Kapitel 4

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Durchgefroren erwachte Kasumi aus ihrem Schlaf auf. Ihr Atem war schnell, die Gänsehaut zog sich über ihren ganzen Körper, als wenn sie wirklich erfroren wäre. Der Zettel, wo stand, dass sie auf den Knopf drücken soll, wenn sie etwas brauchen würde, ignorierte sie und setzte sich lieber langsam auf. Sie spürte jeden einzelnen Atemzug, der sich durch ihren ganzen Körper zog. Alles war anstrengend. Selbst das Aufsetzen fühlte sich so an, als wenn sie einen Marathon gelaufen wäre. Es war noch dunkel, wohl möglich ganz früher Morgen. Sie schob die Gardinen ein bisschen zur Seite und schaute raus aufs Dorf. Hinter den Bäumen leuchtete die aufgehende Sonne in einem hellen gelb und die ersten Vögel flogen schon umher. Müde rieb sie sich ihre Augenringe.
Als ihr Magen anfing zu Knurren, drückte sie auf diesen seltsamen Knopf, den sie noch nie in einem Krankenhaus gesehen hatte. Und schon nach kurzer Zeit kam eine Krankenschwester, die Kasumi fragte, ob sie etwas brauchen würde. Sie sagte ihr, dass sie gerne etwas essen würde und die Krankenschwester ging, kam aber schon nach kurzer Zeit mit einem Tablett wieder, wo Frühstück drauf war.
„Wie fühlen Sie sich?“, fragte die Krankenschwester, bevor sie das Zimmer verließ.
Das war eine gute Frage.
Kasumi fühlte sich noch extrem schwach und kaputt, aber immerhin konnte sie wieder klar denken.
„Besser“, sagte sie nur und fing an zu essen.
Sie würde dem Hokage Bescheid geben, dass die Frau wieder wach war, denn das war auch ihre Aufgabe.
Für ein paar Stunden schlief Kasumi noch, bevor am Nachmittag der Hokage zu ihr ins Zimmer stoß. Ihr war klar, dass er sie wieder ausfragen wollte, deshalb rollte sie mit den Augen. Auf großes Nachdenken und Fragen beantworten hatte sie noch überhaupt keine Motivation gehabt.
„Wir haben nichts über dich gefunden. Stammst du von hier?“, wollte er wissen.
„Ich...“, fing sie an. „Würde gerne aufstehen.“
Bevor sie Fragen beantworten würde, wollte sie erstmal eine Gegenleistung. Sonst wäre es unfair ihr gegenüber gewesen, wenn sie die ganze Zeit hilft und sie aber keine Gegenleistung bekommt.
Kakashi dachte sich, dass sie vielleicht auf seine Fragen eingehen würde, wenn er ihr beim Aufstehen helfen würde, also stützte er sie vorsichtig mit einem Arm und half ihr langsam beim Aufstehen.
„Und wohin möchtest du?“
„Ich möchte nach draußen.“
Er seufzte innerlich, half ihr nach draußen und fragte sich, ob das nicht eigentlich jemand anderes übernehmen könnte. Er wurde darauf angesprochen, dass Kasumi angeblich noch nicht fähig wäre, nach draußen zu gehen. Daraufhin schaute sie die Krankenschwester so böse an, dass sie still blieb und weg ging. Sie gingen in den Garten des Krankenhauses, wo sie sich auf eine Bank setzte und die Köpfte der Hokage anschaute, auf die man gut von dem Punkt aus schauen konnte. Der Garten war voller Senioren und es war nicht leicht, eine Bank zu finden, wo die beiden ungestört reden konnten, doch sie fanden eine.
„Ja, ich komme aus diesem Dorf“, erzählte Kasumi ihm. „Aber das ist schon eine Weile her, als ich das letzte Mal hier war.“
„Wann war das ungefähr?“, fragte er.
Sie schloss die Augen und schüttelte leicht den Kopf.
„Dieser Junge, der mich gefunden hat...“, sagte sie sehr nachdenklich.
„Du meinst Sasuke?“
„Ist er ein Uchiha?“
Kakashi nickte.
„Und die Uchihas leben alle im Dorf oder außerhalb des Dorfes?“, fragte sie unwissend über die Wahrheit des Clanes.
„Weißt du etwas von dem Uchiha-Clan?“, fragte er zurück.
Sie schaute ihn an.
„Ich würde gerne mit ihm reden.“
Auf ihre Bitte hin schickte er ein paar Shinobis, die Sasuke holten. Aber mit Naruto und Sakura im Schlepptau, da die beiden extrem neugierig waren. Jedoch hielten sich Kakashi, Sakura und Naruto im Hintergrund, aber zuhörend. Sasuke setzte sich neben Kasumi auf die Bank.
„Der Uchiha-Clan wurde ausgelöscht. Ich bin der Letzte Uchiha“, fasste er es kurz zusammen.
Ihre Augen weiteten sich; damit hätte sie irgendwie nicht gerechnet.
„Und wer hat den Mord begangen?“
„Mein Bruder“, sagte Sasuke, ohne sie anzusehen.
„Wer hätte das gedacht...“, sagte sie und lehnte sich an die Banklehne. „Wer hätte gedacht, dass der Uchiha-Clan jemals so sehr sinken würde. So tief, dass der Clan sich selbst getötet hat. Wie erbärmlich.“
Kasumi wirkte etwas genervt von der Tatsache, aber auch so, als ob sie es geahnt hätte.
Sasuke riss sich zusammen und sagte nichts, doch auch Naruto kannte die Wahrheit und dieser konnte seine Emotionen nicht so gut wie Sasuke beherrschen. Besonders wusste Naruto, wie sehr das Sasuke traf, obwohl er es natürlich nicht zeigte.
„Du hast doch keine Ahnung!“, schrie er sie von hinten an.
„Oh doch. Ich komme aus einer Zeit, wo der Clan noch Würde hatte“, sagte sie ohne sich umzudrehen. „Aber es war ja nicht anders zu erwarten. Aber dass der Clan von einem Mitglied ausgelöscht wurde, erinnert mich an ein faules Ei. Von außen sieht man es nicht, aber es fault innen. Und irgendwann ist es so hässlich, dass jeder es sieht. Nur der Unterschied bei dem faulen Ei und dem Clan ist, dass der Clan selbst entschieden hat, ein faules Ei zu werden.“
Sasuke wollte und konnte sich das nicht länger anhören. Er stand auf, drehte sich um und wollte gehen, doch in Naruto stiegen die Emotionen zu sehr und er griff Kasumi von mit einen Faustschlag an von hinten. Kakashi wollte ihn aufhalten und er hätte es auch wohl geschafft, doch das war nicht nötig, denn Naruto flog wie von selbst zurück. Aber nicht an seinen ursprünglichen Platz, sondern einige Meter weiter. Mit einem Rückwärtssalto konnte sich Naruto abfangen. Er schaute misstrauisch zu ihm, genau wie die anderen.
Kasumi stand allein auf und schaute zu den anderen.

Verlorene Uchiha * Kakashi ff *Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt