Insgesamt vergingen wohl um die zehn bis elf Tage, die Sasuke mit seinen Kameraden verbrachte und die Frau endlich im Krankenhaus aufwachte. Zuvor war sie bereits schon ein paar Mal aufgewacht, verlor aber wieder nach ein paar Minuten das Bewusstsein. In der Zeit merkte Sasuke, wie sehr sich alles in dem einem Jahr verändert hatte. Die Mädchen schauten inzwischen kaum noch auf Sasuke, sondern eher auf Naruto, was ganz anders war als früher. Es war für ihn sehr amüsant, seinen Kumpel so zu sehen, wie er das nicht ganz auf die Kette bekam und nicht wusste, was er dazu sagen sollte.
Der Tag war sonnig und das Team ging gemeinsam am Fluss vorbei, bis sie von einem von Kakashi geschickten Boten abgeholt und ins Krankenhaus gebracht wurden. Kakashi stand bereits wartend an der Zimmertür. Er ließ die Situation Revue passieren und merkte, wie nervig das alles war. Zwar hatte er den Titel als Hokage angenommen, aber nach dem Jahr konnte er nur noch wenig Spaß am Hokage sein empfinden. Ist ja nicht so, als wenn er so schon genug zu tun hatte, da musste er auch noch herausfinden, wer das war. An sich hätte er diese Aufgabe auch anderen übergeben können, doch es war schon ein Selbstinteresse, was ihn die Überstunden machen ließ. Er war erleichtert, als seine Schüler eintrafen.
„Ihr solltet euch am besten ruhig verhalten, sie ist gerade erst wieder aufgewacht“, mahnte Kakashi die drei, vor allem aber mit dem Blick zu Naruto.
Kakashi klopfte an und betrat kurz darauf das Zimmer. Die Atomsphäre war seltsam, keiner wusste etwas über sie, doch auch wollten alle etwas wissen, waren aber auch trotzdem misstrauisch. Die vier betraten nach einander den Raum und alle hielten dabei den Blick auf sie. Auch sie verfolgte mit den dunklen Augen die Bewegung von den anderen, bis alle vor ihrem Bett stehen blieben. Dann schaute sie zu Kakashi.
„Ich bin der Hokage Kakashi Hatake und das ist mein Team. Sasuke, Naruto und Sakura“, stellte er sich und seine Schüler vor.
Sakura lächelte, Naruto hatte sein typisches Lächeln und Sasuke schaute eben wie Sasuke eben immer schaute; ausdruckslos.
„Ey freut mich wirklich voll!“, sagte Naruto und ging begeistert an ihr Bett.
Sasuke stupste ihn als Mahnung an und zog ihn zurück.
Sie schaute einmal kurz zu dem Uzumaki, wandte den Blick aber wieder ab. Schon die ersten Sekunden mit den ihr Unbekannten Leuten waren anstrengend. Müde schloss sie die Augen, doch sah nur Blut. Sie sah ein Schwert und schreckte zusammen, als es zu Boden fiel. Ihr Herz fühlte sich schwer an. Die Schwere zog sich durch ihren ganzen Körper und drückten sie ins Bett.
Zwei Tränen benetzten ihre Wangen, doch ihre Augen blieben so gedankenverloren wie vorher, als sie wieder geöffnet waren.
Ihr Herz pochte schnell, aber es war nicht das normale Pochen, sondern ein stechendes Pochen. Sie wusste keinen Grund zum Weinen, doch ihr Herz scheinbar schon.
„Sakura, begleite Naruto bitte mit raus“, befahl Kakashi mit einem netten Ton.
Naruto war nämlich wieder drauf und dran irgendetwas Dummes anzustellen, da er nicht wusste, was er machen sollte. Wortlos verließen die beiden das Zimmer.
Als sich die Zimmertür schloss, setzte sich Kakashi neben sie auf den freien Stuhl am Bett.
„Was ist mit dir passiert?“, fragte er sie.
Und das fragte sie sich auch.
„Ich...“, brachte sie nur kleinlaut hervor. „... weiß es nicht.“
Kakashi schaute zu Sasuke, der auch nicht weiter wusste.
„Kannst du uns deinen Namen verraten?“, fragte Sasuke sie.
Langsam wischte sie sich die Tränen weg und schien nachzudenken. Es gab wohl viele Lücken in ihrem Gedächtnis, wenn nicht sogar ganze Jahre voller Schwärze.
„Kasumi“, sagte sie genau in dem Moment, als es ihr wieder einfiel.
Kasumi schaute einmal zu Kakashi. Der erste Blick zu ihm löste das stärke Stechen aus und ihre Augen blitzten auf, bis sie merkte, dass sie ihn gar nicht kannte.
„Der Hokage?“, fragte sie.
„Ja, ich bin der sechste Hokage“, sagte Kakashi.
Kasumi schaute wieder an die Decke und schloss erschöpft die Augen. Sie hatte zwar nicht viel getan, doch sie spürte die Schmerzen bis in ihre Zehen.
„Kannst du dich erinnern, was du in das Schneegebiet gemacht hast?“, fragte Sasuke.
„Welches Schneegebiet?“, fragte sie.
Damit hatte sich die Frage nun auch erübrigt. Kakashi erklärte Sasuke leise, dass es erstmals reicht, wenn sie den Namen von ihr haben. Zudem sei sie noch nicht fit genug, um schon gleich alle Fragen beantworten zu können.
Vielleicht gab es ja ein Mädchen unter den Akten, die das Aussehen und den Namen von ihr hatten und dann könnten die schon von selbst herausfinden, wer sie sei.
Sobald die beiden weg waren, fing sie an zu weinen.
„Scheiße, was ist passiert?“, fragte sie sich und wischte sich die Tränen weg.„Kasumi...“
Kasumi schaute sich in der Schwärze um, doch sah niemanden.
Es war kalt und leicht windig. Sie fing an zu zittern und rieb sich die Arme mit ihren Händen.
„Kasumi“, ertönte es schon wieder.
Ihr wurde immer kälter, doch sie musste aufstehen und nach ihren Geschwistern suchen. Ein Licht ging um sie herum auf und sie konnte ihren kalten Atem sehen. Selbst als der Atem so kalt war, versuchte sie, ihre Hände damit zu wärmen. Vergebens.
„Kasumi!“
Sie fing an zu rennen, doch wurde immer langsamer und als sie zusammenklappte, sah sie zu, wie ihre Beine gefroren und auch langsam ihre Oberschenkel. Die Kälte rannte förmlich ihren Körper nach oben und machte sie bewegungsunfähig. Als letztes streckte sie die Hand nach oben. Durch die Finger schien das Licht in ihre Augen, bis sie sah, wie ihre Hände gefroren und danach konnte sie selbst nichts mehr sehen.
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Verlorene Uchiha * Kakashi ff *
FanfictionKurzer Inhalt: Nach dem Krieg kehrt Sasuke Uchiha in ein altes Versteck von Orochimaru zurück, um bestimmte Schriftrollen zu holen, die Orochimaru benötigt. Als Ausgleich darf Sasuke den Rest behalten, der in dem Versteck ist. Dabei findet er etwa...