Kapitel 25

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Die Uhr schlug 02:00 Uhr nachts und Kasumi lag wach in ihrem Bett. Sie hatte den Rucksack unter ihrem Bett verstaut, die Zutaten erstmals in den Kühlschrank getan und wollte sich eigentlich den Rucksack ansehen, wenn sie bereit dafür war, aber sie konnte nicht schlafen. Die Unwissenheit raubte ihr den Schlaf. Und vielleicht sagte ihr ihre innere Stimme, dass sie wieder einen kleinen Ausflug in die Vergangenheit machen sollte. Es war nicht ungewöhnlich, dass sie sich mit Absicht wieder in die Trauer zurückstieß.
Nachdem hin und her, ob sie es nun machen sollte oder nicht, holte sie den Rucksack hervor und machte das Licht an. Er fühlte sich alt und staubig an.
Ohne in den Rucksack zu sehen, griff sie dort hinein. Sie umfasste eine Tüte und holte sie heraus. Dort war mal ein Brot drinnen, aber inzwischen war dort nichts mehr drin. Sie legte die Tüte zur Seite und griff erneut rein. Kasumi griff nach einem Foto. Sie erinnerte sich, dass sie zwei Fotos mitgenommen hatte. Als Erstes griff sie nach dem Foto von sich und ihren Brüdern. Über dieses Bild konnte sie nur lächeln. Sie würde es einrahmen und in die Wohnung stellen.
Der letzte Gegenstand war ein Messer. Ein unglaublich scharfes Messer mit einem schönen Muster. Das hatte sie zum Geburtstag von Madara bekommen. Es war ein Erbstück. Und kurz darauf hatte Madara das Dorf verlassen. Es war quasi ein letztes Erinnerungsstück und sie glaubte, dass er ihr das mit Absicht als letztes Geschenk gab. Wissend, dass er sie nie wieder sehen würde. Kasumi würde das Messer wieder mit Stolz tragen, um ihren Bruder und den Rest ihrer Familie zu ehren. Und sie erinnerte sich auch daran, dass ganz unten eine Menge Geld war. Also überraschte sie es nicht. Zwischen den ganzen Haufen von Geld war das Bild mit Tobirama gerutscht. Die beiden hatten nur ein Bild in ihrer gesamten Beziehung gemacht.
Es war der Tag, an dem Tobirama Hokage wurde. Das Bild für das Büro wurde geschossen und der Fotograf verließ den Raum, um das Bild anzufertigen. In der kurzen Zeit schlich sich Kasumi in den Raum und machte das Bild mit Tobirama. So glücklich über das erste und letzte Bild lächelte Kasumi an dem Tag in die Kamera, als hätten die beiden geheiratet. Tobirama schaute stets misstrauisch, aber auch etwas verlegen. Sie hatte ihren Kopf an ihn gelehnt und er hatte seine rechte Hand auf ihrer Schulter. Es hatte ein bisschen etwas Romantisches. Sie wusste noch ganz genau, wie er sie davor warnte, wenn das Bild an die Öffentlichkeit kommt. Sie suchte noch weiter, denn es durfte noch eine Sache geben, die sie dabeigehabt haben musste. Und in einer Seitentasche mit doppelten Reißverschluss fand  Kasumi, was sie gesucht hatte; eine Kette. Das Symbol war eine Mischung aus dem Symbol der Uchihas und den Senjus. Wenn man das Symbol sah, hätte man nicht darauf kommen können, worum es sich handelt. Nur wenn man eine Erklärung bekam, ergab es Sinn. Er schenkte ihr die Kette, als die beiden sich oft gestritten hatten und es Auseinandersetzungen zwischen den Gruppen gab. Es war ein Zeichen an sie, dass er sie nicht aufgab und sie eines Tages vereint sein werden. Für Kasumi hieß die Kette immer, dass sie ihn später heiraten würde. Denn dann wären beide Gruppen vereint und genau das stellte die Kette dar. 
          Über die ganzen Sachen konnte Kasumi lächeln. Sie war nun deutlich im Plus, hatte eine neue Waffe und Erinnerungen an ihre Familie und an Tobirama. Das Foto würde sie verstecken, aber die Kette band sie sich um den Hals.
Als Ablenkung ging sie nach draußen, um auf andere Gedanken zu kommen. Sie freute sich über die Sachen und wollte sich da nicht hineinsteigern und somit wieder alles kaputt machen. Es war einfacher, es dabei zu belassen und sich dann abzulenken. Sie ging ziellos durch die Straßen und sah noch Licht in der Akademie. Neugierig stellte sie sich an ein geöffnetes Fenster. Im Klassenraum konnte sie Iruka erkennen, der schon etwas für den nächsten Tag an die Tafel schrieb. Er bemerkte sie schnell. Als er sich zu ihr drehte, lächelte er.
„Hallo Kasumi. Ein bisschen spät, um hier herumzulaufen“, sagte er lachend.
„Das gleiche könnte ich auch sagen“, sagte sie mit einem Lächeln.
Sie stützte sich auf die Fensterbank und setzte sich hin. Der Klassenraum war aufgeräumt und wirkte so riesig, wenn niemand drinnen saß und alles erleuchtet war. Lässig baumelte sie mit ihrem Bein hin und her.
„Warum bist du denn so spät noch in der Schule?“, fragte sie. „Musst du nicht morgen Unterricht geben?“
„Morgen sind die Jonin-Prüfungen, die ich bis eben mit vorbereiten musste. Daher haben morgen die Schüler einen anderen Lehrer und ich wollte das hier schon mal vorbereiten“, erklärte er ihr während des Schreibens.
„Wie sieht denn die Jonin-Prüfung aus?“, fragte sie neugierig.
„An sich ist es keine Prüfung. Die Unterlagen von guten Shinobis werden herausgesucht und dann werden sie ausgewählt, wenn deren Leistung in den Missionen gut war. Daher strengen sich immer alle sehr an, wenn sie als Chunin Missionen absolvieren.“
Verwundert schaute sie ihn an. Es war sehr überraschend, dass es für den Rang keine Prüfungen gab, sondern nur fast ein Zufallsprinzip. Wenn man also Glück hatte, wurden die eigenen Unterlagen zufällig genommen und analysiert und mit Glück erfüllte man die Anforderungen.
„Muss man sich dafür bewerben?“, wollte sie aus eigenem Interesse wissen.
„Nein, wir suchen die Unterlagen aus, holen uns zu jeder einzelnen Person noch die Meinung des Hokage und überbringen dann die Nachricht, sofern bestanden wurde“, sagte er. „Ich helfe dabei, die guten Unterlagen herauszusuchen, letzten Endes entscheidet aber der Hokage, wer besteht und wer nicht.“
„Oh wow“, sagte sie begeistert und versuchte sich das alles bildlich vorzustellen. „Das hört sich nach viel Arbeit an.“
Iruka lachte.
„Das ist es auch.“
Er schaute zu ihr und merkte anhand ihres Blickes, dass es ihr besser ging. In ihren Augen sah er wieder Farbe, Faszination und Freude am Leben, wovon vor ein paar Monaten noch gar nichts zu sehen war.
„Ach ja Kasumi“, flüsterte er. „Deine Unterlagen sind ebenfalls dabei.“
Fassungslos drehte sie ihren Kopf zu Iruka.
„Meine?“, fragte sie aufgeregt.
Er nickte nur, wodurch sie sich noch mehr freute. Dass sie so schnell vorankommen würde, hätte sie nicht gedacht. Sie übersprang damit auch noch den Rang des Chunin, was ihr deutlich an Zeit und Geld ersparte.

Verlorene Uchiha * Kakashi ff *Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt