Verlorene Uchiha * Kakashi ff *

Kapitel 32

Das darauffolgende Jahr lief gut zwischen ihnen. Und es war, wie Kasumi es sich gedacht hatte. Die beiden waren einfach irgendwann zusammen, was sie aber auch schon in den zwei Monaten waren, die sie inoffiziell bei ihm wohnte. Nach dem Jahr wurde aber alles unglaublich anstrengend für Kakashi. Die ganze Arbeit, die er immer verschob, wenn er etwas mit Kasumi unternahm, holte ihn letztendlich ein - und es war auch nicht gerade wenig -, Kasumi hatte mehr als normal schlechte Laune, was daran gelegen haben könnte, dass Kakashi weniger Zeit für sie hatte und es kamen auch noch ein paar mehr Papierstapel dazu, die er zu erledigen hatte.
„Heute nicht, ich hab zu tun“, sagte er, ohne Kasumi anzusehen.
„Aber heute ist Freitag“, sagte sie genervt.
Freitag war immer der Tag, an dem die beiden zu 100% etwas unternahmen, aber an dem Freitag kam Kakashi einfach nicht aus dem Turm. Kasumi wartete im Wartebereich ein paar Stunden, las in einem Buch und ging dann gegen 22 Uhr in sein Büro, um ihn damit zu konfrontieren.
„Nein, heute nicht“, sagte er nochmal.
„Du hörst dich wie Tobirama an“, flüsterte sie, aber so laut, dass Kakashi es hören konnte.
„Zum letzten Mal. Ich bin nicht Tobirama.“
Dass sie immer die Tobirama-Karte rausholte, wenn es nicht nach ihrer Nase ging, ging Kakashi ziemlich auf die Nerven nach all den letzten Wochen mit diesen Vorwürfen.
„Dass es stimmt, kannst du aber nicht verneinen.“
Mit den Worten ging sie dann, wohl wissend, dass sie Kakashi gerade äußerst provoziert hatte. Aber das war auch mit Absicht. Sie fühlte sich danach nicht besser, aber sie tat es trotzdem. Warum genau, wusste sie selbst nicht ganz. Und dann passierte das, was sich Kasumi auch leicht erhofft hatte. Denn als sie aus dem Turm rauskam, hielt Kakashi sie noch am Handgelenk fest. Draußen war es erstaunlich kalt für den Sommer.
„Ich kann es nicht leiden, wenn du mich mit deinem Ex vergleichst“, sagte er mit ruhiger Stimme.
Kasumi war aber leider nicht ganz so ruhig wie Kakashi und riss ihr Handgelenk aus seiner Hand und zeigte mit ihrem Zeigefinger direkt auf sein Gesicht.
„Du verhältst dich aber genauso wie er.“
Er packte erneut ihre Hand und richtete sie in eine andere Richtung.
„Ja, ich habe gerade wenig Zeit. Und wenn du nur ein bisschen Verständnis für meinen Job hättest, dann würdest du mich unterstützen und geduldig warten, bis ich endlich mehr Zeit für dich habe, stattdessen machst du mir nur noch mehr Stress.“
Wieder riss sie ihre Hand aus seinem Griff. Provokant richtete sie ihr linkes Bein hinter ihr rechtes, hob das nicht vorhandene Kleid etwas an und machte einen Knicks vor Kakashi, ohne dabei nach unten zu sehen. Sie schaute ihn mit bösen Augen direkt ins Gesicht.
„Oh verzeiht, eure Hoheit“, sagte sie ironisch.
Kakashi ließ den Kopf in den Nacken fallen und seufzte stark. Er kam sich vor, als würde er mit einem Kind in der Trotzphase zu tun haben. Seine Aufmerksamkeit wurde aber durch etwas ganz anderes beansprucht. Auch entging dies Kasumi nicht, als sie sich wieder normal hinstellte und in den Himmel sah.
„Schnee?“, fragte sie Kakashi.
„Im Sommer?“, fragte er zurück.
Beide schauten sich für einen kurzen Moment an, ehe Kakashi umkehrte und zurück in sein Büro ging, natürlich gefolgt von Kasumi. Alle anderen Angestellten schauten verwirrt aus dem Fenster und vernachlässigten ihre Arbeit komplett. Kasumi schaute nebenbei auch aus dem Fenster, in dem fast schon ein richtiger Schneesturm zu sehen war. Sie holte bei Kakashi auf und nahm etwas ängstlich seine Hand. Auf seinem einen Bildschirm blinkte das jeweilige Zeichen der anderen Länder auf. Als Kakashi den roten Knopf betätigte, waren die Gesichter der Kage zu sehen. Er setzte sich auf seinen Stuhl und verschränkte die Arme nachdenklich.
„Wie wir sehen, hat es auch nun bei euch angefangen“, sagte der Raikage.
Prinzipiell durfte Kasumi gar nicht bei solchen Besprechungen dabei sein, aber in der Situation störte es dort gerade niemanden. Im Hintergrund durch das Fenster konnten sie wohl sehen, dass es nun auch in Konoha angefangen hatte.
Kasumi hörte aufmerksam zu, während sich die Kage unterhielten, bis die Tür aufgerissen wurde.
„Kakashi-Sensei!“, rief Naruto mit einer dicken Schicht von Schnee auf seinen Schultern und seinem Kopf. Hinter ihm waren auch Sakura und Sasuke, die ebenfalls auf irgendeine Erklärung von ihrem Sensei hofften.
Kasumi hielt sich aggressiv den Zeigefinger vor dem Mund und die drei verstummten. Die anderen Kage waren aber auch nicht besser hörbar, da auch dort welche in das Zimmer stürzten. Dazu kam noch bei manchen, dass die Verbindung durch den Sturm schlechter wurde. Letztendlich wurde klar, dass so eine Besprechung nichts bringen würde, also wurde ein Treffen in 4 Tagen in Kusagakure ausgemacht, um dort genaueres zu besprechen. Als erstes fing es im Norden bei Iwagakure an und zog sich langsam nach Konohagakure, Suna und Kirigakure hatte es noch nicht erreicht.
Der Moment, in dem Kakashi die kurze Konferenz abschaltete, hafteten vier erwartungsvolle Blicke auf ihm.
„Können wir mit?“, fragte Sakura.
Kakashi nickte.
„Packt schon mal Sachen, wir müssen morgen los, um rechtzeitig anzukommen“, sagte er und stand auf. Auch er musste nun Sachen packen. Sein Team und er gingen nun aus dem Büro, Kasumi saß noch immer verwirrt und hilflos auf seinem Schreibtisch.
„Darf ich auch mit?“, fragte sie noch Kakashi, bevor er nicht mehr zu sehen war.
„Nein, du kommst nicht mit.“
„Aber das ist doch unfair, warum dürfen dann diese drei Hohlköpfe mit?“
Kakashi seufzte wieder.
„Guck mal, wir können jetzt lange darüber diskutieren, warum ich mit sollte, oder ich komme jetzt einfach direkt mit.“
„Ich will einfach nicht, dass du in Gefahr gerätst“, sagte er etwas genervt.
„Aber deine Schüler dürfen gerne in Gefahr geraten?“
„Die können sich gut selbst verteidigen.“
Etwas sprachlos stand Kasumi auf.
„Ich kann mich also nicht selbst verteidigen?“, fragte sie aufgebracht.
Da Kakashi nun wirklich keine Zeit mehr dafür hatte, musste er nachgeben.
„Gut, dann komm halt mit.“
Mit dem Satz verschwand er nun wirklich aus dem Büro, Kasumi lächelte zufrieden.