. Ich biss die Zähne aufeinander und nickte.
,,Vorherige Scans haben ergeben, dass Sie keine Gehirnerschütterung oder Platzwunde davon getragen haben, allerdings werden Sie den Schlag noch als dumpfen Kopfschmerz wahrnehmen." fuhr der Droide fort.
,,Was ein Glück." sprach ich mit sarkastischem Unterton.

Nach kurzer Zeit verließ der Droide den Raum und ließ Kaydell und mich allein zurück.
,,Es tut mir so leid Nareé." begann sie. Ich richtete mich langsam auf und stellte meine Füße wieder auf den Boden.
,,Das muss es nicht. Du kannst ohnehin nichts dafür." erwiderte ich. Meine Hand glitt zu Poes Ring und umschloss diesen. Ich hoffte, dass er noch da draußen war und das es ihm gut ging. Mehr blieb mir aktuell nicht übrig.

Langsam begannen die Schmerzmittel damit zu wirken und ich konnte den physischen Schmerz besser ausblenden als zuvor. Von draußen ertönte Blasterfeuer und Explosionen. Wie lang sollte diese Schlacht noch dauern?
Ich schloss meine Augen. Doch ich befand mich nicht in vollkommener Dunkelheit, sondern sah Rey auf dem Boden liegen, ohne Bewusstsein. Meine Atmung verschnellerte sich. War sie etwa...? Nein! Ihre Lebensenergie war noch nicht in die kosmische Macht übergegangen. Sie konnte also noch nicht tot sein. Ich schlug die Augen schlagartig auf.
Urplötzlich wurde das Schiff von Blitzen erschüttert. Die Technik fiel teilweise aus und ging nach einem Moment wieder an. Ich klammerte mich verzweifelt an einen Griff, als das Schiff damit begann herabzusinken. Doch das war auch keine gute Idee, da das Schiff nochmals von Stromschlägen durchdrungen wurde und die nun auch auf mich und die anderen Mitglieder des Trupps überschlugen. Das Schiff sank immer weiter.
Als ich aus dem kleinen Fenster über der Koje schaute, erkannte ich, dass nicht nur der Transporter in dem ich mich befand, sondern alle anderen Schiffe in der Umgebung auch von den Blitzen durchgerüttelt wurden. Neben mir explodierten plötzlich ein paar elektrische Leitung. Ich erschreckte mich so sehr, dass ich fast von der Koje gefallen wäre.

Ich fasste einen Entschluss und setzte mich im Schneidersitz zurück auf die Matratze.

,,Rey?" fragte ich mit geschlossenen Augen.
,,Rey? Du musst aufstehen. Vergiss niemals, die stärksten Sterne haben Herzen aus Kyber."
,,Nareé?" fragte sie.
,,Steh auf Rey." spornte ich sie weiter an. Vor meinem inneren Auge sah ich, wie sie mir entgegen nickte und sich aufrappelte.

Innerhalb von wenigen Sekunden fiel ich erschöpft zurück auf die Matratze. Mit jemandem über die Macht gewollt Kontakt aufnehmen erfordert viel mehr Kraft als ungewollter Kontakt. Ich atmete hörbar ein und aus und beobachtete, wie die Blitze aufhörten, das Schiff zu durchströmen. Sie war also aufgestanden. Meine Lider flatterten erneut. Etwas Schlaf schien mir jetzt nicht verkehrt.
,,Nareé?" ertönte es aus dem Flur. Ich riss meine Augen schlagartig auf und blickte Kaydell erneut entgegen. Sie stürmte zu mir und richtete meinen Körper wieder auf. So schwach wie dieser war, sackte ich aber sofort wieder in mir zusammen. Kaydell stützte mich.
,,Hey, Augen aufbehalten! Es ist fast geschafft. Das Kommandoschiff ist gerade explodiert." informierte Kaydell mich. Ich atmete durch den Mund und versuchte mich mit aller Kraft aufrecht zu halten.
,,Kaydell, ... m-mein Kreislauf..." begann ich. Sie griff nach einer Schale mit einer lila Flüssigkeit darin und hielt mir diese an die Lippen. Ich trank vorsichtig davon.
,,Der Droide hat bereits erwähnt, dass das passieren könnte. Das hier hat er für den Fall der Fälle angemischt." erklärte sie.

Ich lag mit dem Kopf auf Kaydells Schoß und wartete nur noch darauf, das wir wieder auf Ajan Kloss ankamen. Kaydell strich mir sanft durch die dreckigen und blutigen Haare und ging ihren eigenen Gedanken hinterher.
,,Lieutenant Connix? General Dameron fragt nach Lady Montera. Ist sie gerade zu sprechen?" fragte jemand, dessen Stimme ich nicht identifizieren konnte.
,,Sagen Sie ihm, dass es sie ganz schön erwischt hat, es aber nichts ist, was nicht wieder heilt." erklärte Kaydell. Ich blickte von ihrem Schoß aus zu ihr hoch und formte ein stilles ,,Danke" mit den Lippen.

,,Wir landen in ein paar Minuten auf Ajan Kloss!" ertönte es aus dem Flur. Ich richtete mich vorsichtig auf. Kaydell stützte mich dabei.
,,Mir geht es bereits besser. Was auch immer der Medidroide da angemischt hat, hat mich wieder auf die Beine gebracht." erklärte ich ihr mit rauer Stimme. In ihren Augen lag dennoch etwas Besorgnis und Skepsis.
,,Ich werde dir trotzdem aus dem Transporter helfen. Du bist immer noch schwer verletzt meine Liebe." erwiderte Kaydell mit einem Unterton, der keine weiteren Widerworte duldete.
Ich nickte ihr mit einem schwachen Lächeln zu und ließ mich beim Gehen von ihr stützen. Sie führte mich durch den Transporter auf die offene Luke hinzu und hinaus auf den Waldplaneten. Wie sehr man diese Kulisse nur vermissen konnte, wenn man sein Leben gerade an sich vorbeiziehen sehen hat...

A handmaidens duty; Poe DameronWo Geschichten leben. Entdecke jetzt