Kapitel 8

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„Dein Blick erinnert mich an jemanden von früher.“
Kasumi wusste nicht, was sie dazu sagen sollte. Sie wollte auch gar nichts sagen. Sie wollte nur etwas Zeit für sich, doch stattdessen kam dieser andere Uchiha dazu. Aber vielleicht hatte sie sich im Inneren doch gewünscht, mit jemanden zu reden. Zugeben wollte sie es jedoch nicht.
Dass Sasuke sich selbst damit meinte, war klar, jedoch nicht für sie. Sie hatte ja keine Ahnung, wie schrecklich dumm Sasuke früher war. Und das war auch gut so. Er war echt froh darüber, dass sie ihn nicht kannte und nicht mitbekam, was er alles für eine Scheiße angestellt hatte. Sie begegnete ihm ohne Vorurteile und Wissen über seine Vergangenheit und seinen Taten.
„Ja na und?“, fragte sie nach einer gewissen Zeit. „Was hab ich jetzt damit zu tun?“
„... So hasserfüllt und traurig.“
Sie fühlte sich schon angesprochen, doch es kränkte auch ihr Ego.
„Sag mal, was fällt dir eigentlich ein? Was glaubst du, wer du eigentlich bist? Tu mal nicht so schlau und weise“, sagte sie aufgebracht. „Kümmere dich um deine eigenen Probleme und wenn du keine hast, misch dich nicht in andere ein. Nur weil du ein Uchiha bist, heißt es nicht, dass dich meine Probleme angehen.“
Um sich nicht weiteres Gelaber von ihm anhören zu müssen, verließ sie einfach die Höhle, sehr aufgebracht und immer noch traurig.
Sasuke schüttelte nur leicht den Kopf, als sie weg war. Ihr Verhalten ähnelte Sasuke im Kindesalter. Wie genau er jedoch damit umgehen sollte und ihr helfen konnte, wusste er nicht. Aber es war auch schließlich nicht sein Problem, wie sie selbst sagte. Aber er fühlte den Schmerz, sah, wie sie litt und sich abschottete und auf stark tat, was sie aber nicht war. Er ging aber nicht schon wieder hinterher. Sie würde sich zwar nicht beruhigen, doch wenn er hinterherginge, hätte er wohl alles schlimmer gemacht.
Kasumi hatte keine Ahnung, was sie tun sollte. Wohin sie gehen sollte und wie sie sich fühlen sollte. Alles war irgendwie ein Chaos. In Konoha bekam sie ein ungutes Gefühl. Die Erinnerungen von früher, die sich für sie wie gestern anfühlten, plagten sie dort, doch sie gehörte laut dem Dorf dahin. Es würde bekannt, dass sie lebte und somit gehörte sie wieder offiziell zum Dorf. Sie würde als Nuke-Nin eingestuft werden, wenn sie das Dorf verlassen würde.
Aber war sie auf das Dorf angewiesen? Schuldete sie denen Leuten dort etwas? Nein, sie lebte ihr eigenes Leben und sie wollte die zweite Chance nicht nochmal in Konoha verschwenden. Wichtige Sachen hatte sie nicht mehr, daher konnte sie einfach schon los. Aber sie brauchte Geld für Essen und um irgendwo zu schlafen. Vielleicht würde sie auch irgendwo anders hinziehen. Doch dafür braucht sie eben Geld, was sie nicht hatte.
        Ihr Plan war sehr simpel: Kasumi würde vorerst wieder zurück nach Konoha gehen, um genug Geld zu verdienen, um dann endgültig das Dorf und die Erinnerungen hinter sich zu lassen.
„Was hast du dir dabei gedacht?“, fragte Kakashi sie ruhig, nachdem sie wieder ins Dorf zurückkehrte und sich für ihre Taten vor dem Hokage verantworten musste.
„Ich weiß es nicht. Es passierte einfach. Ich war so sauer und hatte mich dann nicht mehr unter Kontrolle“, gestand sie, aber mit einer sehr falschen Nettigkeit.
Kakashi seufzte und lehnte sich in seinen Stuhl zurück. Er wartete darauf, dass sie noch etwas sagen würde.
„... Es passiert nicht nochmal, es tut mir leid.“
Das, was Kasumi sagte, glaubte Kakashi nicht wirklich. Sie war ein Uchiha und ganz plötzlich zeigte sie Einsicht und entschuldigt sich sogar? Da konnte etwas nicht stimmen. Er wollte wissen, was sie vorhatte und ließ sie daher damit durchgehen. Vielleicht waren es aber auch nur seine Vorurteile.
„Den Schaden musst du trotzdem bezahlen“, sagte Kakashi.
Ein leicht genervtes Lächeln konnte sich Kasumi nicht verkneifen. Sie musste also noch mehr arbeiten. Darauf freute sie sich überhaupt nicht.
„Darf ich dann zurück in meine Wohnung?“, fragte sie.
„Natürlich.“
 
Natürlich tat es ihr nicht leid. Warum sollte es auch? Sie hatte Grund genug dafür, um sauer zu sein. Auch machte es sie wütend, wenn sie wieder daran dachte. Dass sie nun aber auch noch für den Schaden aufkommen sollte, nervte sie noch mehr. Dadurch würde sie nämlich länger im Dorf bleiben müssen, um mehr Geld zu verdienen. Sie musste sich zusammenreißen und auf keinen Fall sollte sie nochmal etwas kaputt machen, ansonsten musste sie noch mehr arbeiten. Aber sie hatte einfach keine andere Wahl.
Kasumi war es wichtig, so viele Missionen wie möglich zu erledigen und damit so viel Geld wie möglich zu bekommen, um dann so schnell wie möglich wieder abzureisen. Auf dieses nervige Zwischenmenschliche Getue mit Naruto, Sasuke, Sakura, Kakashi und den anderen Unwichtigen hatte sie keine Lust und darauf konnte sie auch sehr gut verzichten.
Sie war sehr in die Aussicht nach draußen konzentriert, bis das Klingeln sie zurück ins Zimmer holte. Seufzend stand sie von dem Esstisch auf und machte sich auf den Weg zur Tür, vorbei an dem sterilen Wänden, welche einen langweiligen Grauton hatte und auch nichts Farbenfrohes besaß, genauso wenig wie Dekoration. Aber davon war auch nichts in der Wohnung zu finden. Dafür hatte sie kein Geld und dafür etwas auszugeben, sah sie auch nicht ein.  Bevor sie die Tür öffnete, fragte sie, wer an der Tür war.
„Wir sind es, Naruto und Sakura“, hörte sie Sakura sagen. Sie verdrehte die Augen, doch machte die Tür auf.
„Was wollt ihr?“, fragte sie nicht gerade begeistert.
„Wir wollten gerade Nudelsuppe essen gehen und da deine Wohnung auf dem Weg liegt, dachten wir, dass wir dich fragen, ob du mitkommen möchtest“, sagte Naruto mit einem breiten Grinsen.
Kasumi hatte schon ziemlich Hunger, doch der Gedanke, mit denen essen zu gehen, ließ ihr den Hunger dann doch wieder vergehen.
„Ich wollte mich auf eine Mission vorbereiten, nein danke.“
Sie schloss die Tür.
Ja, sie wollte sich auf eine Mission vorbereiten. Doch sie hatte noch keine Mission. Die wollte sie sich nun von Kakashi abholen.

Verlorene Uchiha * Kakashi ff *Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt