„Kasumi, du bist weder Genin, noch Chunin, noch Jonin oder ein Anbu. Noch hast du keine Chancen auf eine Mission“, sagte Kakashi eiskalt. „Du bekommst eine Mission, wenn du Genin geworden bist.“
Aus seiner Schublade kramte er ein paar Zettel hervor, die er ihr hinhielt.
„In drei Monaten ist die theoretische Genin-Prüfung. Wenn du die bestehst, kommt es zur praktischen Übung.“
Als Kasumi in der alten Zeit lebte, gab es keine Akademie. Die wurde erst nach ihrem Verlassen von Tobirama gegründet. Noch ein Grund mehr, da nicht hinzugehen. Sie hatte nur eine dreijährige Ausbildung zur Heilerin gemacht, trainiert und gekämpft hatte sie nur in ihrer Freizeit. Außerdem nagte es ganz schön an ihr, dass sie zwischen den kleinen Kindern hocken durfte und wieder anfangen zu lernen musste.
„Dein Ernst?“, rutschte es ihr plötzlich raus.
„Mein Ernst“, sagte er aber nur ernst.
Sie riss ihm die Zettel an der Hand und verließ das Zimmer. Auf dem Weg nach unten las sie sich den Zettel durch. Es war ein Anmeldeformular. Ganz kurz wollte sie diesen Zettel zerreißen, doch tat es nicht.
Deswegen regte sie sich aber sehr auf, dass sie dahin musste. Durch diese Anmeldung, Prüfungen, die wahrscheinlich auch noch gezahlt werden mussten, verschob sich ihr Plan und Monate, die sie brauchte. Als Genin verdiente man nicht gut, das hatte sie auch schon gehört.
‚Früher war das alles viel einfacher‘, dachte sie. Da musste man in keine Akademie. Man hatte sich einfach auf einen Job beworben, aufgezählt, was man kann und wurde dann einfach genommen. Nun gut, früher, nach dem Krieg, brauchte man auch jeden, den man bekommen konnte, der nicht tot war.
Noch mehr regte es sie aber auf, dass sie nicht verstand, was im Unterricht behandelt wurde.
Der Lehrer, der sich ihr als Iruka vorstellte, machte seinen Kram an der Tafel, während die Schüler teils zuhörten und teils Quatsch machten. Kasumi saß dort, bekam ab und zu komische und amüsierte Blicke der Kinder und machte nichts. Sie wusste, sie hatte nur noch drei Monate, um für die Klausur zu lernen. Die musste sie auf jeden Fall nutzen. Aber sie brauchte auch noch eine Arbeit... Sie musste also für alles irgendwie Zeit finden, die sie aber nicht hatte. Selbst nach dem Unterricht blieb sie noch dort, um zu lernen. Dort standen ihr alle Bücher zur Verfügung und sie hatte dort eine bessere Konzentration als Zuhause. Diese Prüfung durfte sie nicht verhauen.
„Ach Mist, schon wieder halb neun“, fluchte sie und packte schnell ihre Sachen ein. „Dabei hatte ich doch noch was zu tun.“
Sie schmiss ihre Tasche über die Schulter und machte sich strikt auf.
Auf ihrem Weg sah sie aber Naruto und Sakura, die geradewegs auf sie zugingen, sie aber nicht sahen. Schnell schaute sich Kasumi um. Neben sich sah sie eine kleine Gasse, wo sie schnell hinging. Auf Kontakt mit anderen Menschen hatte sie keine Lust, also war alles wie immer. Aufgeregt schritt sie die Wand hoch und gelangte dadurch auf das Dach, von wo sie die zwei sehen konnte. Die beiden sahen sie nicht. Sie lehnte sich erleichtert gegen das Geländer. Sie seufzte erleichtert.
Kaum hatte sie aber erleichtert ausgeatmet, sah sie Sasuke ein paar Häuser weiter, der sie mit einer hochgezogenen Augenbraue ansah. Sie erschrak etwas, stand schnell auf und machte sich aus dem Staub. Erst als sie zu Hause ankam, fragte sie sich, was Sasuke dort machte.
Kaum hatte sie ihre Sachen abgestellt, verließ sie wieder das Haus, um zum Hokage zu kommen, was ihr auch ohne Umstände gelang.
„Nein, ich habe immer noch keine Mission. Das hatte ich dir doch schon mal erklärt“, sagte Kakashi und lehnte sich in die Stuhllehne.
„Oder irgendeinen Job? Irgendwie muss ich ja nebenbei was verdienen“, sagte Kasumi und verschränkte die Arme.
Er öffnete die Augen und schaute zu ihr.
„Jetzt wo du es sagst... Es werden in letzter Zeit Briefträger gesucht.“
Ob das ein Scherz war, wusste sie nicht, doch ihr war überhaupt nicht zum Lachen zumute.
„Ich meine es ernst, es gibt ein paar Schriftrollen, die nach Suna gebracht werden müssen.“
„Wozu sind denn Brieftauben da?“, fragte sie sauer.
„Die Schriftrollen sind dazu zu wertvoll. Also ich würde es schätzen, wenn du den Job annimmst. Naruto, Sakura und Sai werden dich auf der Mission begleiten.“
'Willst du mich eigentlich verarschen?', fragte sie sich in ihren Gedanken, behielt es auch bei sich, doch wie gerne hätte sie ihn das schon mal gefragt.
Aber sie brauchte Geld und so schlimm konnte es ja nicht werden.
„Angenommen.“
„Dann bist du morgen bitte um 8 Uhr morgens am Tor mit den anderen. Ihr müsst euch dort bei den kleinen Stand eintragen, wann ihr losgegangen seid und was eure Mission ist. Wenn ihr wieder zurück seid, müsst ihr euch eintragen, dass ihr wieder da seid. Den ausgefüllten Zettel muss einer von euch dann zu mir bringen“, erklärte Kakashi.
Kasumi sagte und machte nichts.
Er kramte in der Schublade herum und holte einen Zettel hervor. Mit einer lockeren Handbewegung winkte er sie zu sich. Sie stellte sich neben ihn an den Schreibtisch und schaute auf den Zettel, den er ihr zuschob. Er zeigte auf ein kleines Kästchen. Sie beugte sich weiter zu ihm mit dem Kopf herunter, um es genauer zu erkennen. Deren Köpfe waren nun auf gleicher Höher und sie musste sich im Inneren, ohne dass sie es merkte, eingestehen, dass Kakashi ziemlich gut roch.
„Dort musst du das Datum eintragen, dort deinen Namen und die Kästchen sind frei, damit sich die anderen eintragen können, falls immer mal welche mitkommen. Dort deine Unterschrift und dort deine Mission. Verstehst du?“
Während er erklärte, schaute sie ihn verstohlen an.
„Ja, ich bin kein Kleinkind“, sagte sie.
Er reichte ihr den Zettel, sie nahm und verschwand aus dem Zimmer.
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Verlorene Uchiha * Kakashi ff *
Hayran KurguKurzer Inhalt: Nach dem Krieg kehrt Sasuke Uchiha in ein altes Versteck von Orochimaru zurück, um bestimmte Schriftrollen zu holen, die Orochimaru benötigt. Als Ausgleich darf Sasuke den Rest behalten, der in dem Versteck ist. Dabei findet er etwa...